1. Herren | Westfalen Blatt | 13.12.10
Von Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Am Sonntag wurde im Hause Bußmeyer der 19. Geburtstag von Tochter Maxi gefeiert. Und wenn der Trainer der TSG Altenhagen-Heepen an die zweite Halbzeit des 36:26 (17:15)-Sieges bei der HSG Barnstorf/Diepholz dachte, wurde ihm ebenfalls warm ums Herz. »Das hat endlich mal wieder richtig Spaß gemacht«, lobte Helmut Bußmeyer den engagierten, spielfreudigen Auftritt seiner Mannschaft in der Diepholzer Mühlenkamphalle.


Dort rieb sich die TSG-Delegation zunächst allerdings einige Male verwundert die Augen. Das Drittliga-Kellerkind überraschte den Favoriten aus Bielefeld mit einer defensiven 6:0-Deckung, und außerdem passte das Rückzugsverhalten nicht. »Die Anfangsphase war total hektisch. Da haben die uns mit ihrer schnellen Mitte ganz schön ins Schwitzen gebracht«, urteilte Torwart Pascal Welge, der ab der 20. Minute für Johnny Dähne zwischen die TSG-Pfosten rückte.

Zur gleichen Zeit, die TSG hatte aus einem Rückstand ein 12:12 gemacht, sah auch Christopher Kunisch für sein Einsteigen gegen HSG-Kreisläufer Andrius Gerve die Rote Karte. »Sehr überzogen« fand Bußmeyer die Entscheidung der Herren Mücke/Titze. Doch ohne ihren mit einer Matchstrafe bedachten Haupttorschützen kämpfte sich der Tabellenfünfte so richtig rein ins Spiel. Das lag auch daran, dass Henrik Ortmann einen guten Tag erwischte. »Ötti war wirklich stark«, lobte der Trainer seinen Routinier, der trotz einer Manndeckung (Bußmeyer: »Das kam ihm sogar entgegen«) fünf Treffer zum Sieg beisteuerte.

Da nach der Pause Ortmanns Kollegen kräftig aufs Gaspedal traten, die Abwehr um Pascal Welge kaum noch etwas zuließ und der Gegner konditionell immer mehr abbaute, stand unterm Strich der erwartete Pflichtsieg. »Die mussten wir auch schlagen«, bestätigte Welge.

Heiner Thiemann, Trainer der HSG Barnstorf/Diepholz, erkannte die Überlegenheit der TSG an: »Der Gegner war eine Nummer zu stark. Wir konnten unser Anfangsniveau nicht halten und haben in der zweiten Halbzeit viele einfache Fehler gemacht, die mit Gegenstoß-Toren bestraft wurden.« Ein Lob hatte Thiemann lediglich für seinen litauischen Kreisläufer Gerve (zwölf Tore) parat: »Er hat ein super Spiel gemacht.«

Darauf hofft die TSG auch am kommenden Samstag zum Jahresabschluss in eigener Halle gegen den Vorletzten HSE Hamm. Welge: »Wenn wir die zwei Punkte holen, liegen wir im Soll.«

Da es in der Tabelle »aber eigentlich kein oben und kein unten gibt« (Bußmeyer), ist ein Heimsieg gegen Hamm von großer Wichtigkeit, um den Abstand auf Platz zehn zu wahren. Und der TSG-Coach warnt mit Blick auf das letzte Spiel der Hinrunde vor vorweihnachtlicher Sorglosigkeit: »Gegen Hamm haben wir ja unsere ganz eigene Geschichte. Seitdem die uns in der Oberliga zweimal geschlagen haben, ist das einer unserer Lieblingsgegner.«

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