1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 17.10.15
Handball-Oberliga: TuS 97 spielt Linkshänder weiter ein – TSG bei »Torfabrik« LIT gefordert. Nach der Handball-Herbstpause kann der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck seinen dritten Tabellenplatz im Falle eines Heimsieges über Eintracht Hagen II zementieren. Oberligist TSG A-H Bielefeld fährt zuversichtlich zum richtungsweisenden Spiel beim Zweiten LIT. TuS 97 Bi.-Jöllenbeck

Die Saisonvorbereitung in Jürmke war praktisch ohne Linkshänder absolviert worden. So hat der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck die Spielpause genutzt, Angriffskonzeptionen über die rechte Seite zu verfeinern. Der Ergebnis wird sich am Samstag (17.45 Uhr, JöRea) gegen VfL Eintracht Hagen II zeigen. Die Zweitliga-Reserve weist bisher überwiegend knappe Ergebnisse auf. Der Gastgeber strebt seine Zähler sieben und acht auf der Habenseite an. Derweil der Sportliche Leiter Thorsten Lehmeier beschwichtigt: »Wir wollen da nichts reininterpretieren. Jeder Punkt, den wir sammeln, ist vor allem dafür da, nach unten keine Probleme zu bekommen«, räumt Trainer Walter Schubert offensiver ein, dass die Erwartungshaltung nach dem guten Start »anders geworden« sei. »Wir spielen jetzt dreimal hintereinander gegen Reservemannschaften und wollen nachlegen.« Nach Hamm II warten mit Hagen II und Ferndorf II weitere schlagbare Größen, um die Höhenluft im Norden zu verfestigen.

Die Strategie ist klar. Lehmeier: »Einfach da weitermachen, wo wir aufgehört haben. Genauso spielen wie bisher.« Hagen II habe wohl einen »guten Kader«, sagt Lehmeier. Doch auffällig ist, dass die Mannschaft nach der Pause oft abbaut. So reichte in Loxten eine 25:21-Führung nicht zum Sieg – 25:26. Für TuS 97-Trainer Walter Schubert ein Fingerzeig, Tempo zu machen. Da Hagens »Erste« aber bereits am Freitag gespielt hat, ist »Entwicklungshilfe« von oben denkbar. Bei den Gästen haben Diethard von Boenigks Filius Jan (19), ein Linkshänder, sowie Routinier Alexandros Katsigiannis (19/7) die meisten Treffer erzielt. Katsigiannis ist im Rückraum der Dreh- und Angelpunkt. »Die Rückraumachse müssen wir in den Griff kriegen. Mit ihm ist immer zu rechnen. Er wird in entscheidenden Situationen Verantwortung übernehmen«, sagt Schubert.

Eine anspruchsvolle Aufgabe für die variable 3:2:1-Abwehr. Sowohl Michel Niehaus als auch Arne Hofemeier oder Leon Ludwigs können als Speerspitze den unbequemen Störenfried spielen. TSG A-H Bielefeld

TSG A-H Bielefeld

Für Trainer Michael Boy ist es am Sonntag (17 Uhr) nicht nur aufgrund der Tabellenkonstellation ein besonderes Spiel. Mit Frank »Happy« Habbe (37) steht auf der Gegenseite ein erfahrener Allrounder. Der LIT-Leitwolf war zu Studienzeiten in Bielefeld drei Jahre Boys WG-Genosse und »hält den Laden gut zusammen«, wie der TSG-Coach weiß. Boy freut sich auf zahlreiche Freunde, die er in Nordhemmern wiedersieht.

»Wir haben durchtrainiert, viel in Sachen Fitness gemacht. Das ein oder andere Wehwehchen konnte auskuriert werden«, erzählt Boy, der mit Ausnahme Luca Werners seine stärkste Formation aufbieten kann. »Wir müssen auf LIT’s Tempospiel aufpassen. Beim 39:21 gegen Ferndorf II haben sie sich in einen Rausch gespielt. Da waren viele Gegenstöße bei«, mahnt Boy.

Der Gegner spiele zwar einen soliden Ball, sei aber nicht mehr so breit aufgestellt wie in der Vorsaison. »Da sehe ich uns im Vorteil. Wir müssen bis zum Schluss Vollgas gehen. 60 Minuten lang.« Auch LIT hat sich inzwischen bevorzugt eine 6:0-Abwehr festgelegt. Die TSG hat ihre 6:0-Formation ebenfalls weiter verfeinert. Boy: »Wir sind variabler geworden. Wenn wir vorne sicher abschließen und gerade auswärts zu leichten Toren kommen, haben wir eine gute Chance.« Der Plan ist, das Heimteam zwischen 25 und 30 Tore zu halten.

Teammanager Matthias Geukes hat zwar Respekt vor LIT (»Die haben sich stabilisiert«), sieht die TSG aber ebenfalls gerüstet. »Das sind Big Points. Holen wir die, setzen wir uns vorne fest.« Gegen den mit Abstand torhungrigsten Angriff der Liga – 136 Treffer in vier Spielen – müsse das Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter besser klappen als zuletzt. »Die Deckung soll ja eigentlich unser Prunkstück sein. Dafür haben wir bislang zu viele Tore kassiert.« Sollte LIT etwas ausgeheckt haben, um Golagetter Phil Holland an die Leine zu legen, ist viel Bewegung erforderlich. Geukes: »Es gibt genug Lösungsmöglichkeiten, um Phil in Schussposition zu bringen.«

Bei den trotz Habbes Reaktivierung insgesamt verjüngten »Nor-dies« hat Trainer Daniel Gerling die Spielpause genutzt, um seine Freundin Alin zu heiraten. Mit Jannik Borcherding (29/6), Jan-Eric Speckmann (22) und Felix Bahrenberg (20/1) führt ein groß gewachsenes Trio die interne Torschützenliste an; alle jenseits der 1,90 Meter. Also: Arme hoch!

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