1. Herren | Wesfalen Blatt (von Jörg Manthey) | 22.01.10
Von Jörg Manthey
Bielefeld (WB). »Es war wieder Freude da. Das hat Spaß gemacht«, frohlockte Tobias Fröbel nach dem Ruhe spendenden 31:27-Heimsieg des Handball-Regionalligisten TSG Altenhagen-Heepen über GWD Minden II.

Schon nach 15 gespielten Minuten stellte sich beim Kreisläufer das selbstbewusste Gefühl ein: »Das verlieren wir nicht«. Sein früherer Westfalenauswahlkollege Nils Dresrüsse stand dem angepeilten TSG-Erfolgserlebnis ob vier Pleiten hintereinander nicht nennenswert im Weg. Der 19-jährige Ummelner erntete wohl mit ein paar starken Reflexen Szenenapplaus, wirkte aber auch ein wenig müde. Schließlich war er zuvor zwei Wochen mit der Nationalmannschaft unterwegs. Nach dem A-Abenteuer am Ammersee ging's mit den DHB-Junioren zu einem Vier-Länder-Turnier. Hinter Spanien und Frankreich belegten Dresrüsse und Co. Rang drei.

Fröbels einstiger Mitstreiter Jannis Helmdach - beide spielten in der Blomberger Jugend, ehe es Fröbel nach Lemgo und Helmdach nach Minden zog - schwang sich im zweiten Durchgang zwar zum Mindener Topscorer auf. Dafür hatte der Bielefelder Riegel den Dankerser Rest im Griff. »Soll der doch werfen. So lange die anderen nichts machen, ist das erträglich«, ließ Moritz Schneider das Murren auf der Tribüne kalt.

Das Kampfspiel war ganz nach seinem Gusto. »In Hagen war schon beim Warmmachen zu spüren, wie die Stimmungslage war. Diesmal war die Motivation bei allen bei 100 Prozent. Wir haben gebrannt«, schmeckten Schneider die Früchte der samstäglichen Mannschaftssitzung, bei der alles zur Sprache kam, was seit Dezember schief gelaufen war. »Wir haben in der Abwehr jeder für jeden gekämpft und den entscheidenden Meter mehr gemacht. So haben wir in der ersten Hälfte mit unseren Gegenstößen eine deutliche Duftmarke gesetzt«.

Ein Stück Restkonzentration sei immer noch da. »Ich könne jetzt schon gegen Ibbenbüren spielen«, möchte Schneider rasch nachlegen. Er muss in der nächsten Woche »in die Röhre«, nachdem seine Schmerzen von der linken Schulter in den linken Ellenbogen gewandert sind.

Marcel Müller wird seine Leistung gut getan haben. Das Spiel des Regisseurs war geprägt von wenig individuellen Fehlern. Dafür streute er immer wieder Überraschungsmomente ein. »Er hat es verstanden, seine Mitspieler einzusetzen. Und seine Würfe kamen zum richtigen Zeitpunkt«, lobte TSG-Chef Heinrich Rödding. »Marcel war ein ganz wichtiger Faktor dafür, das Spiel geordnet zum Sieg geführt zu haben«.

Nach dem »Tiefpunkt« Hagen »habe ich schon einen großen Druck verspürt. Dieses Spiel wollte ich unbedingt gewinnen«, sagt Pascal Welge und musste schmunzeln: »Zum ersten Mal stand auf der anderen Seite ein Torhüter, der jünger war als ich. Sonst muss ich mich immer an Älteren orientieren - diesmal sollte er das mal tun«. Dass »wir als Mannschaft die guten Individualisten Mindens beherrscht haben«, gab Sicherheit«, so Welge. Diese neue alte Sicherheit soll Samstag gegen den Vorletzten Ibbenbüren die Basis für Saisonsieg Nummer elf bilden. »Wenn wir das spielen, was wir können, können wir gegen jede Mannschaft der Liga gewinnen«. Trainer Helmut Bußmeyer wird's gerne vernehmen. Diese Botschaft predigt auch er mit Vorliebe . . .

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