Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Mit dem TSV Bayer Dormagen erscheint am Samstag (19 Uhr, Heeper Dom) »Qualität« im Heeper Dom. Trainer Micky Reiners schwört die Drittliga-Handballer der TSG A-H Bielefeld und ihren Anhang auf 60 rasante Minuten ein. Seine Einschätzung: »Ein gutes Spiel wird nicht reichen. Wir brauchen ein sehr gutes Spiel.«

Um ein Erfolgserlebnis zu erzwingen, »müssen wir ziemlich viel Sachen richtig machen. Denn Dormagens Jungs sind echt gut«, ergänzt der TSG-Coach. Seine Angreifer werden sich einer Betonwand mit partieller Erstliga-Erfahrung gegenübersehen. In den zurückliegenden beiden Partien ließ Dormagens quirlige Deckung jeweils nur 19 Gegentreffer zu. »Die spielen hinten sehr aggressiv, sehr variabel und sind flink auf den Beinen«, schwärmt Reiners.

Florian Korte soll bei seiner TSG-Premiere zunächst vor allem in der Abwehr Spielanteile erhalten. »Er hat keinerlei Wettkampfpraxis. Die Spiele bis zum Jahresende werden dazu dienen, ihn an die Mannschaft heranzuführen.« Auch wenn Reiners froh ist, eine groß gewachsene Alternative in der Hinterhand zu haben – bei ihm gelte das Leistungsprinzip. »Wir werden so anfangen wie immer. Die anderen haben ihre Sache sehr gut gemacht. Da muss Flo erstmal vorbei.«

Ob Simon Ernst (59/17), Markus Breuer (45/23), Tobias Plaz (46) oder der »Halblinke« Dennis Marquardt (46) – vom favorisierten Bayer-Kreuz droht aus allen Positionen Torgefahr. Weil die Mannschaft aus der Chemiestadt gerne »viel Gas gibt«, ist es unerlässlich, die zweite Welle auszubremsen. Überhaupt dürfe Dormagens Angriff nicht ins Spiel kommen. Reiners: »Wir müssen in der Deckung geduldig spielen.« Mit hoher Laufbereitschaft. Heiner Steinkühler (Rote Karte) ist noch für ein Spiel gesperrt. Ob auf Emsdettens Mike Schulz zurückgegriffen werden kann – der Zweitligaprimus spielt zeitgleich in Eisenach – entscheidet sich erst am Spieltag.

Dass der ganz große Druck am Samstag nicht da ist, ist eine angenehme Nebenwirkung der vier Punkte aus den Spielen gegen Korschenbroich und Gladbeck. »Die Wichtigkeit dieser beiden Siege ist mit Worten gar nicht zu beschreiben«, betont Micky Reiners. »Die waren für die Psyche, für die Mannschaft, fürs Umfeld, für den gesamten Zusammenhalt im Verein enorm wichtig.« Dass in einer extrem schwierigen Saisonphase Leute wie Johann-David Starck, Benni Richter, Henrik Ortmann, Janni Werner, Jan-Cedric Hiller oder Kiki Grunow ihr Scherflein dazu beigetragen haben, das Team zu unterstützen, »dafür können wir uns gar nicht oft genug bedanken.«

Nach einem kurzen Durchschnaufen ist das Team wieder am Zug. »Wenn alles passt, können wir gewinnen. Wäre zu schön, wenn's am Samstag klappt.« Reiners kennt seine Pappenheimer und lässt sich von der Tagesform überraschen. »Wir sind zu allem fähig. Im Positiven wie im Negativen.« Das Restprogramm 2012 hat es in sich. »Wir bekommen es nicht mit Laufkundschaft zu tun.«

Der Gegner: TSV Bayer Dormagen

Bielefeld (WB). Nach der Insolvenz des DHC Rheinland läuft die Mannschaft wieder als TSV Bayer Dormagen auf und ist seit Ende September ungeschlagen. 11:1 Punkte in Folge haben den Gegner auf den dritten Tabellenplatz gehievt. Die Gäste mit ihrer gelungenen Mischung aus Alt und Jung profitieren von ihrer überaus guten Nachwuchsförderung. Die A-Jugend spielt in der Bundesliga, die B-Jugend wurde 2011 Deutscher Meister, die C-Jugend Westdeutscher Meister.

Drei Auswärtssiege stehen bereits auf dem Dormagener Konto: in Gladbeck (34:28), in Gumemrsbach (31:29) und zuletzt spektakulär in Rheinhausen (33:19). In einem Freundschaftsspiel wurde vor Wochenfrist die Nationalmannschaft Belgiens mit 31:28 bezwungen – ohne U 18-Europameister Simon Ernst. Der 18-jährige Mittelmann gewann mit der DHB-Juniorenauswahl ein Fünf-Nationen-Turnier und ist mit 59/17 Treffern der erfolgreichste Schütze des Teams.

Im Dormagener Kasten steht mit Dominik Formella (Spenge, Lemgo II) ein alter Bekannter aus OWL-Gefilden.
www.tsv-bayer-dormagen.de

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