Bielefeld (WB/jm). Zum ersten Mal in der laufenden Drittliga-Saison hat die TSG Altenhagen-Heepen die 40-Tore-Marke knacken können. Allerdings fiel das jederzeit ungefährdete 40:31 (18:12) beim ersatzgeschwächten Letzten TSG Hatten-Sandkrug auch in die Kategorie »Pflichtsieg«.

Erleichtert verkündete Trainer Helmut Bußmeyer das Ende der Bielefelder Minikrise. »Es war relativ einfach. Wir hatten noch viel Spielraum nach oben«. Der starke Rückhalt Johnny Dähne stand gleich zu Beginn mehrfach im Brennpunkt und vereitelte einen möglichen Rückstand. Christopher Kunisch verwarf den ersten Siebenmeter, um schließlich doch das 1:0 zu besorgen. Als Carl-Moritz Wagner nach seinem dritten Treffer auf 7:3 (12.) erhöhte, sah sich Hatten-Sandkrugs Coach Henning Sohl zu einer ersten Auszeit genötigt. Dennoch schien nach Kunischs 10:4 eine Vorentscheidung gefallen. Eine kurzzeitige Konzentrationsschwäche der Gäste nutzte das Schlusslicht aber prompt zu einem 6:0-Lauf samt dem 10:10-Ausgleich. Daniel Meyer beendete vom Siebenmeterpunkt die Flaute, und fortan war Altenhagen-Heepen wieder in der Spur. Bis zum Seitenwechsel preschte der Favorit unaufhaltsam auf 18:12 davon.

Nach dem Wechsel trumpfte Carsten Kappelt stark auf, der bis zum 26:18 (41.) viermal traf. Das komfortable Polster wuchs bis auf zwölf Tore an. Über 32:20 und 34:23 (51.) steuerte der Gast einem sicheren Triumph entgegen.

Die TSG, die wieder vier Siebenmeter vergab, wusste insgesamt ihr Überzahlspiel recht gut zu nutzen. Johann-David Starcks wunderschönes Kempa-Tor zum 33:21 (48.) kündete von wiedererstarktem Selbstvertrauen. Eine überragende Leistung bot Torhüter Johnny Dähne, der 22 Bälle parierte, darunter drei Siebenmeter. Neun Minuten vor Schluss wechselte Pascal Welge zwischen die Pfosten; auch er wehrte noch zwei Strafwürfe ab.

Co-Trainer Martin Räber stufte Hatten-Sandkrug als bislang schwächste Mannschaft ein und bemängelte eine zu hohe Zahl überhasteter Abschlüsse. Ein 45:25 wäre für ihn ein »vernünftiger« Endstand gewesen. »Trotzdem war das vielleicht der richtige Gegner zur richtigen Zeit«.

Helmut Bußmeyer würdigte nach dem Genuss mehrerer Obstler die »familiär angehauchte Atmosphäre« im Schulzentrum Sandkrug und resümierte: »Es ging in erster Linie darum, zu gewinnen und aus diesem Sieg Selbstvertrauen zu ziehen«.

Einer wird den hohen Auswärtssieg in weniger guter Erinnerung behalten. Für Jens Limbach war die Partie nach 43 Minuten beendet. Beim Einlaufen »habe ich wegen ungleicher Größenverhältnisse ganz genau in einen Ellenbogen gepasst«, witzelte der kleine Rechtsaußen, dessen Platzwunde in der Lidfalte des linken Auges im Oldenburger Krankenhaus mit vier Stichen genäht werden musste. »Mein halbes Auge ist zugeschwollen. Ich sehe aus wie ein Schwerverbrecher«.

Insgesamt war Limbach mit dem Auswärtsspiel zufrieden. »Wir haben ein schönes Ausrufezeichen gesetzt, dass wir als Mannschaft auftreten können. Durch die Bank haben alle 100 Prozent gegeben; oder sogar noch ein kleines bisschen mehr«.

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