1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 13.03.10
Bielefeld (WB/jm). Er war der gefeierte Held des Hinspiels: Daniel Meyer, Linksaußen der TSG Altenhagen-Heepen, hatte in der Schlusssekunde den glücklichen 26:25-Treffer gegen den OSC Rheinhausen geworfen. Fürs Wiedersehen am Sonntag (16 Uhr) ist der 22-Jährige erneut ganz auf Erfolg programmiert und hätte nichts gegen ein Déjà-vu einzu-wenden.

»Das waren die schönsten Sekunden der bisherigen Saison«, schwärmt der 22-Jährige vom emotionalen Ausnahmezustand aus dem Oktober 2009. »Wir werden uns definitiv zerreißen, um den Spitzenreiter nochmal zu Fall zu bringen«. 32:12 gegen 31:13 Punkte, diese Konstellation verheißt dramatische Szenen. Und kann die TSG erstmals in dieser Saison ein Topspiel in der Fremde gewinnen, dann rückt der Zweitligatraum noch ein bisschen näher an Bielefeld heran. Sieht die attraktive Ansetzung des 23. Spieltages doch vor, dass Wermelskirchen gegen LIT Nordhemmern spielt und Eintracht Hagen beim TuS Ferndorf gastiert. So klauen sich die sechs führenden Mannschaften gegenseitig die Punkte.

»Man lebt nur einmal. Und ich habe mich entschieden, für den Handball zu leben«, kürt Daniel Meyer den Aufstieg zu einem bedeutsamen Ziel, dem sich andere Lebensverhältnisse anzupassen hätten. Dass die TSG Altenhagen-Heepen als Aufsteiger so eine große Rolle in der Liga darstellt, kommt für den Banker wenig überraschend. »Wir harmonieren super zusammen. Teamgeist wird ausgesprochen groß geschrieben. Da fällt es leicht, die Bereitschaft zu entwickeln, für den Nebenmann mitzukämpfen«.

Fakt sei aber auch, dass die Konzentration unabhängig vom Spielausgang weiter auf hohem Niveau gehalten werden müsse. »Es ist egal, ob der Gegner Rheinhausen oder Lemgo II heißt. Im Endeffekt zählt nur das Ergebnis«. Gerade mit den vermeintlich Kleinen (»Gegen Dormagen II haben wir wirklich nicht gut ausgesehen. Und die sind weit abgeschlagen Letzter«) tue sich die TSG oft schwer.

TSG-Trainer Helmut Bußmeyer schwelgt in Erinnerungen, wenn er sagt: »Früher war das Interessanteste an der Regionalligasaison doch die nachfolgende Play-off-Runde. Da ging es erst richtig los. Und wir haben die einmalige Möglichkeit, im Saisonfinale dieses Feeling jetzt wieder zu erzeugen. Wir sind auf der sicheren Seite. Vor uns liegen nur noch Knallerspiele, die wir in einer Play-off-Stimmung angehen sollten. Wir spielen auch in Rheinhausen voll auf Sieg«.

Dieses Vorhaben müsse allerdings mit einer besseren Leistung als im Hinspiel geschehen. »Da haben wir uns trotz des Sieges dämlich angestellt«, spricht der Coach von »vielen leichten Fehlern« und sieht »Steigerungspotenzial«. Es sei ein normaler Vorgang, dass die in der kommenden Serie noch zweigeteilte 2. Liga allmählich wieder in den Köpfen der TSG-Spieler herumspukt. »So einen Riesenunterschied zur 3. Liga sehe ich nicht«, sagt Bußmeyer. »Auch da liegen die Vereine fahrtechnisch nicht um die Ecke«.

Bei Rheinhausen stehen allem Anschein nach die zuletzt angeschlagenen Mirko Bernau und Fabian Schneider wieder zur Verfügung. Waren es doch Schneiders einfache Tore und Bernaus Spielübersicht, die dem OSC-Spiel bei den jüngsten Rückschlägen an allen Ecken und Enden fehlten. Hingegen muss Coach Achim Schürmann mehrere Wochen lang auf Lukas Esser (Fingeroperation) verzichten.

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