1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 01.03.10
Von Jörg MantheyBielefeld (WB). Mit einer insgesamt begeisternden Vorstellung hat die TSG Altenhagen-Heepen ihren Anspruch untermauert, das Meisterschaftsrennen in der Handball-Regionalliga bis zum Schluss offen zu halten. Nach dem überzeugenden 35:25 (16:13)-Heimsieg im Aufsteigerduell über die SG Schalksmühle-Halver ist die TSG auf Platz drei vorgeprescht.
»Eine tolle Leistung«, jubelte Trainer Helmut Bußmeyer. »Wir hatten uns vorgenommen, einiges glattzubügeln von dem, was wir im Hinspiel verbockt hatten. Das A un O war das beherzte Zupacken in der Deckung. Mit der frühzeitigen direkten Qualifikation für die 3. Liga haben wir die Pflicht erfüllt. Was jetzt kommt, ist Kür. Wir nehmen jeden Sieg gerne mit«.
Eine ausgezeichnete Leistung bot Torhüter Pascal Welge, an dem sich die gegnerischen Schützen um den führenden Liga-Torjäger Julian Krieg (bloß ein Feldtor) die Zähne ausbissen. »Ich bin noch auf Adrenalin, muss erstmal wieder runterkommen«, sagte der Torminator, der 19 Paraden verzeichnete. »Das war der Wahnsinn. Wir wollten was gutmachen, das hat man uns angesehen. Endlich mal wieder eine Gänsehautstimmung«.
Nach gelungenem 3:0-Start ließ die TSG lediglich einmal im gesamten Spiel einen Gleichstand zu (7:7, 17.). Bis zum 13:12 (27.) blieb der Verlauf eng, ehe Tobias Fröbel, Carsten Kappelt und Henrik Ortmann mit einem Dreher für den 16:13-Halbzeitstand sorgten. Zu diesem Zeitpunkt hatte Schalksmühle bereits fünf Siebenmeter zugesprochen bekommen, von denen Johnny Dähne zwei vereiteln konnte.
Die ersten zehn Minuten nach dem Wiederanpfiff stellten eine Vorentscheidung dar, wie Carl-Moritz Wagner hinterher treffend analysierte. »Da haben wir nur drei Tore zugelassen. Es war eine toller Kulisse heute. Ich brauche solche Spiele, um wieder richtig reinzukommen«, meinte der Neuseeland-Rückkehrer. Die TSG-Abwehr erzwang Ballverluste und räumte prima ab. Bis auf 22:15 (39.) setzte sich das Heimteam ab.
Anschließend ging es etwas hektischer und emotionaler zur Sache. Als die TSG beim Spielstand von 23:18 und offensiver Deckung des Gegners in zweifacher Unterzahl auf der Platte stand, schnappte sich Wagner einen Abpraller und lochte zum 24:18 ein (43.). Stuhldrehers 24:20 (45.) sollte der engste Zwischenstand bleiben.
Aus eigener Kraft befreite sich Altenhagen-Heepen aus der brenzligen Situation. Nach einem Ellenbogencheck sah Henrik Ortmann die Rote Karte (47.). »Damit wollte ich die Jungs aus der Lethargie holen«, merkte er grinsend an. Jan Stuhldreher (50.) und Julian Krieg nach seiner dritten Zeitstrafe (53.) mussten ebenfalls noch auf die Tribüne.
Schalksmühles Coach Mathias Grasediek zollte dem Sieger Respekt: »Gratulation. Der Gegner war uns in allen Belangen überlegen. Altenhagens 6:0-Abwehr hat sehr gut gestanden, das war teilweise frustrierend für uns. Und wenn wir mal durch waren, stand ein überragender Torhüter dahinter. Uns haben die Situationen gefehlt, um ins Spiel reinzukommen. Die TSG hat immer die richtige Antwort gewusst. Wir hätten gerne besser gespielt«.
Nach Johann-David Starcks Gegenstoßtor zum 35:24 erhoben sich die Zuschauer von ihren Sitzen und huldigten dem Sieger mit stehenden Ovationen. Christian Grunow frohlockte: »Wir haben gut ins Spiel gefunden und dadurch viel Selbstsicherheit gewonnen. Es macht Riesenspaß, da oben in der Tabelle zu stehen. TSG-Herz, was willst du mehr?«
Henrik Ortmann fand trotz des Triumphes – die TSG hat mit dem 35:25 auch den direkten Vergleich in der Tasche – das Haar in der Suppe. »Mit der richtigen Konsequenz hätten wir Schalksmühle heute mindestens mit 14 Toren Differenz nach Hause schicken können«. Der Chef hatte nichts zu meckern. Heinrich Rödding: »Das war insgesamt gut anzusehen. Wir waren in der Deckung sehr gut auf die Stärken des Gegners eingestellt. Insgesamt ist ein Fortschritt im Verbundspiel zu erkennen. Das Ergebnis hat unserer Tordifferenz gut getan, da standen wir bislang von den oberen Mannschaften am schlechtesten da«.
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