22:31 – TSG kürt Dormagen zum Meister. Der Letzte konnte den Primus nur kurz ärgern. Die TSG A-H Bielefeld hat das vorletzte Saisonspiel beim TSV Bayer Dormagen mit 22:31 (9:16) verloren und den Bayer-Buben damit die Rückkehr in die 2. Handball-Bundesliga geebnet.

Vor mehr als 2000 Zuschauern wollte sich Dormagen keine Blöße mehr geben und den Matchball zum Aufstieg unbedingt verwandeln. Allerdings brauchte der Favorit eine Weile, um die freche TSG zu distanzieren. Die hatte nicht nur eine Manndeckung gegen den künftigen Gummersbacher Erstligaspieler Simon Ernst ausbaldowert, sondern streute jeweils zehn Minuten pro Halbzeit eine komplette Manndeckung ein; Kurzweil für die gut 2000 auf der Tribüne. Und für den Gast sprangen einige Gegenstoßtore heraus.

Ergebnistechnisch blieb der Gast in dem Hexenkessel freilich nur bis zum 5:6 (13.) in Tuchfühlung. Dass daraus binnen neun Minuten ein 6:14 wurde, war auch der Tatsache geschuldet, dass die TSG in der ersten Hälfte drei Verletzte zu beklagen hatte: René Wolff (umgeknickt), Thomas Fröbel (Kiefer) und Julian Stübber (auf den Kopf gefallen) konnten nicht mehr eingesetzt werden. Kreisläufer Carl-Moritz Wagner übernahm später den Part auf der Rückraummitte. Dazu ein kompromisslos agierender Gegner mit Tempohandball – der Rückstand wuchs bis auf 12:24 (44.) an.

Auch die TSG ließ sich hinterher das ein oder andere Kölsch schmecken. Der insgesamt sechste Bayer-Aufstieg – zwei Jahre nach der Insolvenz des DHC Rheinland und der Rückstufung in die dritte Liga – wurde im Sport-Center mit 300 Litern Freibier für alle zelebriert. »Dormagen spielt auch individuell in einer anderen Liga. Deshalb steigen sie auf und wir ab«, fasste Michael Boy das Geschehen zusammen. Immerhin gab´s auch noch ein Kompliment seines Kollegen Jörg Bohrmann. Der zeigte sich einigermaßen verblüfft ob der strategischen TSG-Maßnahmen. »Ich hätte nicht gedacht, dass es euch gelingt, uns so in Bedrängnis zu bringen.« Anerkennung fangen auch die präzisen Rückraumschüsse Johannes Krauses und Tobias Beinings in den Winkel.