TSG A-H Bielefeld kontrolliert den Saisonauftakt und hat jetzt zwei schwere Auswärtsspiele – TuS 97 vor Heimspiel-Doppelpack. Die TSG A-H Bielefeld hat ihre erste Pflichtaufgabe in der Handball-Oberliga souverän bewältigt. Der Streich des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck bei der hochgehandelten Ahlener SG fällt dafür eher in die Kategorie »Überraschungssieg«.

Die TSG hat in ihrer Historie sicher schon zerfahrenere Saisonauftaktspiele als beim 28:18 gegen Ferndorf II gezeigt. »Vieles hat geklappt. Wir haben das Spiel immer kontrolliert«, freute sich Linksaußen-Schlitzohr Leon Prüßner, der sich aber auch über seinen vergebenen Siebenmeter ärgerte. »Leider haben wir uns gerade am Anfang für unsere Arbeit nicht belohnt.« Trainer Michael Boy schlug in die gleiche Kerbe. »Verwerten wir unsere Gegenstöße besser, können wir uns viel früher absetzen. Das war sicherlich auch etwas der Nervosität geschuldet.« Gespannt darf man darauf sein, wie sich die TSG spielerisch aus der Affäre ziehen kann, wenn ein Dominator wie Phil Holland vom Gegner neutralisiert werden kann. Geukes hat »Bock«

Der TuS Ferndorf II mit seiner fehlenden Wucht aus dem Rückraum entpuppte sich als idealer Aufbaugegner für die Deckung. »Wir haben gut verschoben«, fand Moritz Schneider. Spannung kam so nie auf. »Es war schnell klar, dass wir gewinnen würden«, sagte Teammanager Matthias Geukes. Der Lehrer gab der TSG-Deckung die Note »sehr gut. Das hat Bock gemacht, da zuzugucken.« Vorne sei es eine »zwei bis drei« gewesen. Ein besonderes Kompliment machte er den Referees aus dem Dortmunder Raum. Stefan Bendel und Paul Schulte-Coerne bescheinigte Geukes »eine der besten Schiedsrichterleistungen in Heepen in den vergangenen zwei Jahren. Die hatten eine echte Linie, die ein Handballspiel zuließ.« Zwei Auswärtsspiele

Auf die TSG warten jetzt zwei Auswärtsspiele: Es geht zur HSG Gevelsberg-Silschede – ohne den privat verhinderten Pascal Welge – sowie zum Meisterschaftsanwärter VfL Gladbeck. »Der Aufstieg entscheidet sich neben den direkten Vergleichen in solch unbequemen Spielen wie in Gevelsberg, in Hamm oder in Hagen«, sagt Trainer Michael Boy und erinnert sich dabei mit Grausen an die Vorsaison, als etwa in Gevelsberg ein 19:20 stand. Überhaupt möchte die TSG in dieser Spielzeit mehr Auswärtssiege eintüten als 2014/15 – da waren es vier. Mithin wird der Ausgang dieser ersten Fahrten schon einen Fingerzeig geben, zu was der neue TSG-Jahrgang in der Lage ist. TSG-Marketingmanager

TSG-Chef Heinrich Rödding freute sich über ein ordentliches Spiel der TSG, freilich gegen einen Gegner, der »nicht in der oberen Hälfte der Tabelle« anzusiedeln sei. »Was die Abwehr gezeigt hat, war sehr ordentlich. Im Angriff ist noch Sand im Getriebe, das war zu erkennen.« Auch mit dem ersten Besucherzahl im Heeper Dom zeigte Rödding sich zufrieden. »Die Zuschauer müssen erstmal wieder merken, dass da was los ist. Da haben wir in Vorleistung zu gehen.« Hinter den Kulissen wird es in Kürze Verstärkung geben: Mit der Installation eines Marketingmanagers erhofft sich die TSG neue Impulse hinsichtlich der Akquise weiterer Partner. Löwen-Name gesucht

Vor allem für die Kinder war das neue TSG-Löwenmaskottchen ein echter Hingucker. »Die sind ja auch unsere Zielgruppe«, freute sich Matthias Geukes über viel positives Feedback. Die ersten 20 Namensvorschläge sind bereits eingegangen. »Wir treffen eine Vorauswahl. Über den besten Namen werden dann unsere Fans abstimmen.« Noch bis zum 24. Oktober freut sich die TSG über Einsendungen. Mitmachen lohnt sich. Der »Taufpate« bekommt eine Dauerkarte. Weitere Preise: Ein Brunch für Zwei im Runkelkrug sowie fünfmal freier Eintritt für ein TSG-Heimspiel. Lob für Ludwigs

Dass der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck nach einer holprigen Vorbereitung mit einem 28:26-Streich in der Höhle des Löwen bei der Ahlener SG überraschen würde, damit hatte wohl kaum einer gerechnet. Trainer Walter Schubert freute sich über eine kämpferisch starke Leistung. Er wusste aber auch, bei wem er sich in erster Linie zu bedanken hatte. »Leon Ludwigs hat herausragend gespielt. Er hat aus allen Lagen getroffen.« 13 Tore gingen auf das Konto des Mittelmanns – insgesamt hatte Schubert eine stolze Angriffsquote von 56 Prozent notiert. Ein weiterer Erfolgsfaktor war die aggressive 3:2:1-Abwehr, hinter der sich der neue Keeper Zsolt Kovacs zu einer Glanzleistung emporschwang. »Kleinigkeiten haben dieses Spiel entschieden. Die besseren Torhüter hatten heute die anderen«, musste auch Ahlens Trainer Sascha Bertow anerkennen. Den Start ausbauen

Walter Schubert hatte aber auch noch einige Mängel ausgemacht. »Vor allem im Angriff hapert es noch. Wir dürfen jetzt nicht euphorisch werden.« Vielmehr richtet der Trainer den Blick auf die kommenden Heimspiele gegen VfL Gladbeck und HSG Menden-Lendringsen. Schubert: »Wir haben zwei Punkte geholt, mit denen nicht zu rechnen war. Jetzt geht es darum, den Start in den beiden schweren Heimspielen auszubauen.« ESB-Einführung

Die Einführung des elektronischen Spielberichtes (ESB) oberhalb der Bezirksliga hat am ersten Spieltag so manchen Zeitnehmer/Sekretär ins Schwitzen gebracht. Hier und da gab es noch technische Probleme bei der Online-Übertragung der Daten, aber im Großen und Ganzen klappte die ESB-Einführung schon ganz gut. Bei den meisten Spielen war der Liveticker mit Aufstellungen, Spielverlauf und Torschützen zeitnah nach Spielende abrufbar. Allerdings gab es hier und da einige Abweichungen, was die Torschützen anbelangt. Für den jeweiligen Sekretär kann die Aufgabe, die Torfolge samt Torschützen parallel zum Spielgeschehen in der Halle online einzugeben, auch zu einer stressigen Angelegenheit werden, schließlich können innerhalb weniger Sekunden mehrere Tore auf beiden Seiten fallen. Und da kann sich schon mal der Fehlerteufel einschleichen. Unterm Strich fällt das Fazit nach dem ersten Spieltag aber positiv aus. Tenor: »Wenn sich alles erstmal richtig eingespielt hat, ist der elektronische Spielbericht eine gute Sache.« Das steht für Andreas Tiemann, Vorsitzender der Technischen Kommission im Handball-Verband Westfalen, sowieso außer Frage: »Der ESB ist die Zukunft und wird sich weiter durchsetzen.«

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