1. Herren | Westfalen-Blatt (Von Jörg Manthey und Arndt Wienböker) | 10.03.15
Durchschnitt reicht eben nicht in dieser ausgeglichenen Oberliga. Nach fünf Siegen in Folge hat die TSG A-H Bielefeld deshalb mal wieder einen Dämpfer erhalten. Das 30:31 bei den Sportfreunden Loxten ließ den Rückstand zu Spitzenreiter TuS Volmetal auf acht Punkte anwachsen.Damit konnte Loxten, prima eingestellt auf die TSG-Qualitäten, die Hinspielschmach ausgleichen. TSG-Chef Heinrich Rödding war »etwas irritiert. Ausgerechnet das, was uns immer am besten auszeichnete, die Abwehr im Zusammenspiel mit den Torhütern, hat wenig bis gar nicht funktioniert. Wir haben es zu keiner Phase geschafft, Loxten in Verlegenheit zu bringen.« Frösche-Trainer Dirk Elschner, klatschnass, frohlockte: »Das war unser bisher bestes Spiel. Ich bin sehr stolz auf die Leistung der gesamten Mannschaft.« Der Ex-TSGer Heiner Steinkühler würdigte die Zuschauerunterstützung. »Heute hat man gesehen, was mit einer Topeinstellung möglich ist.«
Zu wenig Entlastung
Auch, dass die rechte Angriffsseite nur wenig Druck ausstrahlte, missfiel Heinrich Rödding. »Von da kam einfach zu wenig Entlastung für Phil Holland. Wir waren darauf angewiesen, dass der explodierte.« Linkshänder Marcel Ortjohann sollte sich bis zum Wochenende entschieden haben, ob er das TSG-Vertragsangebot zur Verlängerung annimmt. Das hat er bislang nicht getan. Rödding: »Marcel ist da ganz sensibel. Er trägt sowas mit sich rum. Und das ist sicherlich nicht förderlich für seine Leistung.« Teammanager Matthias Geukes, am Wochenende in der 2. und in der 4. Mannschaft aktiv (»Die Vierte steht als Aufsteiger fest. Am 1. Mai gibt´s eine Treckerfahrt«), setzt Ortjohann nicht unter Druck. »Wir haben keine Not und noch Handlungsspielraum. Er weiß, was er an uns hat. Marcel muss das mit sich selbst ausmachen.«
Senden wird ungemütlich
Trainer Michael Boy (»Loxten war an diesem Tag besser«), der seinen Frieden mit dem 30:31 geschlossen hat, ist mit seinen Gedanken schon beim ASV Senden. »Das wird ein ganz anderes Spiel. Uns erwartet eine sehr ungemütliche 3:2:1-Deckung.« Die Partie im Heeper Dom beginnt am Samstag um 19.15 Uhr. Luca Werner würde fraglos lieber mit zwei Punkten in seinen 24. Geburtstag hineinfeiern.
Großer Faktor Fröbel
Dass Tobias Fröbel der TSG bis 2017 treu bleibt, wird allseits begrüßt. »Tobias ist sportlich und menschlich ein ganz großer Faktor für die Mannschaft. Deswegen war von Anfang an klar, dass wir mit ihm verlängern wollen. Er wird mit Carl-Moritz Wagner ein überragendes Kreisläufer-Duo bilden«, sagt Matthias Geukes. Trainer Michael Boy schlägt in die gleiche Kerbe. »Mit Tobias gewinnt die Mannschaft der nächsten zwei Jahre weiter an Kontur. Er ist ein richtiger Typ, noch relativ jung, aber schon sehr erfahren. Es macht einfach Spaß, mit ihm zusammenzuarbeiten.«
Es läuft nicht rund
Beim Oberligisten TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck läuft es weiterhin nicht rund. Seit fünf Spielen warten die Jürmker auf einen Sieg, die beiden jüngsten Unentschieden gegen Hagen II und am Sonntag beim Schlusslicht TuS Möllbergen (25:25) können den TuS 97 nicht zufrieden stellen. »Ich erwarte mehr, als die Mannschaft zeigt. Es ist aber schwer, die Verunsicherung rauszukriegen«, meint Trainer Walter Schubert. Mit 18:20 Punkten (Platz acht) liegt Jöllenbeck im gesicherten Mittelfeld der Tabelle, wenn man von zwei Absteigern aus der Oberliga ausgeht, wonach es nach aktuellem Stand aussieht. »Wir haben noch sieben Spiele, in denen wir punkten wollen. Dann sehen wir, was am Ende dabei rausgekommen ist«, sagt Schubert. Die nächste Gelegenheit bietet das Heimspiel gegen Hamm II.
Boeckstiegel bleibt Chef
Der TuS 97-Vorsitzende Wilhelm Boeckstiegel ist während der Jahreshauptversammlung mit seinem Vorstandsteam wiedergewählt worden. Es gibt lediglich zwei Veränderungen: Schiedsrichterwart Uwe Pielsticker ist aus dem Amt geschieden. Diese Position gilt es noch neu zu besetzen. Aus der Vorstandsriege ausgeschieden ist zudem Mirko Lenz. Seine Marketing-Aufgaben sollen auf mehrere Schultern verteilt werden.
Wilhelm Boeckstiegel sieht den TuS 97 für die Zukunft gut aufgestellt, auch wenn die Aushängeschilder bei den Männern derzeit etwas schwächeln: »Die erste Mannschaft macht momentan die einfachsten Sachen nicht, wird sich aber wieder fangen. Und in der nächsten Saison werden wir ein gutes Team an den Start bringen. Falls die Reserve aus der Verbandsliga absteigen sollte, wäre das auch kein Beinbruch, denn damit mussten wir rechnen«, so Boeckstiegel. Unabhängig vom Ausgang wird Sven-Eric Husemann Trainer der TuS 97-Reserve bleiben.
HSG Bielefeld-Ost startet
Die neue Spielgemeinschaft der Handballabteilungen von TuRa 06 Bielefeld, TuS Ost und VfB Fichte ab der Saison 2015/16 ist beschlossen. Während der Gründungsversammlung, bei der 46 Mitglieder anwesend waren, wurde auch ein Name gefunden: HSG Bielefeld-Ost. Vorsitzender ist Rolf Klarhorst: »Wir gehen Schritt für Schritt vor. Als nächstes müssen die Verträge unterschrieben werden.« Bis spätestens Ende März müssen diese beim Kreisvorstand vorliegen. Nach aktuellem Planungsstand will die HSG Bielefeld-Ost mit drei Herren, drei Damen- sowie vier oder fünf Jugendmannschaften an den Start gehen.
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TSG AH Bielefeld
VfL Gummersbach II
07.09.2024, 18:00 Uhr
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