»Direkt nach der Pause haben wir sie an die Wand gespielt«, grinste Trainer Michael Boy angesichts des Feuerwerks vom 13:10 zum 18:10. Dieser famose Zwischenspurt sollte die Vorentscheidung zugunsten seiner TSG A-H Bielefeld beim 30:24 über den Ex-Tabellenzweiten Ahlener SG sein.

»Die Jungs wollten gar nicht lange in der Kabine bleiben«, schmunzelte Boy angesichts der spürbaren Entschlossenheit in der Pause. »Wir haben Ahlen unser Spiel aufgezwungen. Das war der Schlüssel.« ASG-Coach Sascha Bertow war sichtlich überrascht, dass die TSG dermaßen eine Schippe drauflegen konnte, und haderte mit der Torausbeute seines Teams. »Wir haben vorne einfach zu viele Fehler gemacht. Es landeten zu viele freie Würfe auf dem Torwart. So haben wir die TSG zu Gegenstößen eingeladen.« Welge lobt das Team

Pascal Welge wehrte mit 19 Paraden fast die Hälfte der Würfe auf seinen Kasten ab, mochte sich aber nicht als Matchwinner verstanden wissen. »Die Mannschaft ist der Matchwinner. Wir haben endlich als Kollektiv gespielt – und als Kollektiv haben wir gewonnen.« Phil Holland war mit neun Treffern mal wieder der erfolgreichste TSG-Torschütze. »Der Sieg war sehr wichtig für unser Selbstvertrauen«, strahlte der Blondschopf. »In der Anfangsphase hat man uns die Verunsicherung angemerkt. Zum Glück kamen wir dann immer besser rein.« Schiemann hat Spaß

Nachdem Abwehrmann Moritz Schneider einen Schlag auf die linke Schulter bekommen hatte und in der zweiten Hälfte nicht mehr mitwirken konnte, mussten Tobias Fröbel und Carl-Moritz Wagner im Innenblock für Stabilität sorgen. Aggressiv und gedankenschnell gingen beide zu Werke. Erst in den Schlussminuten kam Ahlen wieder vermehrt zu Toren. Fröbel vergaß nicht, den Männern zwischen den Pfosten zu danken, und dachte auch an Debütant Kai Schiemann. »Er ist ein Riesentalent. Wir werden noch viel Freude haben.« Schiemann selbst war selig ob seiner geglückten Premiere, bei der er mit einem gehaltenen Strafwurf den Schlusspunkt setzen durfte und den Szenenapplaus der Dombesucher genoss. »Es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht. Die Kulisse hier in Heepen in großartig.« Auch die »gute Seele« Helmut Seniuch hatte Grund zur Freude: Es war sein 100. Spiel als Betreuer. Vier Pleiten am Stück

Beim Oberliga-Konkurrenten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ist nach vier Niederlagen in Folge Ernüchterung eingekehrt. »Einige haben sich von dem guten Saisonstart vielleicht blenden lassen. Jetzt müssen wir mit der Situation umgehen und sie annehmen«, sagt Trainer Walter Schubert, dessen Team mit 6:10 Punkten dasteht. Das 27:31 bei Schlusslicht HSG Gevelsberg Silschede führte Schubert auch darauf zurück, dass die personellen Alternativen gefehlt hätten. Die Rückraumspieler Benjamin Zöllner und Thorben Schneider (beide Bänderriss) fehlten verletzt. Als dann auch noch Leon Ludwigs (drei Zeitstrafen) und Kreisläufer Lukas Heins (Rote Karte mit Bericht) vorzeitig vom Feld mussten, konnten die Jürmker in der Schlussphase nicht mehr zulegen. »Die Jungs haben den Kopf aber nicht hängen lassen«, lobte Schubert die Moral. Mit Blick auf das Derby gegen die TSG am Freitagabend (20 Uhr) sagt der TuS 97-Trainer: »Das Derby ist jetzt eine gute Gelegenheit, um das Pendel wieder in die andere Richtung ausschlagen zu lassen.« Erfolglos im Sand

Erfolglose Premiere, aber trotzdem Spaß gehabt im Sand von Playa del Ingles, Maspalomas: Lisa Pferner (TSG Altenhagen-Heepen) und ihr Team von Strandgeflüster Minden sind beim EHF Champions-Cup, der Beachhandball-Europameisterschaft für Vereinsmannschaften, ohne Sieg geblieben. »Abhaken und als Lehrstunden ansehen«, lautete das Fazit des Deutschen Meisters nach fünf Niederlagen in der Gruppe gegen Skrim Kongsberg/NOR (0:2), die Beachqueens/SUI (0:2), BHC Dubrava/BRO (0:2), OBV-Beach Girls/HUN (1:2) und 100 Ondas/POR. TuS 97-Frauen im Pokal

Die Oberligafrauen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck stehen im HVW-Pokal in der zweiten Runde. Als Gegner ist dem TuS 97 der Oberliga-Zweite HSG Menden-Lendringsen zugelost worden. Die Pokalpartie in der Realschulhalle Jöllenbeck steigt am Mittwoch, 11. November. Anwurf: 20 Uhr.

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