TSG will gegen Augustdorf den Frust über Bord werfen – Lütt bleibt in Jöllenbeck. Der Ärger über die Derbyniederlage schwingt nach. Die HSG Augustdorf / Hövelhof soll den angestauten Frust der TSG A-H Bielefeld am Samstagabend (19 Uhr, Heepen) ausbaden. Der TuS 97 steht in der Handball-Oberliga vor einem »leichten« Spiel: Es geht zum Spitzenreiter TuS Volmetal.

Wiedersehen mit Ex-Duo
Das war Strafe genug: Die Mannschaft der TSG A-H Bielefeld musste sich die komplette Aufzeichnung der Derbyniederlage gegen den TuS 97 nochmal anschauen. Trainer Michael Boy hielt seinen Spielern die Fehler schonungslos vor Augen. »Vor allem das Zusammenspiel Deckung/Torwart hat nicht hingehauen. Dadurch konnten wir unser Tempospiel nicht forcieren.« Um den Einsatzwillen war es ebenfalls nicht sonderlich gut bestellt.

Mit zusätzlichen Trainingsschichten und einer Gesprächstherapie ist der Rückschlag aufgearbeitet worden. Boy verlangt, dass im letzten Heimspiel des Jahres die genannten Komponenten gegen den lippischen Nachbarn eine sichtbare Steigerung erfahren.

Dass das Rückraumpersonal wohl schrumpft, »darf uns generell nicht aufhalten«, verlangt der TSG-Trainer eine Reaktion des restlichen Kaders. Nils Prüßner, der mit einer fiebrigen Mandelentzündung das Bett hütet, wird wohl definitiv ausfallen. Im Falle von Phil Hollands Schulter »sieht es nicht gut aus«, unkt Boy. Beim verletzungsanfälligen Dennis Gote zwickt diesmal die Wade; der will aber unbedingt gegen seinen Ex-Klub ran. Boy: »Da sind andere Tugenden gefordert. Die anderen müssen zeigen, was sie können.«

Bei Teammanager Matthias Geukes hat sich inzwischen der »Ärger in Motivation gewandelt.« So schärft er der Crew ein: »Ohne 120 Prozent wird es schwer. Das ist das Verrückte an dieser Liga.« Mit Moritz Schneider und René Wolff kehren zwei Ex-TSG-er als Gegner in den Heeper Dom zurück. Dazu treffen Leon Prüßner und Alex Wiese mit Nils Krause und Nico Schmeckthal auf Mitspieler aus Lemgoer Jugendzeiten. Rechtsaußen Wolff ist zusammen mit Nemanja Skrobic und David Honerkamp (alle 44 Treffer) sogar Haupttorschütze. Danach folgt Zwei-Meter-Hüne Schneider (27/2). Die HSG Augustdorf / Hövelhof war nach einer verkorksten Saison eigentlich in die Verbandsliga abgestiegen. Nur glücklichen Umständen – Lizenz-Wirrwarr um den Hamburger SV – war die späte Versetzung zu verdanken. Aktuell befinden sich die von Heiko Schumann trainierten »Sandhasen«, die zuletzt daheim gegen den ASV Senden verloren haben, als Tabellenzwölfter (7:13 Punkte) schon wieder in erheblicher Abstiegsgefahr. Teammanager Udo Schildmann räumt eine schwierige Situation ein. »Wir sind definitiv nicht da, wo wir hinwollten.« Das überschaubare HSG-Aufgebot kann die beiden Langzeit-Ausfälle Schumann und Kaatze nicht kompensieren. Ein gestandener Spielmacher wird vermisst. Alphatier der Gäste ist Torhüter Ronny Krüger.

TuS 97 hoch motiviert
Derbysieger Jöllenbeck führt das letzte Spiel des Jahres am Samstag (19.30 Uhr) zum Spitzenreiter TuS Volmetal. Dort treten die Jürmker rein tabellarisch zwar als Außenseiter an, aber Trainer Walter Schubert sieht sein Team nach drei Siegen in Folge keineswegs chancenlos. »Der Derbysieg gegen die TSG hat das Selbstvertrauen weiter gestärkt. Wenn unsere Abwehr steht und wir das Tempospiel von Volmetal unterbinden können, sollte auch am Samstag etwas möglich sein.« Schubert ist froh, dass es zum Jahresabschluss noch einmal gegen einen Hochkaräter geht: »So kann erst gar keine Überheblichkeit aufkommen.«

Mit dem gleichen Kader, der im Bielefelder Derby dominierte, soll nun die Sporthalle Hagen-Volmetal gestürmt werden. Eine wichtige Rolle könnte bei diesem Vorhaben Torwart-Routinier Jörg-Uwe Lütt zukommen. Der 50-Jährige bleibt, wie von dieser Zeitung angekündigt, nun über Weihnachten hinaus bei den Jürmkern. »Lütti hilft uns so lange, wie wir ihn brauchen, vielleicht also auch bis Saisonende. Das war nicht nur sein Wunsch, sondern auch der von Trainer und Mannschaft«, gibt TuS 97-Geschäftsführer Wilhelm Boeckstiegel bekannt.

Volmetal (17:3 Punkte) rauschte am vergangenen Spieltag nur haarscharf an der ersten Saisonniederlage vorbei. 17:22 lag der Primus bereits gegen den TuS Spenge zurück. Dann leitete das Team um Haupttorschütze Niklas Polakovs (78 Saisontreffer) die Wende ein und sah bis eine Sekunde vor Schluss wie der Sieger aus, bis Spenges Kreisläufer Marco Fillies noch zum 26:26-Ausgleich traf. »Solche Punkte holst du nur, wenn du Tabellenführer bist«, meinte Trainer Stefan Neff, dessen Team im bisherigen Saisonverlauf enorme Nervenstärke präsentiert. Dreimal gewann Volmetal ein Spiel mit einem Tor Differenz, darunter das 30:29 bei der TSG A-H Bielefeld

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