1. Herren | WB - (von Jörg Manthey) | 03.09.09
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Das erste Meisterschaftsspiel in der Handball-Regionalliga führt die TSG Altenhagen-Heepen am Freitagabend in die Sporthalle Dankersen zu GWD Minden II. Als wäre das Treffen in der OWL-Nachbarschaft für den Aufsteiger nicht schon aufregend genug, muss TSG-Linksaußen Florian Öttking eine besondere emotionale Bewährungsprobe bestehen.

»In Minden habe ich schließlich 16 Jahre Handball gespielt. Von den Minis an aufwärts«, sagt er leise und fiebert er einem »besonderen Spiel« entgegen. Sportlich mag es eine Rückkehr an die vergangene Wirkungsstätte sein. Aber richtig weg war der 22-jährige Student ohnehin nicht nach seinem Wechsel vom Wiehen in die Teuto-Metropole im Jahre 2008.

Auf der GWD-Homepage taucht der Name Florian Öttking als Ansprechpartner in der Rubrik »Webmaster & Redaktion« auf. Mit dem leitenden Nachwuchstrainer Dietmar Molthahn oder Jugendkoordinator Thomas Berg ist er in ständigem Kontakt, die GWD-Youngster Thorben Lommel und Alexander Hahne sind seine Kumpel. Folglich ist er natürlich bestens informiert über das Geschehen bei GWD II. Ein Pluspunkt, der am Freitag stechen soll.

Auch wenn zwei Herzen in seiner Brust schlagen, hat Öttking Trainer Helmut Bußmeyer natürlich dies und das gesteckt. Etwa, dass Junioren-Nationaltorhüter Nils Dresrüsse, ein waschechter Ummelner Jung', und Janis Helmdach »festgespielt« sind und noch nicht mitwirken dürfen. Doch so viele Geheimnisse gibt es nicht, nachdem GWD II und die TSG kürzlich im Halbfinale des GSW-Cups die Klingen gekreuzt hatten (26:23 für GWD) – den Turniertext für die Homepage verfasste GWD-Reporter Öttking.

Der wähnt sich erst »zu 80 Prozent fit«; Nachwehen einer Sesambeinfraktur, die er sich am letzten Oberligaspieltag zugezogen hatte. Ein Tribut an die Überbelastung, die ihm in der kompletten Sommerpause das Laufen verwehrte und heuer immer noch stark einschränkt. »Ich trage Einlagen, spiele aber trotzdem mit Schmerzen«. Womöglich eine einleuchtende Erklärung dafür, dass er von früherer Glanzform weit entfernt scheint. »Es fehlt noch einiges«, räumt der Student an der Uni Bielefeld (im fünften Semester Sport mit Profil Wirtschaft) ein. Gleichwohl hofft Florian Öttking, dass er in Dankersen seinen Teil dazu beitragen kann, die ersten Regionalligapunkte aufs TSG-Konto zu spülen. »Schließlich wollen wir Werbung machen für unser folgendes Heimspiel gegen Eintracht Hagen und richtig viel Publikum in die Seidensticker Halle locken«.

Dass der von Ex-Nationalspieler Aaron Ziercke trainierte Gegner sich schon in der ersten Runde aus dem DHB-Pokal verabschiedet hat, kam für Intimus Öttking überraschend. »Für uns ist das nicht so gut. Die werden jetzt brennen, es besser zu machen«. Insbesondere gegen die bewegliche offensive Abwehr müsse die TSG Altenhagen-Heepen taktische Mittel parat haben. »Die kann uns richtig Schwierigkeiten bereiten«.

Öttking hat sich in der abgelaufenen Saison mit frechen und unorthodoxen Aktionen auf Anhieb in die Herzen der Bielefelder Fans gespielt. So keck und mutig, wie er sich auf dem Feld bewegt, kommt er auch in Sachen Saisonprognose daher. »Wenn alles optimal läuft, ist Platz fünf vielleicht möglich«. An den großen Vier TuS Ferndorf, TuS Wermelskirchen, Eintracht Hagen und OSC Rheinhausen sei wohl nicht zu rütteln. Hinter diesen vier Topklubs sieht er sechs weitere Teams auf Augenhöhe, zu denen die TSG gehöre.

Öttking fiebert den Anpfiff herbei. »Ich sehe nicht schwarz. Wir hatten zwar einige Tiefen in der langen und intensiven Vorbereitung, aber auch viele Höhen. An die wollen wir Freitag anknüpfen. Ich hoffe, Fans und uns gelingt es, die Euphorie aus der Aufstiegssaison mit in die Serie zu nehmen«.

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