1. Herren | Westfalen Blatt (von Arndt Wienböker) | 21.12.10
Von Arndt WienbökerBielefeld (WB). Die Hinrunde in der 3. Handball-Liga ist beendet und die TSG Altenhagen-Heepen feiert Weihnachten auf dem fünften Tabellenplatz. Das ist zufriedenstellend, aber nicht berauschend.
So fällt das Hinrundenfazit von TSG-Trainer Helmut Bußmeyer auch eher zurückhaltend aus: »Es hätten schon zwei oder drei Punkte mehr sein können, aber unterm Strich haben wir nur einen Zähler weniger als im Vorjahr und da waren wir alle zufrieden.«
Die gestiegene Erwartungshaltung rund um den Heeper Dom hängt natürlich auch damit zusammen, dass die Mannschaft an guten Tagen jeden Gegner der Liga dominieren kann. Beste Belege dafür sind die Siege gegen Spitzenreiter Leichlinger TV zum Saisonstart (32:25) oder die 34:24-Gala gegen Wermelskirchen. »Highlights waren auch der Sieg gegen Spenge in der Seidensticker Halle oder die erste Halbzeit beim Unentschieden gegen Ferndorf«, fügt Torwart Johnny Dähne an.
Auf der anderen Seite gab es auch bittere Momente. Hier sei vor allem das 36:36 gegen Kellerkind TV Aldederk genannt, in dem nicht nur ein Punkt verschenkt wurde, sondern auch zwei Leistungsträger verloren gingen. Durch die Kreuzbandrisse bei Mittelmann Marcel Müller und Kreisläufer Tobias Fröbel musste sich die TSG neu aufstellen, Michael Boy wurde aus Minden geholt. Ein richtiger Schachzug, wie Bußmeyer findet: »Wir mussten unser ganzes Spiel umstrukturieren, weil Michael Boy ein ganz anderer Typ als Marcel ist. Er hat das aber gut gemacht und unter diesen Umständen haben wir auch das Beste aus der Situation herausgeholt.«
Als Volltreffer erwies sich der einzige echte Neuzugang. Christopher Kunisch hat sich auf der Königsposition im linken Rückraum schon jetzt unverzichtbar gemacht. 101 Tore sprechen eine deutliche Sprache. Bußmeyer: »Er ist ein Riesengewinn für uns und hat auf Anhieb eine Führungsposition eingenommen.«
Wenn seine Mannschaft etwas mehr Konstanz in ihre Leistungen bekommen hätte, wären auch mehr als Platz fünf und 17:11 Punkte drin gewesen. Damit rangiert die TSG in der gefährlichen neutralen Zone zwischen Tabellenspitze und Abstiegsplatz zehn. Zum Zweiten Ferndorf sind es drei Punkte, zum Zehnten Bayer Uerdingen ebenfalls. »Der Blick auf die Tabelle ist grausig. Darum schaue ich da gar nicht erst drauf«, schmunzelt Bußmeyer. TSG-Chef Heinrich Rödding blickt derweil nach oben: »Ich weiß, wieviel Potenzial die Mannschaft hat und glaube, dass sie sich in der Rückrunde stabiler präsentieren wird. Da ist noch Luft nach oben. In der Hinrunde hatten wir sehr viele Höhen, aber auch Tiefen.«
Ähnlich denkt die Mannschaft. Dähne sagt stellvertretend für seine Kollegen: »Wir haben unser ganzes Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Das vorrangige Ziel des Vereins ist es, in der Liga zu bleiben, aber wir Spieler schielen schon weiter nach oben.«
Das ist auch gut so, denn bei der Enge in der Liga darf sich keine Mannschaft zu sicher fühlen. »Eine Niederlagenserie dürfen wir uns mit Sicherheit nicht erlauben«, weiß Bußmeyer, der mit »Spannung bis zum Schluss rechnet«. Davon ist auszugehen, und umso wichtiger wären die beiden Punkte gegen den HSE Hamm.
Staffelleiter Michael Kulus hat Hamm nach deren Absage (Bus-Panne) zu einer offiziellen Stellungnahme aufgefordert. Mit einer Entscheidung, ob die zwei Zähler kampflos an die TSG gehen, rechnet man im Bielefelder Lager erst im neuen Jahr.
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