TSG und TuS 97 laden den Akku auf – Luca Werner verletzt. Die Roten tanzten und jauchzten, als hätten sie gerade den Wiederaufstieg in die 3. Liga gepackt. Dabei hatte die TSG A-H Bielefeld bloß gewonnen, knapp mit 22:21 gegen die abstiegsgefährdete HSG Augustdorf / Hövelhof.

Ein Indiz, wie groß die Last gewesen sein muss, die nach dem Schlusspfiff von der TSG abfiel. »Hauptsache gewonnen. Das war extrem wichtig. Ein Punktverlust wäre der absolute Tiefpunkt gewesen«, sprach Marcel Ortjohann, unzufrieden mit seiner eigenen Leistung, von einem »guten Gefühl«. Entsprechend gelöst war hinterher die Stimmung beim traditionell kreativen »Wichteln«. Hier zeigte Julian Stübber, auf dem Parkett eher einer fürs Grobe, verborgene künstlerische Fertigkeiten (siehe Zeichnung). Er dürfte froh gewesen sein, dass seine Rote Karte ohne Sonderbericht blieb. Sein übertriebenes Aufhelfen des gefoulten Skrobic »war nicht okay«, gab Teammanager Matthias Geukes zu. Der konnte allerdings nicht verstehen, dass die Schiris den folgenden Fausthieb des Augustdorfers ebenso gönnerhaft bewerteten.

Luca Werner fällt aus

Linksaußen Daniel Meyer, der ohne Einsatzzeit blieb, machte als Hauptübel für die miserable Leistung aus, dass »wir nicht auf die Lücken gegangen sind. Wir haben immer nur von links nach rechts gespielt.« Tobias Fröbel sprach von einem »ganz schwierigen Spiel. Wir waren nicht abgeklärt genug.« Die gezeigte Leistung wusste er nicht so recht einzuordnen und wirkte einigermaßen ratlos. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll.« Klar ist: Die Weihnachtspause kommt der TSG gerade recht. »Der Akku ist leer«, bastelte sich Geukes als rationale Erklärung zusammen. »Nach dem 8:3 war alles, was vorher besprochen war, weg.« Phil Holland wird mit dem Training aussetzen und seine Wurfschulter schonen, ehe am ersten Januarwochenende mit dem Kreispokal wieder ein Pflichttermin ansteht. Trainer Michael Boy sagte gequält: »Ich bin heute 47 geworden.«

Hinzu kommt nun auch noch der Ausfall von Luca Werner, der gestern die bittere Diagnose erhielt: Schienbeinkopf gebrochen, drei Monate Pause.

TSG-Gerüst steht

Die neue TSG hat bereits fünf Eckpfeiler für die kommende Saison beisammen: Luca Werner, Nils und Leon Prüßner, Phil Holland und Pascal Welge haben sich bis 2016 an die TSG gebunden. Auch der Trainer möchte gerne bleiben, »wenn die Rahmenbedingungen passen.« Einen ersten Gedankenaustausch habe es bereits gegeben. Grundsätzlich ist Michael Boy an Kontinuität gelegen. »Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich denke, alle fühlen sich wohl bei der TSG. Es wäre klasse, wenn der Großteil weitermacht.« Matthias Geukes kündigt ein perspektivisches Gespräch noch vor Weihnachten an und bekräftigt ebenso »eine grundsätzliche Einigkeit. Es gibt sicherlich schlechtere Voraussetzungen.«

Fehlstart korrigiert

Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat sich nach dem Fehlstart in die Saison (0:6 Punkte) gut erholt. 8:2 Zähler aus den letzten fünf Spielen (drei Siege, zwei Unentschieden) sorgen für eine positive Bilanz zum Jahresabschluss. Mit den 12:10 Punkten (Platz sieben) kann Walter Schubert gut leben. »Nach dem schlechten Start ist das in Ordnung, auch wenn wir drei Punkte mehr haben könnten«, trauert der Jürmker Trainer besonders den Niederlagen bei LIT Handball NSM (25:26) und daheim gegen Möllbergen (22:23) hinterher. Hoffnung gibt der starke Eindruck, den der TuS 97 zuletzt in den Spielen gegen die TSG (28:23) und am Samstag beim Spitzenreiter TuS Volmetal (31:31) hinterlassen hat. »Wir haben gesehen, dass wir auch gegen den Ersten bestehen können. 3:1 Punkte aus diesen beiden Spielen stärken das Selbstvertrauen«, so der 52-jährige Schubert, der womöglich noch vor Weihnachten seinen Vertrag in Jöllenbeck verlängern wird.

