1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey und Arndt Wienböker) | 06.03.18
Jöllenbeck atmet durch und will in der nächsten Saison einen Schritt nach vorn machen. Pünktlich zu den Topspielen gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und beim TuS Spenge hat sich der Kapitän zurückgemeldet. Die TSG Altenhagen-Heepen kann im Oberliga-Saisonendspurt wieder auf Dr. Carl-Moritz Wagner bauen.»Einen besseren Zeitpunkt hätte ich mir nicht aussuchen können. Das sind die Spiele, auf die ich mich am meisten freue. Ich habe lange genug zugeguckt«, schmunzelt Wagner, von dessen Erfahrung und Führungsqualitäten die Mannschaft ohne Frage profitieren wird. Auch wenn dem Apotheker nach langer Wettkampfabstinenz noch »das Gefühl für den Raum fehlt.« Wagner guckt nach vorne
Das Gastspiel in Spenge am 17. März dürfte einen starken Gefühlsmix in ihm auslösen. Dort hatte er sich Anfang Februar 2017 beim Stand von 19:17 nach einem Zweikampf (45.) seinen Kreuzbandriss zugezogen. Die TSG wollte das Spiel damals auch für ihren Käpt’n gewinnen und setzte sich 25:23 durch. Es war gleichwohl ein zu teuer erkaufter Saisonhöhepunkt. »Ich gucke nicht nach hinten, nur nach vorne«, beteuert Wagner. Im Mai soll möglichst nicht nur der Aufstieg mit der TSG stehen – er wird dann auch zum zweiten Mal Vater. Wagners Rezept zum Wiedereinstieg: »Wir sind zwar vorne, doch im Kopf einen Punkt hinter Spenge zurück. Ich hoffe, dass ich mit Leistung überzeugen und der Mannschaft weiterhelfen kann. Wir wollen die restlichen acht Spiele gewinnen. Dann sind wir nicht auf einen Ausrutscher Spenges angewiesen.« Was nach dieser Saison sein wird – er weiß es noch nicht. »Süß, wie viele Leute sich meinen Kopf zerbrechen. Ich treffe eine Entscheidung zusammen mit meiner Frau.« Trotz hoher zeitlicher Belastung könnte sich der Powertyp eine Drittligasaison vorstellen. »Jeder Mensch hat eine andere Belastungsgrenze.« »Druck liegt bei der TSG«
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck kann dem Derby bei der TSG am Sonntag (17 Uhr) in der Seidensticker Halle entspannt entgegen sehen. »Der Druck liegt bei der TSG«, sagt Trainer Eric Husemann. Kollege Michael Boy nimmt den Ball schmunzelnd auf. »Wir haben jede Woche Druck. Wir sind klarer Favorit und nehmen diese Rolle an.« Die TSG will »da ansetzen, wo wir im Hinspiel mit der ersten Halbzeit aufgehört haben«, erinnert Boy an den 17:11-Vorsprung, der danach mächtig schmolz. Der 30:28-Heimsieg gegen den HSV Hemer hat die Jürmker in eine gute Ausgangsposition gebracht. »Und wir sind auch gegen die TSG nicht chancenlos, wenn wir unser Potenzial abrufen«, versichert TuS 97-Keeper Christian »Buddha« Trittin.
Wir wichtig der Erfolg gegen den Tabellensiebten für die Jürmker war, verdeutlicht ein Blick auf die Tabelle. Durch den dritten Heimsieg in Folge hat der TuS 97 im Abstiegskampf einen Platz gut gemacht und ist nun Zehnter. Der Vorsprung auf den Vorletzten aus Augustdorf, der beim 25:25 gegen Mennighüffen eine 22:16-Führung verspielte, beträgt nun wieder fünf Punkte. »Das waren echte Big Points. Das sind die Gegner, die wir zuhause schlagen müssen«, freute sich Trittin. Kraftakt mit Heins
Basis für die Saisonpunkte Nummer 14 und 15 war eine deutliche Steigerung nach der Pause, nachdem der TuS 97 im ersten Abschnitt in der Abwehr viel zu zaghaft und insgesamt zu zögerlich agiert hatte. »Dafür, dass einige von uns die ganze Woche krank gewesen sind, hat die Mannschaft eine gute Reaktion gezeigt«, betonte Kreisläufer Lukas Heins. Er selbst war nach dem Kraftakt gegen Hemer schwer gezeichnet, schließlich hatte auch Heins mit einer Grippe flach gelegen. Und das ausgerechnet zu seinem 30. Geburtstag. Die Mettbrötchen nach dem Spiel am Samstag schmeckten aber bereits wieder. Verstärkte Mannschaft
Schmackhaft soll es in Jöllenbeck auch in der nächsten Saison weitergehen – und das mit Trainer Eric Husemann. Wie am Montag von dieser Zeitung berichtet, hat sich der 35-Jährige mit der Vereinsführung auf die Fortsetzung der Zusammenarbeit geeinigt. »Das freut mich natürlich, aber der Fokus liegt jetzt erst einmal darauf, die Klasse zu sichern«, sagt Husemann. Geschäftsführer Ralf Klusmann wagt bereits einen kleinen Ausblick auf die nächste Saison: »Dann wollen wir mit einer verstärkten Mannschaft einen Schritt nach vorn machen und nicht nur gegen den Abstieg spielen.« Das ist auch das Ziel des Sportlichen Leiters Thorsten Lehmeier, der in den nächsten Wochen den Kader für die kommende Saison bekannt geben will. »Es sieht gut aus«, sagt Lehmeier und verweist auf positive Gespräche mit den Leistungsträgern der aktuellen Mannschaft. Ob das Team neben den bereits feststehenden Neuzugängen Sebastian Kopschek und Sebastian Reinsch (beide TuS Spenge) weiter extern verstärkt wird, bleibt abzuwarten. Spenge kurz vor dem Finale
Titelverteidiger TuS Spenge ist nach dem 38:27 beim mittelrheinischen Oberligisten SSV Nümbrecht nur noch einen Schritt vom erneuten Finale um den Deutschen Handball-Amateurpokal in Hamburg entfernt. In der Vorschlussrunde trifft der TuS am Ostersamstag, 31. März, zuhause auf den HV Laupheim (Siebter der Württembergliga Süd), der den TSV Friedberg aus Bayern 29:23 bezwang. Im zweiten Halbfinale empfängt die HSG Ostsee (Schleswig-Holstein) nach einem 36:23 gegen VfL Fredenbeck II (Bremen/Niedersachsen) den HC Elbflorenz II (Sachsen), der die SG Kleenheim (Heesen) mit 27:20 besiegte.
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