Nach einer intensiven Vorbereitung startete die männliche A-Jugend der TSG am letzten Augustwochenende in die Jugendbundesliga Qualifikation, für die TSG sollte es eine Marathon- Quali werden, die man so noch nicht erlebt hatte. Aber eins nach dem anderen.

Aufgrund der Corona-Pandemie sah der Modus dieses Jahr etwas anders aus als die Jahre zuvor. Es wurde nicht in Turnierform, sondern in Einzelspielen und kleineren Gruppen gespielt. Diese Einzelspiele gingen, anders als sonst die Turniere, jeweils über 60 Minuten Spielzeit.

Die erste Gruppe bestand aus der TSG und den Gegnern TV Verl und ASV Hamm-Westfalen. Der Erste dieser Gruppe zog in die zweite Runde um den direkten Bundesligaaufstieg ein. Im ersten Qualifikationsspiel gastierte man am Freitagabend zur besten Sendezeit beim TV Verl und konnte sich nach einem harten Spiel am Ende verdient mit 30:26 behaupten. Direkt am nächsten Tag war das Team dann zuhause gegen den ASV Hamm-Westfalen gefordert. Die Halle war gut besucht, die Jungs allerdings dementsprechend nervös, sodass man seine gute Leistung vom Vortag nicht wiederholen konnte und folgerichtig 27:31 unterlag.
Nun war man sich bereits sicher, dass man sich aus der Quali für die Bundesliga verabschieden musste, denn Hamm hatte den TV Verl noch zuhause zu Gast. Sollten sich diese beiden Mannschaften dann aber genau 26:30 zu Gunsten des TV Verl trennen, würde man mit dem ASV punkt-und torgleich in der Tabelle sein, was ein Entscheidungsspiel zur Folge hätte. Richtig daran geglaubt hatte allerdings niemand mehr. Es kam allerdings, wie es kommen sollte und der TV Verl gewann 30:26 in Hamm. Daraufhin wurde viel telefoniert und vom Staffelleiter ein Entscheidungsspiel auf den kommenden Dienstag in Hamm angesetzt. Die TSG um das Trainerteam Rafael Jacobsmeier und Philipp Göke war gewillt, diese zweite Chance bestmöglich zu nutzen und sich vor allem besser als beim Heimspiel gegen den ASV zu präsentieren. So kam der Dienstag und man spielte endlich den Handball, dem man auch in der Vorbereitung ein ums andere Mal gesehen hatte, führte zwischenzeitlich mit 9 Toren in Hamm und gewann das Entscheidungsspiel um den Einzug in die nächste Runde hochverdient mit 30:25.

Die zweite Qualirunde sah dann wieder drei Spiele in kürzester Zeit vor. Die Gegner waren die SG Menden Sauerland Wölfe, die JSG LIT 1912 und das HLZ Ahlen. So fuhr die Mannschaft gerade einmal zwei Tage nach dem Entscheidungsspiel in Hamm zur SG Menden. Man zeigte keine gute Partie im Sauerland und lag zwischenzeitlich deutlich zurück. Die Jungs und die Trainer wussten aber aus ihrer Erfahrung aus der ersten Runde, dass eine zu deutliche Niederlage bereits das Aus bedeuten könnte. So riss man sich am Riemen und verlor am Ende lediglich 29:31 in Menden. Dieses Ergebnis könnte im späteren Verlauf der Quali nochmals wichtig werden.

