Handball-Oberliga: TSG verpflichtet Max Conzen vom Drittligisten VfL Eintracht Hagen. Überraschende Wendung auf dem Pfosten-Posten: Nicht Colin Räbiger (GWD Minden II) wird in der kommenden Saison der Nachfolger Kevin Beckers beim Handball-Oberligisten TSG A-H Bielefeld, sondern Maximilian Conzen.

Ein Torwart-Schwergewicht: Conzen, 1,89 Meter groß, bringt mehr als 110 Kilogramm auf die Waage. Der Neue studiert in Bielefeld Jura im vierten Semester und kann sich vom Sommer an die stressige Anreise zu seinem abgebenden Verein VfL Eintracht Hagen sparen. Beim Tabellenzweiten der 3. Liga bildet er ein Gespann mit dem 116-fachen litauischen Nationalkeeper Almantas Savonis (45). Max Conzen hat bei der TSG einen Einjahresvertrag unterzeichnet. »Max ist ein ehrgeiziger Typ, der bis jetzt fast täglich nach Hagen zum Training gefahren ist, um dort richtig erfolgreich Handball zu spielen. Er ist zudem überaus sympathisch und passt richtig gut in das neue TSG-Team 2015/16«, frohlockt TSG-Teammanager Matthias Geukes. Zudem habe Carl-Moritz Wagner mit Conzen beim TuS Wermelskirchen zusammengespielt. »Calle hat eine absolute Empfehlung abgegeben.«

TSG-Trainer Michael Boy gefällt die gefundene Lösung. »Max ist ein junger, aber auch schon sehr erfahrener Mann mit Drittligapraxis. Damit haben wir in der kommenden Saison wieder eines der besten Oberligagespanne.« Matthias Geukes versteht diesen Transfer auch als »Signal an die Truppe. Das macht Bock.«

Liga-Konkurrent TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hatte dem 22-Jährigen ebenfalls ein Angebot unterbreitet. »Ich hatte aber seit zwei Wochen nichts mehr von Max Conzen gehört. Jetzt ist es so, wie es ist«, nimmt Jöllenbecks Sportlicher Leiter Achim Frensing die Personalie äußerlich gelassen. Dass nun im Umkehrschluss Colin Räbiger zum TuS 97 kommt, kann Frensing nicht bestätigen: »Er hat am Dienstag bei uns mittrainiert. Nicht mehr und nicht weniger.« Räbiger wäre sowieso nur per Doppelspielrecht zu haben, da er bei GWD noch einen gültigen Vertrag bis 2016 besitzt und den auch zu erfüllen gedenkt.

Mit den Mindenern hatte TSG-Chef Heinrich Rödding bereits sämtliche Formalitäten für eine Ausleihe Colin Räbigers ausgehandelt. Doch der junge Hüne wankte am Ende. »Wenn er nicht überzeugt von uns ist, können wir auch nicht überzeugt sein. Wir haben daher Abstand von einer Verpflichtung genommen«, sagt Matthias Geukes knapp. In dem Wissen, dass »Max ja noch frei war.«

Derweil hat der TuS Spenge am Abend wie erwartet Marcel Ortjohann, an dem ebenfalls der TuS 97 interessiert war, als Neuzugang präsentiert (wir berichteten gestern). »Ich habe eine neue Herausfoderung gesucht«, berichtet Ortjohann. »Spenge ist ein interessantes Projekt. Ich sehe eine Entwicklung in der Mannschaft.« Nicht nur die sportliche Perspektive überzeuge, sondern auch »das ambitionierte Trainerteam. Das deckt sich mit meinen Erwartungen.« Coach Heiko Holtmann freut sich nicht nur über einen Linkshänder, sondern auch einen deckungsstarken Spieler. »Marcelr passt gut ins Team und wird uns sehr weiterhelfen.« Der Sportliche Leiter Heiko Ruwe: »Wir haben nicht nur einen guten Spieler, sondern auch einen super Typen bekommen.«

Derweil rotiert das Torwartkarussell weiter: Spenges Keeper Tobias Linke wechselt im Sommer wie TuS-Rückraummann Lukas Zwaka zum Verbandsligisten CVJM Rödinghausen. Linke folgt auf Jonas Vieker, den es zurück zum TuS Möllbergen zieht.

Die TSG wolle nun »nicht zwanghaft« einen neuen Rückraumspieler verpflichten, erklärt Matthias Geukes. »Wir halten lose Ausschau. Falls sich eine Lösung bietet, werden wir mal schauen.« Eine Verlängerung mit Linkshänder Dennis »Flacher« Gote sei nur noch Formsache.