1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 16.01.15
TSG heute gegen den Tabellenzweiter Ahlener SG nur Außenseiter. »Wir haben im Moment ein Problem«, räumt Tobias Fröbel ohne Umschweife ein. Die gravierenden Ausfälle Carl-Moritz Wagners, Luca Werners und Phil Hollands haben den Handball-Oberligisten TSG A-H Bielefeld derart geschwächt, dass die neue personelle Konstellation Zeit brauche, um sich einzuspielen. Und schon taucht das nächste Problem auf. Die TSG hat keine Zeit.

»Das ist keine erfreuliche Situation«, sagt der Kreisläufer. Bereits heute (20 Uhr) möchte die Ahlener SG den Heeper Dom stürmen und ihren zweiten Tabellenplatz festigen. Auch die TSG hat sich der jetzigen Phase der Evolution zum Trotz eingeschworen, die Hinrunde unbedingt mit einem positiven Erlebnis zu beschließen. »Auswärts sind wir nicht so richtig gefestigt. In Heepen haben wir mehr Sicherheit. Wir wollen uns mehr als vernünftig verkaufen.« Mannschaftsintern bestehe große Einigkeit, alle restlichen Domkapitel zu gewinnen. Das »Heim-Streichergebnis« sei mit der Pleite gegen Volmetal aufgebraucht, meint Fröbel bestimmt.

Trainer Michael Boy (»Wir haben jetzt eine neue Mannschaft«) berichtet von intensiven und wettkampfbetonten Trainingseinheiten. »Es geht gut zur Sache. Alle ziehen voll mit.« Spielt die TSG heute das, was sie kann, könnte die Durchschlagskraft dennoch nicht reichen. »Der ein oder andere muss über sich hinauswachsen«, sagt Boy. Am ehesten seien Marcel Ortjohann leichte Tore aus neun Metern zuzutrauen. Boy: »Marcel muss explodieren.«

»Das wird sauschwer. Ahlen verfügt über eine der besten Rückraum-Kreis-Achsen der Liga. Doch wir sind auf einem guten Weg«, glaubt Fröbel. Chancen würden ordentlich herausgespielt, die konsequente Belohnung aber oft ausbleiben. »Das Manko müssen wir über den Kampf wettmachen und uns hinten die Bälle wieder zurückholen.« Fröbel und Julian Stübber, inzwischen der dritte Innenblock in dieser Saison, wollen »wenig zulassen. Für jedes Tor, dass wir über den Gegenstoß und die zweite Welle erzielen, brauchen wir uns nicht im Spiel Sechs gegen Sechs aufzureiben.«

Teammanager Matthias Geukes (»Wir haben den Status des Außenseiters«) blickt zurück und korrigierend nach vorne: »Im Juli 2014 hätte ich gesagt, dass unsere erste Sieben leichte Vorteile hat. Jetzt haben sich die Kräfteverhältnisse geändert. Wir haben eine andere Mannschaft, von der man keine Wunderdinge erwarten darf. Unsere vormals geäußerten Ansprüche sind unter diesen Umständen nicht aufrecht zu erhalten. Die Jungs müssen sich neu finden, Schritt für Schritt.« Gleichwohl nimmt er das Team in die Pflicht: »Die Leistung in Gevelsberg war ein Ausrutscher. Wir können es besser. Fertig!« Nur drei Punkte bis Platz neun und zwei weitere Begegnungen gegen Topteams vor der Brust: Der Januar wird zeigen, in welche Tabellenregion die TSG sich eingruppiert. Rückraum-Ass Phil Holland wird nach missglücktem Belastungstest am Dienstag auf unbestimmte Zeit ausfallen. Im Idealfall kehrt Luca Werner Ende Februar zurück. Bis dahin wird der A-Jugendliche Alex Wiese weiter versuchen, als Regisseur sein Bestes zu geben.

Die Ahlener haben erst ein Mal auswärts verloren, bei Menden-Lendringsen (24:29). Für Fröbel ein Fingerzeig. »Wir haben in der Liga die wenigsten Gegentreffer kassiert. Schaffen wir es, den Gegner unter 25 Toren zu halten, vergrößern sich unsere Chancen.«

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