1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 28.08.14
Vorstellung des Oberligateams am Samstag im Heeper Dom – Start gleich beim Topfavoriten LIT NSM. Nach dem Abstieg aus der 3. Handball-Liga und durchaus namhaften Verstärkungen hüten sie sich bei der TSG A-H Bielefeld, das Ziel »Wiederaufstieg« in den Mund zu nehmen. Nur so viel: »Wir treten sicher nicht an, um Sechster zu werden«, erklärt Teammanager Matthias Geukes.

Die Außenwelt hat die TSG ohnehin längst in den erweiterten Kreis der Aufstiegsanwärter aufgenommen. Zusammen mit der Ahlener SG, LIT NSM und auch HSG Menden-Lengdringsen. Jede selbst auferlegte TSG-Zurückhaltung ist weise. Schon haben hartnäckige Verletzungen Trainer Michael Boy taktisch ausgebremst. Das verzögerte Entwickeln von Automatismen. »Mit dieser Mannschaft lässt sich einiges erreichen. Doch ich weiß nicht, ob wir schon da sind, wo wir zu diesem Zeitpunkt sein wollten«, sagt der. Schließlich habe die TSG einen komplett neuen Rückraum zu vereinen. Dessen Wurfkraft ist in der Vorbereitung regelmäßig dezimiert worden. Insbesondere die Neuen auf dem rechten Flügel bereiten einigermaßen Sorgen. Dennis Gote (Knie) wird noch für einige Wochen ausfallen, Nils Prüßner (Kniereizung) musste ebenfalls öfter pausieren. »Da waren wir zum Improvisieren gezwungen. Die Belastung für die verbliebenen vier Rückraumspieler ist entsprechend hoch gewesen«, erklärt Boy.

Luca Werner hat als Mittelmann das Sagen. Die Mindener Schule eines Phil Holland auf der Königsposition im linken Rückraum ist schon sichtbar geworden. Michael Boy hat den Handball wohl nicht neu erfunden, jedoch nach eigenen Angaben klassische Sachen etwas abgewandelt. »Unsere Fans dürften einige neue Bewegungen bei der TSG sehen.«

Prunkstück soll eine griffige, dynamische Deckung vor dem wohl stärksten Torwartgespann der Oberliga sein. Rückkehrer Pascal Welge und Kevin Becker haben für sich einen Anspruch formuliert. Nämlich »unter einem gewissen Schnitt« zu bleiben, verrät Welge. Ob das am Ende 24 oder 25 Tore sind. Die bewährte 6:0-Abwehr ist erste Wahl bei der TSG. Im Innenblock hätten sich Luca Werner, Kapitän Carl-Moritz Wagner oder Julian Stübber schon gefunden, glaubt Boy. Tobias Fröbel, Nils Prüßner und Phil Holland seien auf den Halbpositionen ebenfalls gestandene Recken. Für kurze Phasen kann eine 5:1- oder 4:2-Formation eingestreut werden, um Ballgewinne zu erzwingen. Der Sinn: leichte Tore sollen her, erste, zweite und dritte Welle. Welge: »Wir haben ja mit Daniel Meyer, Leon Prüßner oder Fabian Schnorfeil schnelle Leute.«

Der Zusammenhalt außerhalb des Platzes »war eher da als auf dem Feld«, erklärt Trainer Boy, durchaus begeistert von der Intensität der Übungsabende. »Alle geben jedes Mal 100 Prozent und setzen das um, was besprochen ist.« Trotz des funktionierenden Miteinanders ist für Samstag noch eine Teambuilding-Maßnahme in Mardorf am Steinhuder Meer angesetzt: eine mehrstündige Begegnung mit der neuen Trendsportart Stand Up Paddling.

Das erste Meisterschaftsspiel verspricht schon Spannung. Die TSG gastiert am Sonntag, 7. September (17 Uhr), bei LIT Handball NSM. »Ein Knaller«, schnalzt Teammanager Geukes mit der Zunge. Für Pascal Welge »der absolute Topfavorit« auf die Meisterschaft. Die sind auch in der Breite extrem stark besetzt.« Boy ergänzt vergnügt: »Natürlich hat so ein erstes Spiel eigene Regeln. Da wird´s gleich gut zur Sache gehen. So merken die Jungs sofort, dass sie von Beginn an 100 Prozent geben müssen.«

Pascal Welge hat den Wechsel aus Minden zu seinem Heimatklub nicht bereut. »Die Stimmung ist super, und wir haben viel Qualität im Team. Die Form kommt auch so langsam. Wir spielen uns immer mehr ein. Eine klare Steigerung ist sichtbar.« Zwei weitere Gelegenheiten, um noch auftretende Flüchtigkeitsfehler auszumerzen, stehen an diesem Wochenende an. Zunächst am Freitag (18.30 Uhr, Seidensticker Halle) gegen die Hamburger der SG Wilhelmsburg. Die Partie am Samstag im Heeper Dom gegen Falk von Hollens SC Isselhorst soll zugleich zur offiziellen Kadervorstellung genutzt werden. Matthias Geukes wähnt die TSG »auf dem Weg in die richtige Richtung. »Die Jungs sind mit Freude bei der Sache.«

Der neue Kader der TSG A-H Bielefeld

Zugänge:Dennis Gote (HSG Augustdorf-Hövelhof), Pascal Welge, Phil Holland (beide GWD Minden II), Nils Prüßner (HL Lemgo), Luca Werner (Follo HK), Daniel Egor (TSG Altenhagen-Heepen II), Nils Strathmeier, Christoph Grauting, Alexander Wiese (TSG Altenhagen-Heepen Jugend).

Abgänge:Cornelius Nolte (HSG Detmold/Hiddesen), Thomas Fröbel (TV Verl), Tobias Beining (Handball LIT NSM), Benjamin Richter (Longericher SC), Johannes Krause (Eintracht Hagen), René Wolff (HSG Augustdorf-Hövelhof), Jannik Rauchschwalbe (Handballpause), Marcel Ortjohann (unbekannt).

Kader ohne Zugänge:Kevin Becker, Fabian Schnorfeil, Tobias Fröbel, Daniel Meyer, Leon Prüßner, Carl-Moritz Wagner, Julian Stübber.

Trainer:Michael Boy.
Teammanager:Matthias Geukes.
Physiotherapeut:Karsten Keller.
Betreuer:Helmut Seniuch.

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