1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 18.01.10
Bielefeld (WB/jm). Nun hat Handball-Regionalligist TSG Altenhagen-Heepen mit »Wachrüttern« durchaus gute Erfahrungen gemacht. Es sei erinnert an die beiden »heilenden« Hamm-Pleiten der Aufstiegssaison. Der Unterschied: Die böse 24:36-Klatsche der TSG in Hagen war bereits die vierte in Folge . . .

»Wenn unsere Leistungsträger auf breiter Front versagen, kann ja nichts bei rumkommen«, sagt Trainer Helmut Bußmeyer, der sich weigert, an eine Entwicklung zu glauben. »Wir können den Eindruck auch in der Kürze der Zeit revidieren. Das haben wir 2009 gezeigt, als wir in Hamm furchtbar schlecht gespielt haben, um sieben Tage später gegen Schalksmühle eine der besten Leistungen seit Jahren zu zeigen«.

Am Samstag stand nicht nur eine kurzfristig anberaumte Sonderschicht, sondern auch eine mannschaftliche Aussprache auf dem Programm. Tenor: Jeder sollte für sich seine Einstellung prüfen und gegebenenfalls verändern, zum Wohle des Ganzen. Abläufe, um eine Deckung auseinanderzudividieren, müssten neu erarbeitet werden. »Jeder einzelne muss die Laufwege kennen. Unser Auftritt in Hagen war auch mannschaftstaktisch indiskutabel«, sagt

Christian Grunow. »Wir haben kämpferisch wie spielerisch überhaupt nicht ins Spiel gefunden und sind zurecht untergebuttert worden«. Die kommenden beiden Heimspiele gegen GWD Minden II (Mittwoch, 19.30 Uhr) und Ibbenbüren (Samstag, 19 Uhr) sollen »dazu genutzt werden, unser Selbstvertrauen zu stärken. Damit wir endlich wieder wissen, wie Siegen geht« (Grunow).

Kapitän Johann-David Starck, der sich ein Hamburg-Wochenende gönnte, gab gestern zu, »nach wie vor rat- und fassungslos« zu sein. »In Hagen zu verlieren, ist kein Weltuntergang. Nur das Wie ist eine Katastrophe. Ich habe nach dem Pokal und dem guten Training überhaupt nicht mit sowas gerechnet. Das Schlimmste ist, dass wir das, was wir falsch machen, nicht trainieren können«.

Seien es doch die Schlüsselqualifikationen, die irgendwie abhanden gekommen seien. »Von der ersten Sekunde an klappen die einfachsten Dinge nicht, ob Siebenmeter, Gegenstöße, Ball fangen oder der entscheidende Schritt in der Abwehr«. Fest stehe indes: »Gegen Minden II müssen wir komplett anders auftreten«.

Leidtragender des Totalblackouts war für eine kurze Weile auch Johnny Dähne. »Die Griffigkeit in der Abwehr fehlt. Die Körpersprache muss wiederkommen. Da hatte Hagen uns was voraus«, meinte der Keeper. »Am Mittwoch müssen wir die richtige Reaktion zeigen«.

Dabei ist »zusammen« für Helmut Bußmeyer das Zauberwort. »Wir müssen zusammen in der Deckung wieder einen Verband hinstellen. Nicht wir, sondern der Gegner hat am Boden zu liegen. Wenn wir hinten unsere Sicherheit wiedergefunden haben, wird sie auch vorne zurückkehren«.

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