1. Herren | Westfalen Blatt (20.04.2010) | 20.04.10
Von Jörg Manthey
und Arndt Wienböker
Bielefeld (WB). Rheinbach: Entfernungstechnisch bot die weiteste Anreise schon mal einen Vorgeschmack auf das, was die TSG Altenhagen-Heepen an Kilometern in der Dritten Liga erwartet. Mit einem 33:28-Sieg im Gepäck steuerte es sich leichter nach Hause. Die Stimmung war obenauf, unterwegs orderte Christian Grunow bei Busfahrer Dragan Ljakic etliche Caipirinha-Pausen.

Carl-Moritz Wagner blickte glücklich auf einen perfekten Samstag zurück. Er spielte 60 Minuten in Abwehr und Angriff durch. »Als Kreisläufer bist du abhängig vom Spiel der Rückraumleute. Und da zeigen wir aufsteigende Tendenz.« Rheinbach/Wormersdorfs offensive Abwehr kam dem Kraftpaket zusätzlich entgegen. »Da konnte ich mehr Eigeninitiative zeigen, mit Tempo und Bewegung in den Kampf eins gegen eins gehen. Das liegt mir«, sagte der elffache Torschütze. Ehe der angehende Apotheker am Sonntag dienstlich nach Berlin muss, steht tags zuvor noch das Derby beim TuS Spenge an. »Ich war zwar im Hinspiel in Neuseeland, aber bei uns in der Mannschaft wird eingebläut, dass wir da etwas gutzumachen haben.« Platz vier ist noch in Reichweite. Wagner: »Wir nehmen alles mit, was wir kriegen können.«

Die Rettung vor Augen
Im Bielefelder Handballdorf schlägt das Stimmungsbarometer endlich wieder nach oben aus. Die Oberliga-Männer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck setzten mit dem 39:27-Sieg gegen Menden-Lendringsen einen Meilenstein in Richtung Klassenerhalt. Sollten die »Jürmker« am kommenden Samstagabend das Derby beim TV Verl gewinnen und Konkurrent TuS Brockhagen verliert zeitgleich gegen Aufstiegsanwärter VfL Gladbeck, wäre die weitere Oberliga-Zugehörigkeit auch rechnerisch unter Dach und Fach.

»Alles gewinnen«
Nach zwei Siegen in Folge - dieses Glücksgefühl hatten die Jürmker in dieser Saison zuvor noch gar nicht erlebt - deutet alles auf ein spätes Happy-End einer Spielzeit voller Pleiten, Pech und Pannen hin. Trainer Walter Schubert tritt aber kräftig auf die Bremse: »Wir freuen uns natürlich über die zwei wichtigen Punkte gegen Menden, aber erreicht haben wir immer noch nichts.« Die Routiniers Ralf Bruelheide und Thorsten Lehmeier haben unterdessen die Vorgabe für die letzten drei Spiele (Verl, Mennighüffen, Bergkamen) ausgegeben: »Wir wollen alles gewinnen, um in der Tabelle noch ein paar Plätze gutzumachen.«

Brockhagen gibt nicht auf
In Brockhagen sorgte die Nachricht vom Jöllenbecker Kantersieg übrigens für ganz schön lange Gesichter. »Das war natürlich ein herber Rückschlag für unsere Hoffnungen«, meinte Spielertrainer Maik Hahn, der von Aufgabe aber noch nichts wissen will: »Wir haben uns geschworen, dass wir nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern weiterhin um jeden Punkt kämpfen.« Die ersten beiden Absteiger stehen bereits fest. Eintracht Oberlübbe und der TuS Volmetal müssen den Gang in die Verbandsliga antreten.

Der »dritte Pfosten« bleibt
Derweil freut sich die HSG Augustdorf-Hövelhof über den Verbleib ihres »dritten Pfostens«: Torhüter Ronny Krüger bleibt zwei weitere Jahre bei den Musketieren. Zudem kehrt der »Halblinke« Lars Görder (HL Lemgo II) an den Inselweg zurück.

TuS 97-Frauen wollen feiern
Große Vorfreude herrscht bei den Jöllenbecker Frauen. Ein Punkt aus drei Spielen fehlt dem Team von Tanja Höner noch, um den Aufstieg in die Verbandsliga perfekt zu machen. Der letzte Schritt soll möglichst morgen Abend (20.15 Uhr, Realschulhalle) im Nachholspiel gegen den VfL Mennighüffen gegangen werden. Höner: »Die Mannschaft ist heiß. Mittwoch wollen wir feiern.«

Bezirksliga-Zittern
In der Männer-Bezirksliga hat die TG Schildesche durch das 22:22 im Derby bei der TSG Altenhagen-Heepen II beste Aussichten, um als Zweiter hinter Meister TSG Harsewinkel in die Landesliga aufzusteigen - und das mit jetzt bereits 15 Minuspunkten. Wie eng es in der Liga zugeht, beweist der Blick auf den Kampf um den Klassenerhalt. So müssen die Dritte des TuS 97 und Aufsteiger HT SF Senne trotz der Siege vom Wochenende und 19 Pluspunkten noch zittern, da der Vorletzte SG Sendenhorst (17) völlig überraschend in Schlangen gewann. Hiltrup, Brockhagen II (beide 18) sowie Hörste II (19) sind ebenfalls bedroht. »Es kann sein, das du dieses Jahr wirklich mehr als 20 Punkte brauchst«, sagt Jöllenbecks Joachim Streu. Seine Mannschaft kann am Samstag durch einen Heimsieg gegen Absteiger Steinhagen II die Zweifel beseitigen. Das Gleiche gilt für die Senner, die zum »Endspiel« nach Sendenhorst reisen müssen.

Braker Duo steigt auf
Aufsteigen werden Jan Ober und Jannis Johannmeier: Das Braker Duo wechselt zu einem Verbandsligisten. Der 28:16-Erfolg über Sparta Münster II hat den TuS Spenge II vorzeitig zum Landesligameister gemacht, da die HSG EGB Bielefeld gegen die TG Hörste ausrutschte. »Von der Mannschaft ist eine große Belastung abgefallen«, freut sich Spenges Spielertrainer Jan Rüter über das Erreichen des definierten Saisonziels und lobte seinen Vorgänger: »Ich habe stark von der Arbeit Heiko Holtmanns profitiert.«

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