TuS 97 will in Top 5

Im neuen Jahr wünscht sich Schubert auch mehr Spielanteile für die Akteure aus der zweiten Reihe. »Wir haben sieben, acht Leute, die jetzt richtig eingespielt sind. Spieler wie Arne Hofemeier, Thorben Schneider oder Mateusz Sokol konnte ich bislang aber nur wenig einsetzen. Daran müssen wir arbeiten.« Eine wichtige personelle Alternative stellt die Rückkehr von Allrounder Christian Hoff dar, der im Januar wieder ins Mannschaftstraining einsteigen soll. Torwart-Dino Jörg-Uwe Lütt wird – wie berichtet – den Jürmkern erhalten bleiben, »solange er gebraucht wird«. Die Zielsetzung für den weiteren Saisonverlauf gibt Walter Schubert offensiv aus: »Wir wollen uns oben festsetzen und peilen einen Platz in den Top 5 an. Eine Schwächephase darfst du dir in dieser Liga aber nicht erlauben.«

Spenge ohne Huesmann

Rückraumspieler Joel Huesmann wird nicht mehr für den Oberligisten TuS Spenge auflaufen. Laut Verein ist der Vertrag auf Wunsch des Spielers am Donnerstag mit sofortiger Wirkung aufgelöst worden. Private Gründe und die langwierige Knieverletzung seien ausschlaggebend gewesen. »Für die Mannschaft und den Verein ist es ein großer Verlust. Ich kenne wenige Rückraumspieler, die besser sind als Joel in guter Form«, sagte TuS-Trainer Heiko Holtmann.

TuS 97 II stürzt ab

In der Verbandsliga ist Aufsteiger TuS 97 II durch die 28:29-Niederlage im Kellerduell beim TSV Ladbergen auf Abstiegsplatz 13 gestürzt. »Wir müssen jetzt die Wunden lecken, uns zusammenraufen und im neuen Jahr durchstarten«, gibt sich Trainer Eric Husemann kämpferisch.

Serie gerissen

Trotz der ersten Heimniederlage nach mehr als 19 Monaten und zuvor 16 Liga-Heimsiegen in Folge zeigt sich Jöllenbecks Damentrainer Sebastian Cuhlmann zufrieden mit der bisherigen Bilanz von 12:10 Punkten. Während der Aufsteiger gegen die Oberliga-Topteams Menden-Lendringsen (22:35) und Everswinkel (24:36) die Grenzen aufgezeigt bekam, konnte das Team in anderen Partien, etwa beim Kantersieg gegen Ex-Tabellenführer Drolshagen (31:20), überzeugen. »Mein absolutes Highlight war bisher der 22:19-Auswärtssieg in Königsborn. Die Halle war rappelvoll, und alle haben uns komplett unterschätzt«, freut sich Cuhlmann. Weiter betont er, wie sehr sich sein Team nicht nur individuell, sondern auch mannschaftlich entwickelt habe. Eine Niederlage wie in Schwitten (30:31) würde zum jetzigen Zeitpunkt nicht mehr passieren. »Die Mädels wissen jetzt, wie sie sich in so einer Situation zu verhalten haben. Wir haben extrem dazugelernt und sind richtig gut in dieser Liga angekommen.«

