1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 12.01.15
TSG unterliegt 19:20 beim Tabellenletzten. Die 19:20 (10:8)-Niederlage der TSG A-H Bielefeld beim bisherigen Schlusslicht HSG Gevelsberg-Silschede hat deutlich aufgezeigt: Dem aktuellen Personal der TSG fehlt es an Durchschlagskraft. Eine Verunsicherung ist spürbar. In den kommenden Wochen droht gar der Absturz ins Niemandsland der Handball-Oberliga.»Wir haben im gesamten Verlauf bloß vier Rückraumtore erzielt. Das spiegelt die Problematik deutlich wider«, seufzte Trainer Michael Boy, der sich nach unruhiger Nacht gleich am Sonntagmorgen eine Aufzeichnung des nicht eingeplanten Rückschlags ansah. Dass der Ausfall Phil Hollands, der wohl auch in den kommenden Januar-Topspielen gegen die Ahlener SG, LIT NSM und Menden-Lendringsen ersetzt werden muss, so schwer wiegt, überrascht negativ. »Phil ist sicher kein Wunderbringer. Aber er macht im Training und im Spiel den Unterschied«, vermisste Boy einfachste spielerische Mittel. »Einfaches Kreuzen, Schuss, Tor – sowas fehlt ohne Phil.«
Gegen den aufopferungsvoll kämpfenden Letzten lag der Favorit eine Dreiviertelstunde lang vorn, beim 12:8 und 14:10 gar deutlich. Eine doppelte Unterzahl der Bielefelder nach unnötigen Zeitstrafen nutzte Gevelsberg-Silschede zum 14:14-Ausgleich – fortan wogte es hin und her. »Wir waren nicht mehr in der Lage, das Ruder rumzureißen«, sagte Boy. Beim Stand von 17:16 vergab Nils Strathmeier in Überzahl eine mögliche Zwei-Tore-Führung. Nach Marcel Ortjohanns 19:19 waren noch mehr als zwei Minuten zu spielen. Gevelsbergs begrenzte Mittel reichten fürs Siegtor; Ortjohanns direkter Freiwurf sollte hängenbleiben. Der Rest war Jubel im HSG-Lager ob des dritten Saisonsieges. »In der entscheidenden Phase hat uns die Qualität gefehlt, um auswärts zu gewinnen«, analysierte Michael Boy trocken.
15 Fehlwürfen im zu durchsichtigen Angriff (Leon Prüßner vergab einen Strafwurf) stand eine ordentliche Deckungsleistung gegenüber. Die kompakte 6:0-Formation funktionierte. »Wir haben in 56 Minuten bloß 18 Tore zugelassen.« Erst in den letzten zwei Minuten öffnete Boy den Verbund. Kevin Becker, der bis zur 50. Minute den Kasten hütete, wies 15 Paraden auf, hielt zwei Siebenmeter. 2:6 Punkte die Spirale der TSG zeigt nach unten. »Die Jungs, die sich zeigen wollen, müssen sich jetzt zeigen«, verlangt der TSG-Coach von seinem dezimierten Kader eine Art Auferstehung.
TSG A-H Bielefeld: Becker/Welge (ab 50.) – Schnorfeil (2), Meyer, Ortjohann (1), N. Prüßner (1), Fröbel (5), Strathmeier (2), Stübber (2), L. Prüßner (4), Gote, Wiese (2).
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