Bielefeld (WB/jm). Wer denkt, die TSG Altenhagen-Heepen sei mit 9:1 Punkten die Mannschaft der Stunde in der 3. Handball -Liga, der irrt: GWD Minden II (10:0) hat zuletzt noch eine Spur besser abgeschnitten. Eine dieser beiden Serien wird am Sonntag (17 Uhr) in Minden enden.

Nun hat Helmut Bußmeyer vor dem ostwestfälischen Gipfeltreffen der beiden offensiv ausgerichteten Rivalen wertvolle »Informanten« im eigenen Lager. Die in Minden wohnenden Ex-Spieler des Gegners Florian Öttking, Christopher Kunisch und Michael Boy sind noch recht dicht dran am Geschehen und haben auf einige »Eigenarten« hingewiesen. Öttking, der am Dienstag mit Oberschenkelproblemen das Training abbrechen musste, bestückt ja seit Jahren die GWD-Homepage mit aktuellen Infos.

Zudem ist Johnny Dähne als Keeper des Havana Beach Clubs während der Beachhandballsaison Mitspieler von GWD-Mittelmann Sebastian Bagats.

Der Tenor jener, die sich auskennen, ist eindeutig: Vorsicht ist geboten. »Wir spielen in einer ganz dunklen Halle. Das mag ein kleiner Heimvorteil für Minden II sein«, sagt Öttking, der bislang im TSG-Dress noch kein Spiel gegen seine früheren Kumpanen verloren hat«. Seit dieser Saison hat der Gastgeber wieder einen Linkshänder im rechten Rückraum, und vor dem haben sie jetzt schon Respekt in Bielefeld: Jugend-Europameister Christoph Steinert aus Magdeburg, der auch in der Mindener Zweitligamannschaft mitwirkt. Da die bereits am Samstag um Punkte spielt, kann GWD-Coach Aaron Ziercke wieder sämtliche Youngster aus der »Ersten« einsetzen.

Was TSG-Trainer Helmut Bußmeyer »ein gewisses Unbehagen« bereitet ist die Tatsache, dass in der Regel auch der schwedische Zweitligacoach Ulf Schefvert in der Halle ist. »So werden die besonders brennen. Die wollen sich natürlich zeigen«.

Die TSG Altenhagen-Heepen bekommt es mit einer dynamischen 3:2:1-Deckung zu tun. Das Umschaltverhalten ist explosiv. »Wir müssen wieder unsere kämpferischen Tugenden einbringen«, sagt Florian Öttking, der einen flotten Schlagabtausch erwartet. Gefahr drohe von der ersten Welle über die rechte Seite (Jannik Oevermann), Gerrit Bartsch schätzt er als »einen der besten Linksaußen der 3. Liga«, das Torwartgespann Konstantin Madert/Nils Dresrüsse sei momentan gut drauf, und »richtig gut« habe sich U 18-Nationalspieler Nils Torbrügge, Kreisläufer, entwickelt.

Helmut Bußmeyer hatte den Gegner bei dessen 24:29-Heimniederlage gegen Bayer Uerdingen gesehen. »Aber das war eine ganz andere Mannschaft. Minden hat zuletzt in dieser Formation einen stabilen Eindruck hinterlassen. Die Spieler sind taktisch alle stark ausgebildet«.

Was geschehen kann, wenn Minden daheim ins Rollen kommt, mussten schon Eintracht Hagen (22:37) oder der TuS Ferndorf (31:36) schmerzlich erfahren. »Das wird eine interessante Aufgabe«, sagt Bußmeyer. Und hofft, »dass unsere drei Mindener nicht zu übermotiviert sind«.

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