1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 25.09.15
Spenge hat einen Lauf, aber die TSG ist in der Seidensticker Halle eine Macht. »Das wird ein Spiel mit offenem Visier«, prophezeit Trainer Michael Boy vor dem Oberliga-Handballknüller seiner TSG A-H Bielefeld und dem TuS Spenge.

Im vorigen Jahr kamen 1540 Zuschauer in die Seidensticker Halle. Gegen eine Wiederholung dieser Kulisse hätten sie bei der TSG heute Abend (20 Uhr) nichts einzuwenden. Und auch nicht gegen das 26:25-Endergebnis von 2014. »Wir haben in der Vorsaison deshalb zweimal gegen Spenge gewonnen, weil wir die bessere Torwartleistung hatten. Das ist am Freitagabend wieder ein großer Faktor«, meint Boy. Um vor dem Duell mit Spenges Bastian Räber kritisch nachzuschicken: »Unsere beiden Keeper haben noch Luft nach oben.« Wer die Nervosität schneller ablegen kann, hat Vorteile. Boy wähnt sein Team gut vorbereitet. »Ich habe schon viereckige Augen vom Videogucken«, sagt er. Der TSG-Coach hat vor allem Nils van Zütphens Aktionen besonders studiert. Spenges dynamischer Neuzugang im linken Rückraum (aus Hüllhorst) überzeugt bisher nicht nur als Schütze, sondern auch als Vorbereiter. Es wird dessen erstes Derby auf diesem Niveau sein, ebenso für Bielefelds Lukas Schulz. Am jungen Mittelmann hat TSG-Teammanager Matthias Geukes große Freude. »Der Junge entwickelt sich super.«

Heiko Holtmann hat aktuell größere Personalprobleme als sein TSG-Kollege. Mittelmann Lasse Bracksiek (Adduktorenprobleme), Außen Sebatian Reinsch (Oberschenkelzerrung) und 2,08-Meter-Riese Simon Hanneforth (Kapselzerrung in der Schulter, nur in der Abwehr einsetzbar) sind nicht fit. Als Alternative steht wohl Johannes Ebbinghaus bereit. Boy geht davon aus, dass die zuletzt fehlenden Bracksiek und Reinsch zum Aufgebot gehören. »Dieses Spiel lässt sich niemand entgehen, der will. Alle freuen sich darauf.«

Spenges erstes Deckungssystem ist eine 6:0-Formation, auch eine 5:1 gehört zum Repertoire. »Wir sind im Moment an einer 3:2:1 am Arbeiten«, verrät Holtmann; wissend: »Es wird schwierig, Phil Holland in den Griff zu kriegen. Das ist ein überragender Halblinker.« Boy glaubt, dass Spenge versuchen wird, den auf konservative Weise zu binden. »Beide Heikos sind nicht Freunde der Manndeckung.«

Der OWL-Nachbar reist als Spitzenreiter an. Auf diese Tabellenoptik nach drei Spielen gibt Heiko Holtmann nichts. »Unsere Leistungen waren nicht so überragend. Jetzt kommen drei dicke Brocken mit der TSG, Gladbeck und LIT. Jetzt gilt’s.« Die hohe Pleite des Gastgebers in Gladbeck bewertet Holtmann ebenfalls nicht über. »Wenn du nicht über 60 Minuten eine 100-Prozent-Leistung ablieferst, kannst du in dieser Liga von jeder Mannschaft mit zehn Toren abgeschossen werden.«

Matthias Geukes ist mit der bisherigen Ernte nicht ganz zufrieden. »Wir haben mindestens einen Punkt zu wenig. Das wissen alle Beteiligten.« Spenge habe wohl einen Lauf, die TSG in der Seidensticker Halle aber lange nicht verloren. Geukes glaubt: »Das setzt positive Energie frei.«

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