1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 26.10.15
TSG feiert souveränen 29:23-Heimsieg über Neuling Sundwig/Westig. Die TSG A-H Bielefeld hat ihr Oktoberfest mit einem souveränen 29:23 (16:11)-Sieg über Aufsteiger HTV Sundwig/Westig flankiert. Für zusätzliche Gaudi im Heeper Dom sorgten Patzer des Spitzentrios. Das Feld in der Handball-Oberliga ist nach dem sechsten Spieltag noch enger zusammengerückt.

»Ich bin froh, dass die Mannschaft nach dem LIT-Spiel diese Reaktion gezeigt hat«, urteilte Trainer Michael Boy. »Sie hat das umgesetzt, was wir trainiert haben.« Phil Holland sah sich überwiegend einer Manndeckung ausgesetzt. Die konnte einige Male mit flotten Ballpassagen ausgehebelt werden. Zwischenzeitlich versuchte der Gegner auch den agilen Mittelmann Lukas Schulz aus dem Spiel zu nehmen. Die Maßnahmen fruchteten nicht, weil der achtfache Torschütze Carl-Moritz Wagner jederzeit präsent war und seine Räume am Kreis zu nutzen wusste, auch Nils Prüßner im rechten Rückraum endlich traf. Zudem habe sein Team »gefühlt ständig in Unterzahl spielen müssen«, empfand Gästetrainer Hendrik Ernst sein Team hier als »benachteiligt«. Ein kleiner Seitenhieb auf die Unparteiischen Backwinkel/Winkelhane, denen er »komische Pfiffe« bescheinigte.

Vor etwa 400 Zuschauern ließ die TSG über 3:1 (6.), 7:3 (12.), 11:7 (20.) und 13:8 (25.) niemals Zweifel aufkommen. Das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter Max Conzen, der Urlauber Pascal Welge prima vertrat, funktionierte. Michael Boy würdigte, wie Wagner vorne und hinten ackerte. »Er ist vorangegangen, wie es sich für einen Kapitän gehört. Aber das erwarte ich auch von ihm.« Der Gelobte atmete auf: »Endlich eine Reaktion. So konnte das nicht weitergehen.« Wagners Appell: »Keine Augenwischerei! Nach diesem Spiel darf keine Zufriedenheit einkehren. Wir haben gerade in der zweiten Halbzeit zu oft falsche Entscheidungen getroffen.« Spätestens mit Phil Hollands 24:17 (46.) stand der Sieger TSG fest. Über 27:19 (Wiese, 51.) wurden die Punkte sechs und sieben eingefahren. Der Wermutstropfen: Nach einem tollen Nachsetzen zum Ball fiel Linksaußen Leon Prüßner auf die rechte Schulter. Die schwoll sofort an. Am Sonntag ging der 20-Jährige ins Klinikum Lippe. Diagnostiziert wurde eine Einblutung und eine extrem starke Schwellung. »Aber gebrochen ist nichts«, hofft der zunächst bis Mittwoch krankgeschriebene Prüßner, dass der kommende MRT-Termin Bänderverletzungen ausschließt.

»Das war ganz solide«, freute sich Teammanager Matthias Geu-kes, für den angeschlagenen Tobias Fröbel (Knie) im Kader, vor allem über ein gutes Spiel Max Conzens. Der Torhüter profitierte auch von der deutlichen Steigerung des Innenblocks. »Das war ein zurecht ungefährdeter Sieg. Jeder ist den Schritt mehr in die Breite und in die Tiefe gegangen. Das hatte zuletzt gefehlt«, sagte Moritz Schneider. Der kassierte wohl mit dem Pausenpfiff seine zweite Zeitstrafe, hielt aber bis zum Ende durch. »Wir haben unseren Stiefel runtergespielt. Jeder hat seine Aufgabe erfüllt. Sundwig fand nicht so den Zugriff aufs Spiel, um uns gefährlich zu werden.«

Sundwigs Coach merkte einmal mehr, dass »diese Oberliga mindestens zwei Klassen stärker ist als die Verbandsliga«. Seinem Team wollte er keinen Vorwurf machen. Ernst: »Wir haben nicht versagt. Die TSG hat gut gespielt.«

So zahlte Michael Boy seine Trainer-Kiste (23 Gegentore) denn auch gerne – und formulierte eine Erwartungshaltung für kommenden Samstag: »Die Mannschaft muss jetzt in Loxten zeigen, dass sie auch auswärts punkten kann.« Wagner schließt sich an: »Es kann nicht sein, dass wir auswärts immer bei Null anfangen. Wir müssen das Niveau mal halten.«

TSG A-H Bielefeld: Conzen/Schiemann – Schnorfeil, Schmidt, Wagner (8/1), N. Prüßner (4), Schneider, Holland (6), Strathmeier, L. Prüßner (4/2), Gote, Wiese (1), Schulz (6/2).

Nächstes Spiel | 3. Liga | 2. Spieltag

TSG AH Bielefeld
VfL Gummersbach II
07.09.2024, 18:00 Uhr
Seidensticker Halle

Neuste Galerie

15.03.24: 1. Herren - TuS Spenge

Weitere 7761 Bilder sind in der Galerie.