1. Herren | Gute Werbung in eigener Sache | 11.03.08
[size=9]Kontinuität gewährleistet: TSG gibt Kader Zeit zur Weiterentwicklung

Von Jörg Manthey

Bielefeld (WB). Auch wenn das Endergebnis von 31:34 nicht ganz den Bielefelder Wunschvorstellungen entsprach ¬ TSG-Chef Heinrich Rödding empfand das verlorene Spitzenspiel gegen den stabileren TuS Ferndorf trotzdem als »gute Werbung in eigener Sache. Die Zuschauer sind zufrieden nach Hause gegangen.« Ihnen dürfte es im Heeper Handballdom nicht anders ergangen sein als ihm. »Das Feeling war genial.«

Der Dank dafür gebührte freilich dem rot-weißen Fanblock der Gäste, der seinem Team eine Heimspielatmosphäre schenkte. Die gesitteten Bielefelder Anhänger schauten mit großen Augen staunend nach rechts, derweil die TSG-Truppe aus der Not eine Tugend machte und sich an den Ovationen für den Gegner ergötzte. Alexander Pieper genoss die außergewöhnliche Atmosphäre in der Halle. »Das war Gänsehautfeeling. Eine tolle Erfahrung für mich.«

Ferndorf sei in den entscheidenden Momenten den Tick cleverer, die TSG-Ausfälle nicht zu kompensieren gewesen. »Bei uns waren hinterher alle megageknickt,« gab Pieper einen Einblick ins Seelenleben des Verlierers. In dieser Woche wollen die TSG-Oberen das Gespräch mit dem aus der Bezirksliga gekommenen Kreisläufer suchen. Pieper (»Ich finde, ich habe nicht enttäuscht«) würde gerne ein weiteres Jahr dranhängen, wenn seine beruflichen Ambitionen ¬ er wird ab Mitte Mai kommissarischer Leiter der Citybank-Filiale in Herford ¬ entsprechend nachsichtig behandelt werden. Sollte ihm eine Trennung nahegelegt werden, kann sich die HSG Detmold-Hiddesen freuen. »Dann gehe ich eben wieder zurück in die Bezirksliga.«

Die TSG Altenhagen-Heepen ist in ihren Planungen für eine weitere Oberligasaison schon weit fortgeschritten und vertraut zum großen Teil dem bekannten Spielermaterial. »Wir geben der Mannschaft Zeit, sich weiter zu entwickeln. Das war ein Ziel und Wunsch von uns,« sagt Rödding. Johnny Dähne, Pascal Welge, Jan-Henrik Werner, Daniel Meyer, Marcel Müller, Christian Grunow, Carsten Kappelt, Johann-David Starck, Carl-Moritz Wagner und Jens Limbach besitzen gültige Verträge für die Serie 2008/09.

Gesprächsbedarf bestehe mit Martin Glüer und Henning Gote, wobei Gote über die Saison hinaus an die TSG gebunden ist. Johannes Schraps wird die TSG aus Studiengründen verlassen. Mit Moritz Schneider (TG Schildesche) und Sebastian Ziemba (TV Verl) sind bislang zwei Neue verpflichtet worden. »Unsere Planungen sind noch nicht abgeschlossen,« erklärt Heinrich Rödding vielsagend. Die TSG fahndet nach einem Shooter für den linken Rückraum. Der Name Henrik Ortmann (TuS Spenge) hält sich weiter hartnäckig.

Um für die neue Saison eine Aufstiegsmannschaft ins Rennen zu schicken, gilt es Schwachstellen auszumerzen. TSG-Geschäftsführer Manfred Quermann gab am Sonntag zu: »Die etwas bessere Klasse hat sich durchgesetzt. Bei uns hat es auf ein, zwei Positionen nicht gereicht.« Während etwa Ferndorf einen Alex Orlov im Rückraum hatte, der sieben größtenteils »leichte Tore« erzielte, mussten die Bielefelder für ihre Treffer oft hart arbeiten.

Oder das Szenario am Kreis: TuS-Hüne Marc Stenske wurde mehrfach so präzise angepasst, dass er den Ball mit einer Hand annehmen und leicht verwursten konnte. Auf der anderen Seite musste sich Carl-Moritz Wagner mit großer Energie durch die Ferndorfer Mauer wühlen und bohren. Das kostete viel Kraft.

»Ich hoffe, dass die Mannschaft jetzt nicht in ein Loch fällt. Platz zwei ist und bleibt ein lohnenswertes Ziel,« erklärt Heinrich Rödding, der nichts dagegen einzuwenden hätte, wenn die TSG den TuS 97 noch überholen kann. »Dafür lohnt es sich zu kämpfen.«[/size]

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