1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 25.04.16
TSG besiegt Hamm II 36:31 und schenkt Trainer Reichenberger ein Tor. Die TSG A-H Bielefeld hat einen versöhnlichen Saisonabschluss in der Handball-Oberliga gefeiert. Beim 36:31 (17:18)-Heimsieg über die SG Handball Hamm II ging es aber nicht immer ganz bierernst zu.

320 Zuschauer im Heeper Dom erfreuten sich an einem Phil Holland, der vor allem in der zweiten Hälfte zu großer Form auflief und da sieben seiner zehn Treffer markierte. »Phil war bärenstark«, würdigte Trainer Michael Boy seinen Halblinken, erweiterte das Kompliment jedoch aufs Kollektiv. »Die Mannschaft wollte sich nochmal zeigen und nicht nur den Zuschauern, sondern auch sich selbst beweisen, dass sie mehr kann, als sie es in den Wochen davor gezeigt hatte. Alle haben bis zum Schluss gekämpft. Für ein letztes Saisonspiel, in dem es um nichts mehr ging, hat mir das gut gefallen.«

In der ersten Halbzeit hütete Kai Schiemann das Tor, der vor seinem Australien-Jahr mehrfach Szenenapplaus erheischte. Es blieb von Beginn an eng. Die Führung wechselte mehrfach, keine Mannschaft konnte sich mehr als zwei Tore absetzen. Nach dem Wechsel übernahm Nils Strathmeier als vorgezogener Deckungsspieler die Aufgabe, den Wirkungskreis von Hamms »Kopf« David Wiencek einzuengen. Der Schachzug ging auf. Nach dem 25:24 (42.) preschte die TSG dank zweier Holland-Tore und einem Schulz-Siebenmeter auf 28:24 (45.) davon. Dazwischen parierte Pascal Welge einen Strafwurf. Die Vorentscheidung!

Für die Hingucker des Abends sorgte der Gegner, der zweimal per Kempa-Tor einnetzte. Dazu hielt sein letztes Spiel als Hammer Trainer für Christof Reichenberger eine unvergessliche Anekdote bereit. Vier Minuten vor Schluss wechselte der sich unter dem Gejohle des SG-Anhangs selber ein. Dank freundlicher Mithilfe der TSG-Deckung durfte sich der proppere Aushilfs-Kreisläufer sogar in die Torschützenliste eintragen – er markierte den 31. und letzten Treffer für Hamm. »Hätte ich das vorher gewusst, hätte ich auch mitgemischt«, nahm Michael Boy den Ausflug seines Kollegen aufs Feld amüsiert zur Kenntnis.

Die Laune bei der folgenden Tribünenfeier war wohl ansteckend gut; Rang sechs in der Abschlusstabelle wurde freilich allseits als Misserfolg bewertet. »Nicht jedes Rädchen hat ineinander gegriffen«, merkte Geschäftsführer Heinrich Rödding kritisch an. Vorsitzender Wolfhardt Werner ließ durchblicken, dass der schöne Abschluss das »deutliche Loch davor«, die 1:7 Punkte, nicht übertünchen könne. »Darüber wird es noch interne Gespräche geben. Das war keine Werbung. Da werden wir nicht einfach einen Haken dranmachen.«

Phil Holland, »glücklich, dass die Saison vorbei ist«, gestand, dass »wir hinter unseren Erwartungen gelieben sind.« Ein Wiedersehen wird es mit dem vorab verabschiedeten Fabian Schnorfeil geben, nachdem sein Soester TV in die Oberliga abgestiegen ist. Hingegen wechselt Luca Werner zu einem Aufsteiger: Seine Ahlener SG hat sich mit einem deutlichen 32:27 in Gladbeck das Drittligapatent gesichert. Dennis Gote, der fortan Trainer Michael Boy unterstützen wird, freut sich »tierisch auf die neue Aufgabe. »Das wird sehr spannend. Das Niveau in dieser Liga ist so hoch geworden, dass die Trainingsqualität besonderen Anforderungen unterliegt. Ich werde alles geben, um Michi zu helfen, dass wir uns da weiter steigern.«

TSG A-H Bielefeld: Schiemann/Welge (ab 31.) – Schnorfeil, Schmidt (1), N. Prüßner (2), Fröbel (5), Schneider (4), Holland (10), Strathmeier (2), L. Prüßner (5), Gote, Wiese, Schulz (7/3), Werner. Hamms beste Schützen: Schrage (8), Wiencek (7/2) und Dreiszis (5/1).

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