1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 26.11.09
Bielefeld (WB/jm). Der Spielplan der Handball-Regionalliga will es ja so, dass der TuS Spenge immer eine Woche vorher mit dem jeweiligen TSG-Gegner die Klingen kreuzen muss. Folglich hat in den Vormonaten zwischen TSG-Coach Helmut Bußmeyer sowie seinen Kollegen Heiko Holtmann und Achim Frensing ein reger Austausch in Sachen Tricks und Tipps stattgefunden. Das Resultat so mancher Telefonkonferenz ist in der Tabelle ablesbar.

Vor dem mit Spannung erwarteten direkten Vergleich zwischem dem Spitzenreiter TSG und der stärksten Auswärtsmannschaft Spenge (Freitag, 19.30 Uhr, Seidensticker Halle) blieben die Telefone stumm. Bei der gemeinsamen Pressekonferenz in der Herforder Brauerei – wir berichteten gestern – wurden letzte Komplimente und Respektsbekundungen ausgetauscht; überraschende Details waren eh nicht zu erwarten.

Es bleiben einige Fragezeichen. Das größte steht hinter dem Mitwirken Henrik Ortmanns, der sich den rechten großen Zeh gebrochen hat. Der »Halblinke«, mit dem die TSG-Rückraumeffektivität gemeinhin steht und fällt, war mit Spenge in die Regionalliga abgestiegen, bevor er zu seinem früheren Klub zurückkehrte.

»Es ist ein Teilabbruch des Zehs, und die Kapsel hat auch was abgekriegt. Der Arzt hat extra eingetragen, dass mein Einsatz wegen möglicher späterer Schäden auf eigene Gefahr erfolgt. Das hat er noch nie gemacht«, sagt Ortmann nachdenklich. Tapen sei an dieser Stelle kaum möglich und normalerweise ein Gips angebracht. »Wenn ich weiche Schuhe trage, kann ich einigermaßen gehen, setze den Fuß aber fast nur auf der Hacke auf«. Der Spieler vertraut der Kombination von Adrenalin und Schmerztabletten. »Ich will nach Möglichkeit unbedingt dabei sein«, bekennt der mit 75 Feldtoren führende Schütze der TSG-Werfergilde.

Einen Test will er aber vorher nicht wagen. Spenges 1. Vorsitzender Horst Brinkmann nahm die Nachricht von Ortmanns Verletzung nicht sonderlich erfreut auf. »Ich weiß nicht, ob das ein Vorteil für uns ist. Womöglich setzt das bei anderen Spielern Kräfte frei. Das kann sogar zum Nachteil für uns werden«. Henrik Ortmann hat mit dem TuS Spenge keine Rechnung offen. »Das einzig Negative waren die paar Wochen mit Michael Scholz«, erinnert er sich zurück. Der 30-Jährige prophezeit ein »sehr ausgeglichenes« Derby, das aber »kampfbetonter und härter« als manch andere Begegnung ausfallen würde. »Aufgrund unserer Verletztenliste hat Spenge klare Vorteile«, findet er.

Derby-Ansichten

»Am liebsten wäre mir, wenn die TSG, TuS Spenge und der TuS 97 in einer Liga spielen würden«.

Helmut Bußmeyer (TSG-Trainer)

»Jöllenbeck steigt aber nicht auf. Und ich will aber nicht absteigen«.

Der direkte Konter von TSG-Kapitän Johann-David Starck

»In der Vorbereitung hatte uns die TSG deutlich die Grenzen aufgezeigt. Beide Vereine kennen sich gut. Wir versuchen einen Punkt zu entführen und wollen Spaß haben«.

Heiko Holtmann (Trainer TuS Spenge)

»Dass wir einen dezimierten Kader haben, wiederholt sich Woche für Woche. Wir sind bis jetzt gut damit umgegangen und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Wir sind Erster, also sind wir besser als der Rest«.

Johann-David Starck(TSG)

»Mein Wunsch ist, dass wir uns für eine Stunde nicht nur lieb haben, sondern echte Derbyatmosphäre entsteht. Dass wir ein Saison-Highligt setzen und die Zuschauer begeistert sind von diesem Spiel«.

TSG-Chef Heinrich Rödding

»Die Favoritenrolle ist klar vergeben, wenn der Siebte beim Ersten spielt. Aber solche OWL-Derbys haben eigene Gesetze. Aus Spenge wird eine größere Invasion kommen. Wir haben 300 Karten verkauft«.

Horst Brinkmann (1. Vorsitzender TuS Spenge)

»Ich weiß nicht, ob man uns einfach die Favoritenrolle zuschustern kann. Spenge hat etliche Leute, die schon 2. Liga gespielt haben«.

Helmut Bußmeyer (TSG)

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