1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 13.10.18
Im Lager des erfolgshungrigen Handball-Oberligisten TSG A-H Bielefeld hätten sie wohl nichts dagegen, sich in dieser Saison an den stämmigen Fußspuren des TuS Spenge zu orientieren und auf zwei Hochzeiten viel beachtete Duftmarken zu setzen.

»Ich hoffe, unser 27:21-Sieg über Hamm II hat bei den Jungs einen bleibenden Eindruck hinterlassen«, spornt Trainer Stephan Just sein Team zu weiteren Großtaten à la Spenge 2017/18 an. Da wiesen die Spenger in der Meisterschaft frühzeitig vier Minuspunkte auf, um dann eine eindrucksvolle Siegesserie zu starten, das Feld von hinten aufzurollen und letztlich mit deutlichem Vorsprung den Aufstieg in die 3. Liga klarzumachen. Auch im Pokalwettbewerb schafften es die Spenger bis nach Hamburg und holten sich wie schon 2017 den Titel des Deutschen Amateurpokalsiegers. Ein geschichtsträchtiges Double.

Nun hat die TSG zu Beginn des Jahres für die Ochsentour im Pokal die erste Hürde genommen: Kreispokalsieger. Die zweite steht an diesem Sonntag an. Im Heeper Dom richten die Bielefelder von 15 Uhr an eine von vier westdeutschen Pokal-Vorrunden aus. »Wir spielen zu Hause, ein kleines Plus für uns«, sagt Stephan Just.

Willkommener Nebeneffekt: Der Oberligist bleibt im Rhythmus und erhält zusätzliche Wettkampfpraxis zum Zusammenwachsen. Im Heeper Dom bekommt die TSG mit dem aktuellen Oberliga-Zweiten LIT Tribe Germania und der HSG Altenbeken-Buke – der ungeschlagene Zweite der Verbandsliga wird neuerdings trainiert von Jan Schwensfeger – zwei ambitionierte Gegner offeriert. Ein Spiel dauert nur zweimal 20 Minuten. Das birgt durchaus Tücken. Just: »Wir müssen auf den Punkt da und konzentriert sein.«

Bloß der Sieger schafft es in die Pokalendrunde, die am 24. November beim Turniersieger des Trios ATV Dorstfeld, SuS Oberaden oder HSC Haltern-Sythen steigt. »LIT ist sicherlich die Kernaufgabe. Wir nehmen die Geschichte ernst wie jedes Ligaspiel und wollen im Pokal viel erreichen«, betont TSG-Geschäftsführer Christian Sprdlik. »Wir haben in der Nachbarschaft gesehen, wie lohnenswert der Pokalwettbewerb sein kann. Eine tolle Motivation. Wer will nicht in Hamburg spielen? Eine Qualifikation fürs Final Four wäre zugleich eine prima Gelegenheit, unser Projekt im Land weiter bekannt zu machen und Leute dafür zu begeistern.«

Stephan Just war als Aktiver zweimal beim Final Four dabei, 2004 mit dem SC Magdeburg (26:27 gegen HSV Hamburg) und 2012 mit dem TuS N-Lübbecke (24:29 gegen die SG Flensburg-Handewitt). »Das ist eine tolle Atmosphäre in der großen Halle. Kann ich nur jedem empfehlen.«

Die beiden Stolpersteine, die Sonntag im Heeper Dom im Weg stehen, sind durchaus attraktiv, und die verkürzte Spielzeit lässt vermeintliche Favoritenstellungen aufweichen. Sprdlik mahnt: »Halbe Kraft ist nicht. Wir wollen Erster werden, uns Motivation und Selbstvertrauen holen und unsere Form bestätigen.«

Kreisläufer Mario Bergen und Rückraumhüne Maximilian Schüttemeyer fehlten in der Woche krankheitsbedingt im Training. Just geht aber davon aus, dass sie ihre Infekte rechtzeitig auskurieren und wieder einsatzbereit sind.

Ob der zurückliegende Sonntag einen Wendepunkt in der TSG-Entwicklung markiert hat? Christian Sprdlik ist gespannt. »Ich denke, es hat bei allen Klick gemacht. Gegen den ASV Hamm-Westfalen II haben wir ein gutes Spiel gemacht. Diese Einstellung gilt es jetzt Spiel zu Spiel zu bestätigen.« Der Geschäftsführer weist darauf hin, dass Dauerkarten am Pokaltag keine Gültigkeit haben. Es werden reduzierte Eintrittspreise angeboten. Erwachsene zahlen fünf Euro, alle anderen drei Euro.

Die Spiele: TSG – LIT Tribe Germania (15 Uhr), LIT – Altenbeken/Buke (16.15 Uhr), TSG – Altenbeken/Buke (17.30 Uhr).

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