Senner Nicht-Leistung

Das würden auch die Senner Damen gerne behaupten. Zehn Spiele und 0:20 Punkte sprechen beim Verbandsliga-Schlusslicht jedoch eine andere Sprache. Der neue HT-Trainer Björn Depping zeigte sich bei seiner Senner Bank-Premiere von der Nicht-Leistung während des 22:40 in Lahe/Quetzen erschrocken: »Ich habe kein Problem damit, zu verlieren. Ich habe auch kein Problem damit, abzusteigen, wenn es sportlich gerechtfertigt ist.« Erklären konnte er den Totalausfall seines Teams jedoch nicht. »Wir haben in den vergangenen zwei Wochen richtig gut trainiert. Warum davon gegen Lahde/ Quetzen nichts zu sehen war, weiß ich nicht.« Hinten offen wie das berühmte Scheunentor und vorne Angsthasenhandball – da hatte Depping eigentlich anderes im Sinn. Mit der Umstellung auf eine defensive 6:0-Deckung wollte der Coach mehr Stabilität erzeugen. Der Terminkalender steht auch nicht gerade auf der Seite von Sennes Handballfrauen. Depping braucht Zeit, die er nicht hat. »Jetzt eine Woche Training, dann Weihnachten, dann wieder eine Woche Training, und Anfang Januar kommt schon das Pokalwochenende. Es wird schwer, bis dahin alles umzusetzen, was wir verändern müssen«, klagt Depping. Er selbst kann sich jetzt handballerisch voll auf den Klassenverbleib mit Senne konzentrieren. Seinen Trainerjob in Müssen hat Björn Depping inzwischen beendet. Nachfolger dort ist Sàndor Kemeni, zuvor bei der HSG Augustdorf / Hövelhof tätig.

HT-Männer sind top

Den Gegenpart zu den Senner Damen bilden die HT-Männer, die in der Bezirksliga zu einer Spitzenmannschaft gereift sind und die Tabelle mit starken 19:3 Punkten anführen. Mit dem 24:15-Sieg bei der heimstarken HSG Rietberg-Mastholte setzte Senne zum Jahresabschluss nochmal ein Ausrufezeichen. »Jetzt wollen wir den Platz an der Sonne im neuen Jahr natürlich verteidigen«, sagt Trainer Matthias Wieling, der aber keinen Aufstiegsdruck erzeugen will: »Ob wir nun der Topfavorit sind, weiß ich nicht. Wir gehören jedenfalls zu den Anwärtern für den Aufstieg. Das ist der Lohn für sehr konzentrierte Arbeit.« Entscheidend für den Senner Aufschwung ist die hinzugewonnene Konstanz in Auswärtsspielen und die starke Deckung. 239 Gegentreffer in elf Spielen bedeuten einen Schnitt von unter 22 Gegentoren pro Spiel. Aufstiegsreif...

EGB zeigt wahres Gesicht

»Wir waren die elf Tore auch besser«, hatte EGB-Trainer Matthias Foede am Sonntag genüsslich verkündet. Bemerkenswert: Der Landesligist fegte als Fünfter den Rangzweiten Westfalia Kinderhaus mit 38:27 aus der Halle und zeigte erstmalig, wozu er wirklich in der Lage ist. Foede: »Ich hatte gegen Kinderhaus zum ersten Mal meinen ganzen Kader zusammen. Das ist schon beeindruckend, was wir in voller Besetzung spielen können.« EGB bewies mit der speziell auf den Gegner zugeschnittenen 4:2-Abwehr taktisches Geschick und zeigte in Person von Jannis Daberkow Zweikampfstärke. Dabei liefen sowohl die Vorbereitung als auch die ersten Partien für die EGB alles andere als nach Plan. Woche um Woche klagte »Maat« Foede über kranke, verletzte oder verhinderte Spieler. Heimlich, still und leise sammelte das Team trotzdem Punkt um Punkt. Jetzt geht EGB mit 14:8 Zählern in die Weihnachtspause, der Rückstand aufs Spitzenquartett beträgt nur zwei Punkte. »Wenn mir das einer vor der Saison so angeboten hätte, ich hätte sofort unterschrieben«, zeigt sich Foede entzückt.

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