1. Herren | Westfalen Blatt | 11.06.10
Von Franz Braun
und Jörg Manthey
Bielefeld (WB). Auch bei Nicht-Fußballern steigt inzwischen die Temperatur. Wenn heute Abend in Südafrika die Weltmeisterschaft beginnt, drücken sie am Teuto quer durch alle Sportarten der deutschen Nationalmannschaft die Daumen. Wir hörten uns bei einigen heimischen Assen um.

Johnny Dähne
Handball-Torwart

TSG Altenhagen-Heepen: Ich musste wirklich lange mit mir kämpfen: Die WM beginnt, und ich bin im Urlaub in Nizza. Aber Voraussetzung war natürlich ein Zimmer mit Fernseher. So langsam stellt sich bei mir das WM-Fieber ein. Was die deutsche Mannschaft beim 3:1 gegen Bosnien-Herzegowina abgeliefert hat, war sehr positiv und hat Spaß gemacht. Ich denke, das Viertelfinale sollte problemlos drin sein. Dann könnte der Gegner schon Argentinien heißen, die erste echte Klippe. Ich bin Optimist: Wer es gegen diesen Gegner ins Halbfinale schafft, kann auch Weltmeister werden. Dafür wird der Torwart schon sorgen. Manuel Neuer spielt beim richtigen Verein, ist ein cooler und sympathischer Typ. Sein Vorteil ist: Wenn er den Ball hat, versteht er es, das Spiel ganz schnell zu machen. Das ist bei ihm so, als würde der Torwart beim Handball einen Tempogegenstoßpass spielen. Wenn ich viel Geld hätte und es dafür eine gute Quote gäbe, würde meine Weltmeister-Wette Argentinien, Brasilien oder Spanien lauten. Einer von den dreien macht es wohl.

Jan Eric Schwarzer
Steher

RV Teutoburg Brackwede: Die Gruppenphase erscheint mir leicht, Deutschland wird es schaffen. Aber spätestens im Viertelfinale ist Schluss. Um mehr zu erreichen, fehlen uns einfach gestandene Führungspersönlichkeiten. Mein Weltmeister-Tipp lautet Spanien, das muss ich als Fast-Mallorciner ja sagen. Das WM-Fieber geht an mir völlig vorbei. Ich staune immer, wenn ich geschmückte Häuser oder so sehe. Kürzlich habe ich eine Deutschland-Fahne entdeckt, die ein Hausdach geziert hat. Die war bestimmt zehn Meter lang. Aber vielleicht war's ja noch ein Überbleibsel von unserer Lena. Ich werde mir nicht gezielt Spiele anschauen, vielleicht mit Freunden aus der Sporthochschule hier in Köln mal zum Public Viewing gehen. Ein Freund von mir ist Trainer, der sieht hinter die Dinge. Da guckst du dir so ein Fußballspiel gleich mit anderen Augen an.

Philipp Kortekamp
Tischtennisspieler

SV Brackwede II: Ich bin kein großer Fußballfan, aber die Weltmeisterschaft ist natürlich eine Ausnahme. Wenn die beginnt, wird sich auch bei mir das dazugehörige Fieber einstellen. Das Eröffnungsspiel und die Partien mit deutscher Beteiligung versuche ich natürlich zu gucken. Ich denke, unsere Elf wird die Gruppenphase überstehen und auch ins Viertelfinale kommen. Danach ist alles Bonus. Mein Weltmeister-Tipp heißt Brasilien.

Christian Koch
Tennisspieler

TC SuS Bielefeld: Ich bin zwar nicht der größte Fußballanhänger, doch ein ausgesprochener WM-Fan. Die Vorfreude auf das Turnier in Südafrika ist schon sehr groß. Ich werde mir die deutschen Partien mit Freunden, in einer harmonischen Grillrunde mit einem kühlen Bier anschauen. Die Vorrunde müssen wir eigentlich packen, alles andere wäre blamabel. Eine WM-Favoriten außer Deutschland habe ich nicht. Allerdings wird es für uns nach den personellen Ausfällen nicht sehr einfach werden. Ich bin aber optimistisch und schon gespannt auf den ersten deutschen Auftritt gegen Australien.

Anne Schade
Volleyball-Trainerin

Telekom Post SV Bielefeld: Natürlich bin ich im WM-Fieber. Ich hoffe auf eine ähnlich gute Stimmung hier im Lande wie beim Sommermärchen 2006. Ich werde die deutschen Partien mit vielen Freunden genießen, denn in einer großen Runde. Am besten ist Public Viewing. Da ist die emotionale Atmosphäre viel größer als vor dem häuslichen Fernsehgerät. Das hat mich schon bei der WM 2006 in Deutschland sehr beeindruckt. Die Vorrunde dürfte für Deutschland nicht zum Problem werden. Ich rechne mit dem Erreichen des Viertel- oder Halbfinales. Sollten wir die Runde der letzten Vier erreichen, ist alles möglich. Meine Titelfavoriten sind Spanien und Brasilien.

Natascha Pareigis
Basketballspielerin

TSVE Bielefeld: Die WM-Stimmung hat sich bei mir schon eingestellt. Das Turnier in Südafrika ist an meinem Arbeitsplatz schon erstes Gesprächsthema. Dazu gehört natürlich auch der obligatorische WM-Tipp. Bei mir steht Deutschland ganz oben. Ich hoffe als Finalgegner auf die Niederlande, die wir dann natürlich schlagen werden. Die Daumen drücke ich aber auch für den WM-Gastgeber Südafrika, der als so genannter »Kleiner« möglichst weit kommen soll. Überhaupt wäre es toll, wenn irgendein Außenseiter bei der WM für Furore sorgen würde. Nur das erste Spiel der Deutschen kann ich hier in Deutschland verfolgen, denn danach fliege ich zu meinem Freund (dem Ex-TSVE-Spieler David Bunts) in die USA. Dann ist in San Francisco Public Viewing angesagt, und dies wird sicherlich ein großer Spaß. Besonders, wenn die US-Boys am Ball sind. Ich freue mich jedenfalls auf die WM.

Marc Charles
Basketballspieler

SV Brackwede: Noch hat sich die WM-Stimmung bei mir nicht eingestellt, denn dafür habe ich zur Zeit beruflich zu viel um die Ohren. Bislang habe ich mich noch nicht viel mit dem Turnier in Südafrika beschäftigt. Die Kollegen im Büro haben mich schon wiederholt darauf hingewiesen, endlich den WM-Tipp abzugeben. Ich bin mir sicher, dass mein WM-Fieber steigt, wenn das Eröffnungsspiel angepfiffen wird. Deutschland wird trotz der Ausfälle mit dem jungen Kader eine sehr gute WM spielen. Ich rechne fest mit dem Einzug ins Halbfinale. Neben Deutschland gehört auch Spanien zu meinen Titel-Favoriten.

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