Das werden kurzweilige und hart umkämpfte 60 Minuten im Walram-Gymnasium: Mit der HSG Menden-Lendringsen und der TSG A-H Bielefeld treffen am Samstag (19 Uhr) der torhungrigste Angriff und die stabilste Deckung der Handball-Oberliga aufeinander.

Darüberhinaus wird HSG-Coach Micky Reiners erpicht sein, gegen seinen früheren Klub die Hinspielschmach nachhaltig zu korrigieren. Die Tendenz nach der 26:34-Pleite am zweiten Spieltag im Heeper Dom spricht für HSG Menden-Lendringsen. Der »Remiskönig« unterlag in der Folge nur noch dem TuS 97 und ist seit nunmehr zehn Begegnungen ungeschlagen. »Inzwischen sind die Voraussetzungen aber anders. Damals hatten wir einen Calle Wagner in Hochform«, erklärt TSG- Teammanager Matthias Geukes. Der fährt nicht mit ins Sauerland. »Ich habe einen Heimspielvertrag, mit Rücksicht auf die Familie.« Die TSG rückt zwar als Sechster an, kann im Falle eines Erfolges aber nach Punkten gleichziehen. Abzuwarten bleibt, wie belastbar Phil Holland ist. Der Halblinke, der gegen LIT NSM nicht nur als Schütze bestach, sondern auch als Lückenmacher, musste das Dienstag-Training nach zwei Raketen-Würfen vorsorglich abbrechen.

Trainer Michael Boy rechnet mit einer Manndeckung gegen seinen Shooter. Die Stimmung in der Woche sei nach dem Aha-Erlebnis gegen LIT prima gewesen. »Ich musste die Jungs ein bisschen bremsen und habe das Training angezogen«, sagt Michael Boy. Jedem Spieler sei bewusst, »dass wir nur dann eine Chance haben zu gewinnen, wenn wir zu einer ähnlichen Leistung fähig sind. Halbherzig brauchen wir da gar nicht erst hin.«

Geukes würdigt den Gastgeber als Team, das sich »mit viel Einsatz in die Saison reingebissen« habe und »einen grundsoliden Handball spielt, mit nur wenig Fehlern.« Das hilft dem augenblicklichen Kronprinz hinter Primus Volmetal nur wenig. Der Vereinsvorstand hat entschieden, dass Menden – sollte es denn sportlich gelingen – kein grünes Licht für einen Aufstieg bekommt.

Derweil ist bei der TSG »alles im Fluss«, so Geukes. Trainer Michael Boy hat zwar noch nicht für eine weitere Saison unterschrieben, »aber es sollte mich sehr wundern, wenn es anders käme.«