1. Herren | Westfalen-Blatt (Arndt Wienböker) | 13.11.15
Handball-Oberliga: Im heutigen Derby zwischen dem TuS 97 und der TSG wird auch die Tagesform entscheiden. Das Warten hat ein Ende: Heute Abend (20 Uhr) – an einem Freitag, den 13. – treffen in der Sporthalle Jöllenbeck die beiden Bielefelder Handball-Platzhirsche aufeinander. Im Oberliga-Derby zwischen dem TuS 97 und der TSG A-H Bielefeld gibt es viele Faktoren, die Einfluss auf den Ausgang nehmen.Die Form
Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck (Platz 11, 6:10 Punkte) hat vier Spiele in Folge verloren und ist in die gefährdete Zone abgerutscht. Außerdem konnten die Jürmker erst eines von vier Heimspielen gewinnen. Trainer Walter Schubert sagt: »Einige haben sich von dem guten Start vielleicht etwas blenden lassen. Das Derby kann jetzt Kräfte mobilisieren und bietet eine gute Gelegenheit, um das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen zu lassen.«
Die TSG (Platz 7, 9:7 Punkte) reist mit dem Rückenwind des 30:24-Heimsieges gegen Ahlen an. Auswärts konnte das Team aber erst einen Punkt holen. Trainer Michael Boy sieht in dem Derby kein klassisches Auswärtsspiel – Spielmacher Lukas Schulz zeigt sich selbstbewusst: »Das Derby ist eine Riesenchance für uns, um den Auswärtsfluch zu stoppen.« Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Tagesform entscheidend sein wird.
Das Personal
Beim TuS 97 fehlen die verletzten Rückraumspieler Benjamin Zöllner und Thorben Schneider sowie Kreisläufer Lukas Heins (gesperrt). Die TSG muss neben Luca Werner und Leon Prüßner vermutlich auch Abwehrspezialist Moritz Schneider (Schulterprellung) ersetzen. Beide Trainer sehen in der Torhüterposition einen ganz entscheidenden Faktor. Zsolt Kovacs konnte seine überragenden Leistungen aus den ersten vier Saisonspielen danach nicht mehr abrufen. Pascal Welge überzeugte gegen Ahlen und trägt nach dem Weggang von Max Conzen sehr viel Verantwortung. Michael Boy: »Calli ist jetzt noch mehr gefordert.«
Die Erwartungshaltung
»Wir sind bestimmt nicht der Favorit. Die Außenseiterrolle scheint uns auch mehr zu liegen«, sagt Walter Schubert. Jöllenbecks Sportlicher Leiter Thorsten Lehmeier ergänzt: »Wir haben andere Zielsetzungen als die TSG. Vom Potenzial her kann die TSG am Ende definitiv unter den Top 3 oder 4 einlaufen.«
Michael Boy interessiert die Favoritenrolle nicht: »So klein, wie Jöllenbeck sich gerne macht, sind sie ganz bestimmt nicht. Das haben wir letzte Saison erfahren, als wir dort klar mit 23:28 verloren haben. Jetzt wollen wir ganz anders auftreten.« TSG-Teammanager Matthias Geukes sagt über den Gegner: »Der TuS 97 spielt einen überragend soliden Streifen, wenn die Mannschaft das abruft, was sie kann. Letztes Jahr haben wir uns in Jöllenbeck den Schneid abkaufen lassen. Dass wir dieses Mal gewinnen wollen, steht außer Frage.«
Die Problemzonen
Beide Mannschaften haben noch nicht zu einer Konstanz gefunden. »Vor allem in der Abwehr sind unsere Leistungen zu schwankend. Da haben wir die Abgänge von Christian Hoff und Hermann Hippe noch nicht kompensieren können«, sieht Walter Schubert das Hauptproblem in der Defensive mit der bevorzugten 3:2:1-Abwehr. Auch Kollege Michael Boy ist sich sicher, dass das Derby über die Abwehr inklusive Torhüter entschieden wird. Allein das Torverhältnis (226:226) zeigt aber auch, dass vorne wie hinten noch Konstanz fehlt. Im Angriff lastet die Hauptverantwortung auf Phil Holland; mit 53 Treffern der TSG-Topscorer. Auch Jöllenbecks Kapitän Leon Ludwigs hat bislang 53 Tore erzielt – Platz zwei im Oberliga-Ranking für die beiden Bielefelder hinter Gladbecks Max Krönung (64 Treffer).
Die Zuschauer
Deutlich mehr als 1000 Zuschauer werden heute Abend in der Realschulsporthalle Jöllenbeck erwartet – mit 1200 Besuchern ist die Halle offiziell ausverkauft. Alle Beteiligten freuen sich auf »ein besonderes Spiel in einer tollen Atmosphäre«. Jöllenbecks Arne Hofemeier weiß: »Da spielt dann auch der Kopf mit.« Ob richtige Derby-Stimmung aufkommen wird, hängt nicht zuletzt vom Spielverlauf ab.
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21.09.2024, 19:30 Uhr
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