Multitalent im Pech: Jana Meier erleidet Kreuzbandriss nach Sturz im Trainingslager. Es war erst der vierte Sprung in der Saison. »Ich habe einen Moment nicht aufgepasst, konnte den Zug nicht mehr halten«, erinnert sich Jana Meier an das letzte Mal, dass sie auf dem Wasserski stand. Ihr Unfall im Trainingslager ereignete sich Ende Mai auf Schloss Dankern. Seit ein paar Tagen hat sie Gewissheit.

»Ich war schon mehrmals beim Physiotherapeuten und beim Orthopäden, aber erst vor ein paar Tagen kam ich ins MRT. Dann war es klar.« Im August muss die mehrfache Deutsche Meisterin operiert werden. An Sport ist nicht vor Februar zu denken. Besonders bitter: Beim Sturz trug die 16-Jährige eine Helmkamera. »Das sollte eigentlich ein schönes Geburtstagsgeschenk werden.«

Nicht nur ihre Wasserski muss Jana nun für ein gutes halbes Jahr an den Haken hängen – auch ihren Handball wird sie beim nächsten Einsatz wohl aufpumpen müssen. Erst vor kurzem feierte das sportliche Multitalent mit dem B-Jugend-Team der TSG Altenhagen-Heepen den Aufstieg in die Oberliga.

Eine größere Bedeutung als das Handballspielen hat für Jana Meier aber eindeutig der Wassersport. Hier gehört sie schon seit 2010 zu Deutschlands Elite: Deutsche Meisterin in den Jahren 2010, 2012 und 2013 in der Kombinationswertung aus Slalom, Sprung und Trickski. Dazu kamen Siege bei den Jugend-Europameisterschaften 2012 und 2013.

Woher kommt dieser Erfolg? »Ganz klar von meiner Familie. Ohne sie wäre ich nie so weit gekommen«, sagt Jana Meier. Wer die Familie von Jana kennt, der wundert sich nicht: Mutter Julia hält die Weltrekorde in allen drei Disziplinen, Vater Marc-André ist Europameister und auch Janas Bruder Finn (13) ist als Deutscher Meister in der Jugend auf dem Vormarsch.

Durch ihre Familie ist Jana auch zum Wassersport gekommen: »Als ich zwei Jahre alt war, habe ich es zum ersten Mal im Griechenland-Urlaub ausprobiert.« Heute arbeiten beide Elternteile als Trainer mit der jungen Europameisterin zusammen. »Sicher hat man es als Tochter der Trainer immer etwas schwerer, aber wir sind sehr erfolgreich.« Während der Wasserski-Saison steht Jana dreimal pro Woche auf den Brettern in Varenholz und geht zweimal zum Handballtraining. Bleibt da noch Zeit für Schule und Privates? »Ja, das passt schon. An den Wochenenden habe ich immer ein bisschen Zeit, auch wenn dort oft Wettkämpfe oder Handballspiele sind.« Überhaupt, sagt Jana, seien die beiden Hobbys hervorragend miteinander vereinbar: »Handball geht bis Ostern, danach fängt die Saison im Wasserski an.«

Momentan jedoch kann oder muss sich Jana Meier voll auf die Sommerferien und demnächst auf die Oberstufe konzentrieren, auch wenn sie sich für die diesjährige Wasserski-Saison etwas vorgenommen hatte. Ein bisschen wehmütig berichtet sie: »Eigentlich wollte ich meine Bestweite von 32 Metern verbessern.«

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