Aufgrund der Tatsache, dass die TSG unter der Woche ein Auswärtsspiel bestreiten musste, bekam man von der Staffelleitung fürs Wochenende zwei Heimspiele im Heeper Dom zugesprochen. Der erste Gegner war der große Favorit dieser Gruppe, die JSG LIT 1912. Man konnte zuhause lange mithalten, dann machte sich aber Belastung der letzten Woche bemerkbar und die TSG konnte das Tempo der Gäste in den letzten 15 Minuten schlichtweg nicht mehr mitgehen und verlor am Ende, eventuell etwas zu hoch, mit 21:30. Nun musste also wieder gerechnet werden. Das HLZ Ahlen hatte mit der Ergebnismitnahme aus der vorherigen Runde (29:31 Niederlage gegen LIT) und dem Sieg gegen Menden (35:30) genau wie Menden 2:2 Punkte auf dem Konto. Sollte man nun davon ausgehen, dass LIT die SG Menden schlüge, würde ein Heimsieg zuhause gegen das HLZ Ahlen mit 4 Toren Unterschied genügen, um den zweiten Platz in der Tabelle zu erreichen und sich so zwei Relegationsspiele um den Bundesliga Aufstieg gegen den Zweitplatzierten der Handball Verbände Nord-und Niederrhein zu erspielen. Bei einer Niederlage oder einem knapperen Sieg hingegen wäre man sicher ausgeschieden.

Das Spiel gegen Ahlen war also wieder ein Entscheidungsspiel: Die Jungs und die Trainer wussten, dass die Stunde geschlagen hatte und holten wirklich nochmal alles aus sich heraus. Schnell führte man auch mit den 4 Toren, die es zum Weiterkommen brauchte. Zwischenzeitlich wuchs der Vorsprung sogar auf 9 Tore an (26:17 in der 45. Spielminute). Ahlen kämpfte sich aber nochmals heran und so kam es wie es kommen musste: Am Ende stand ein 35:31 Sieg auf der Anzeigetafel. Durch die Niederlage der SG Menden gegen die JSG LIT war die TSG damit Zweiter und qualifizierte sich so für die Relegationsspiele gegen den HC Düsseldorf. Diese wurden am darauffolgenden Wochenende ausgetragen, zuerst gastierte die TSG in Düsseldorf, diese Spiele fanden bereits auf DHB-Ebene statt.

Die TSG reiste also am Samstag nach Düsseldorf, um das erste von zwei Spielen um den letzten Platz in der JBLH-Staffel Nord zu bestreiten. Nach einer spannenden ersten Hälfte, in der man mit einem Tor führte, konnte man sich dann Tor um Tor absetzen und das Spiel schlussendlich auch in der Höhe verdient mit 30:25 gewinnen. Man wusste um das Polster, war sich indes aber auch bewusst, dass am Folgetag noch harte 60 Minuten zu spielen waren.

Das zweite Spiel der Serie im Heeper Dom begann eng, Düsseldorf konnte sich dann aber zur Halbzeit mit 3 Toren absetzen und führe 8:11. Zwischenzeitlich in der zweiten Hälfte hatte der HC seine Führung sogar auf 6 Tore ausgebaut. Die TSG behielt aber die Ruhe und wusste, dass eine Niederlage mit 4 Toren zum Einzug in die Bundesliga reichen würde. Nach einer nervenaufreibenden zweiten Hälfte verlor die TSG 23:25 zuhause gegen den HC Düsseldorf, zog aber aufgrund des Hinspiels in die Jugendbundesliga ein! Dies gelang vorher noch keiner Bielefelder Jugendmannschaft. Alle Beteiligten waren aus dem Häuschen und Cheftrainer Rafael Jacobsmeier fasste die Lage wie folgt zusammen: „Das ist die schönste Niederlage meiner bisherigen Karriere. Vor zwei Wochen saßen wir hier und haben geheult, weil wir dachten, dass wir raus sind. Heute heulen wir, weil wir es geschafft haben!? Die Marathon-Quali endete nach 8 Spielen in etwas mehr als 2 Wochen mit dem Einzug in die Jugendbundesliga!

Die A-Jugend der TSG spielt diese Saison also in der A-Jugendbundesliga in der Staffel Nord! Die Gegner in der Vorrunde sind SG Flensburg-Handewitt, THW Kiel, HSV Hamburg, TUSEM Essen, HSG Handball Lemgo, VfL Horneburg, JSG LIT 1912, HC Bremen und TSV GWD Minden.

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