1. Herren | Westfalen Blatt (Jörg Manthey) | 16.01.10
Bielefeld (WB/jm). Nach dem Gewinn des Kreispokals hat die TSG Altenhagen-Heepen den zweiten Meisterschaftsteil der Handball-Regionalliga mit der bislang höchsten Saisonpleite eingeläutet. Das Gastspiel beim VfL Eintracht Hagen gestern Abend endete mit einer schallenden 24:36 (8:15)-Ohrfeige. Ein Klassenunterschied.»Wir sind viel zu cool ins Spiel gegangen. Uns hat das Flackern in den Augen gefehlt. Der unbedingte Siegeswille war nicht erkennbar«, zeigte sich Trainer Helmut Bußmeyer unangenehm überrascht von seiner launischen Diva, die gleich einem 1:6-Rückstand hinterherhecheln musste. Geschäftsführer Manfred Quermann wirkte in der Pause konsterniert und mühte sich, die Fassung zu wahren. Beim Vorjahres-Vizemeister habe die TSG »nahtlos da weitergemacht, wo wir im Dezember aufgehört haben. Die gleichen Fehler, keine Bewegung, kein Fluss im Spiel«. Wiederum ließ die TSG fünf Siebenmeter ungenutzt.
Nach dem Fehlstart kämpfte sich der in dieser Phase etwas konzentriert wirkende Gast zwar bis auf 7:8 heran, geriet angesichts der krassen Chancenauswertung – zu viele Lustwürfe rauschten weit über die Latte – jedoch wiederum mit 7:11 ins Hintertreffen. Zur Halbzeit (7:15) lag der erhoffte fünfte Auswärtssieg längst in weiter Ferne. Spannend sollte es fortan nicht mehr werden.
Insbesondere die Schlüsselspieler wie Henrik Ortmann (1) und Marcel Müller (3/1) mussten sich barsche Trainerworte gefallen lassen. »Das war ganz saumäßig. Sie haben viele falsche Entscheidungen getroffen«. Statt mit einfachen Dingen Sicherheit im Aufbau zu erlangen, wurde das Angriffsspiel verkompliziert. Der Gegner nahm alle Geschenke dankend an und eilte über 19:11 auf 29:16 davon.
Die unbewegliche TSG-Deckung bekam Hagens Angriff nie zum Stoppen. »Wenn's vorne nicht läuft, läuft's auch hinten nicht«, meinte Bußmeser grimmig. Ein denkbar schlechter Auftakt der englischen Woche also. Mit der geglückten Revanche für die Hinspielniederlage hat Hagen im vorerst letzten Auftritt in der Ischelandhalle auf unerwartet leichte Weise den vierten Platz erobert. Die Bielefelder sind auf Position fünf zurückgefallen. Und nach der vierten Pleite in Folge ist der TSG-Erfolgsdruck für die beiden folgenden Heimspiele gegen GWD Minden II und Ibbenbüren erheblich in die Höhe geschnellt.
»Diese desolate Leistung war vielleicht ein Wachrüttler. Am Mittwoch müssen wir unser anderes Gesicht zeigen«, verlangt Coach Bußmeyer. Eine Trainingseinheit bleibt ihm, um den Hebel umzulegen.
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