1. Herren | Westfalen-Blatt (Bielefeld) | 18.11.17
Bielefeld (WB/jm/wie). Heimvorteil für Bielefelds Handball-Oberligisten: Spitzenreiter TSG A-H Bielefeld schickt sich an, am Samstag um 19 Uhr gegen den TuS Möllbergen den achten Streich im achten Spiel zu feiern. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck erwartet den Soester TV (Sa., 17.45 Uhr).>>>>>weiter

Spitzenreiter TSG A-H Bielefeld schickt sich an, am Samstag um 19 Uhr gegen den TuS Möllbergen den achten Streich im achten Spiel zu feiern. Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck erwartet den Soester TV (Sa., 17.45 Uhr). TSG: Boy will Tempo sehen

Es bleibt abzuwarten, wie Möllbergen sich vom vernichtenden 19:33 in Spenge erholt hat. TSG-Trainer Michael Boy (»Das Ergebnis ist erst in der Schlussphase so deutlich geworden«) richtet sich auf einen grimmigen Gegner ein, der in der Seidensticker Halle befreit aufspielen kann und die Scharte mit aller Macht ausbügeln will. »Da kommt eine kämpferische Truppe auf uns zu, die sich zerreißen und wie alle darauf brennen wird, uns ein Bein zu stellen«, mahnt Boy. »6:0- oder 5:1-Abwehr, vorne ein siebter Feldspieler – die spielen sehr variabel.« Mit Jan Camen auf der Königsposition, der zu seiner Zeit bei GWD Minden zwei Bundesligaeinsätze verzeichnete, und Linkshänder Simon Witte hätten in Spenge wichtige Rückraumstützen gefehlt, gibt Boy zu bedenken. Der Einsatz des Haupttorschützen Camen soll aufgrund einer Knieverletzung Samstag fraglich sein.

Aufsteiger Möllbergen hatte einen überraschend starken Saisoneinstieg mit drei Siegen hingelegt, seither aber nur noch ein Mal gewonnen. »Wir haben gute Chancen, das Spiel für uns zu entscheiden«, fasst Boy die Ausgangslage zusammen. Im Training wurden besonders solche Abläufe trainiert, die beim 26:19 in Hamm weniger gut waren. »Wir müssen ins Tempo kommen. Tempo, Tempo, Tempo«, verlangt Boy. »Das wird Möllbergen über 60 Minuten nicht mitgehen können.« Auch die Abschlusshandlungen wurden thematisiert. Die klare Botschaft: »Keine Halbchancen nehmen, nur klare Dinger!«

Vier Punkte Vorsprung, dazu ein top Torverhältnis: Die TSG thront mit einem gesunden Selbstbewusstsein an der Spitze, ohne abzuheben. Wissend, dass eine zu laxe Einstellung jederzeit die Macht hat, dem makellosen Primus einen Streich zu spielen. Michael Boys Mantra bei jeder Trainingseinheit: Jedes Mal nicht weniger geben als das Beste! Vier Punkte sind nicht die Welt! Boy hatte gemeinsam mit Möllbergens Coach André Torge beim 1. Salming-Cup in Verl die OWL-Auswahl gecoacht. Es wird im übrigen eine zweite Auflage dieses namhaft besetzten Turniers geben (26. bis 28. Januar 2018), das parallel zur Finalrunde der Handball-Europameisterschaft ausgetragen wird. Teilnehmer: MT Melsungen, TBV Lemgo, TuS Nettelstedt, Hammarby IF 21 (Gruppe 1), Bergischer HC, Redbergslids IK, TV Emsdetten, OWL-Auswahl (Gruppe 2). Boy ist schon angefragt worden, das Ostwestfalenensemble erneut zu coachen. TuS 97 muss Hebel umlegen

Beim TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck ging es nach den tragischen Ereignissen, die zum Spielabbruch in Augustdorf geführt haben, erst einmal darum, das Geschehene zu verarbeiten. »Natürlich war die schwere Verletzung von Florian Hengsbach, dem es jetzt ja zum Glück besser geht, ein Thema in der Mannschaft. Bei einigen unserer Spieler ist da ganz schön etwas hängen geblieben«, erklärt TuS 97-Trainer Eric Husemann. Gemeinsam mit Jöllenbecks Sportlichem Leiter Thorsten Lehmeier hatte sich Husemann am Freitagnachmittag für einen Krankenbesuch bei Florian Hengsbach, der nach drei Operationen im Halswirbelbereich nach wie vor im Gilead I behandelt wird, angekündigt.

Mit Blick auf den heutigen Samstag gilt es, den Hebel umzulegen. »Wir müssen uns jetzt wieder aufs Sportliche konzentrieren«, sagt Husemann. Gegen den Tabellenfünften Soester TV wartet eine knifflige Aufgabe auf die Jürmker. »Soest spielt sehr variabel. Darauf müssen wir uns einstellen.«

Das Team von Trainer Dirk Lohse ist nur schwer ausrechenbar, spielt auch gerne mal eine offensive 4:2-Abwehr oder mit einem siebten Feldspieler im Angriff. Zuletzt feierte Soest einen 29:23-Erfolg gegen den HSV Hemer – der vierte Sieg im vierten Heimspiel. Dabei erzielten die Loer-Brüder Axel (9) und Max (7/4) mehr als die Hälfte der STV-Treffer. Auswärts wartet der Gegner derweil noch auf den ersten Sieg. Der bislang einzige Punkt auf fremdem Parkett gelang aber ausgerechnet in Spenge (29:29). »Das ist ein guter, grundsolider Gegner. Wir müssen Gas geben, denn gerade zuhause müssen wir unsere Punkte für den Klassenerhalt holen«, unterstreicht Eric Husemann die Wichtigkeit der Partie. Verzichten muss der TuS 97 am Samstag auf Arne Hofemeier (bis Weihnachten in Kanada) und Moritz Pieper (beruflich verhindert). Ansonsten sind alle Mann an Bord.

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