1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 30.01.16
TSG A-H Bielefeld erkämpft sich ein 33:33 beim TuS Spenge. Nichts für schwache Nerven: Der vorherige Anschauungsunterricht bei der deutschen Nationalmannschaft war auch für den Handball-Oberligisten TSG A-H Bielefeld Programm. Im bis zur letzten Sekunde spannenden OWL-Derby beim TuS Spenge gab es am Ende keinen Sieger: Nach 60 umkämpften Minuten hieß es leistungsgerecht 33:33 (15:16).

Etwa 300 Handball-Fans im Foyer der Sporthalle Spenge zitterten vor dem Oberliga-Derby mit der deutschen Mannschaft mit, die im EM-Halbfinal-Krimi gegen Norwegen schließlich das Endspiel-Ticket löste. Zu diesem Zeitpunkt standen die Akteure bereits auf dem Parkett und lieferten sich in der Folge ebenfalls ein packendes Duell mit offenem Visier.

Spenge erwischte den besseren Start – 2:0 und 4:2 (8.). Dann konterte die TSG mit einem 4:0-Lauf hin. Zwei Schnorfeil-Gegenstöße sorgten für eine 6:4-Führung (11.). Da Pascal Welge fortan das Torhüterduell für sich entschied, blieben die Gäste in Front. Holland, Leon Prüßner und Lukas Schulz machten aus einem 6:6 ein 9:6-Plus (15.). Als Prüßner auf 12:8 erhöhte (18.), wechselte Spenge den Keeper – Bastian Räber kam für Kevin Becker – und TuS-Coach Heiko Holtmann nahm eine Auszeit. Das fruchtete zunächst: Der Ex-Bielefelder Marcel Ortjohann verkürzte auf 11:13 (21.). Nun nahm TSG-Trainer Michael Boy eine Auszeit, um seine Mannschaft neu einzustellen. Nach Tobias Fröbels Treffer zum 14:11 (22.) fiel fast vier Minuten lang hüben wie drüben kein Treffer. Als Holland und Schulz in der Schlussphase der ersten Hälfte in Manndeckung genommen wurden, konnte Spenge auf 14:15 verkürzen (28.). Mit einer 16:15-Führung für die TSG ging es in die Pause. Es wäre auch mehr drin gewesen, denn die reifere Spielanlage hatten bis dahin die Gäste.

Die TSG erwischte auch den besseren Start in Abschnitt zwei – Holland traf zum 18:15 (32.). Doch dann schlichen sich Unkonzentriertheiten ins bis dahin effektive Angriffsspiel ein. Auch Welge bekam nun weniger zu packen. Sein Gegenüber Räber parierte drei Würfe – Spenge erzielte vier Tore in Folge und lag plötzlich 19:18 vorn. Nun ging es hin her. Ein Schulz-Siebenmeter brachte die TSG mit 27:26 in Front. Doch Spenge setzte auf sein Tempospiel. Der starke Sebastian Reinsch traf per Gegenstoß zum 30:29 (52.). Schulz und Prüßner konterten – 31:30 für die TSG. Die Spannung erreichte ihren Höhepunkt. Tobias Fröbel traf in Unterzahl zum 32:31 (56.), vergab aber freistehend die Chance zum 33:32. Harbert erzielte stattdessen das 33:32 für Spenge. Schnorfeil glich 65 Sekunden vor Schluss aus – 33:33. Ballbesitz Spenge, doch Welge blieb Sieger gegen Ortjohann. Der letzte Wurf von Sebastian Kopschek wurde geblockt, der finale Freiwurf blieb ebenfalls in der TSG-Mauer hängen. Das war’s, Spenge kletterte trotz des ersten Punktverlustes in eigener Halle zumindest für einen Tag auf Platz eins. »Das Ergebnis geht in Ordnung. Wir haben uns am Ende das Leben selbst schwer gemacht, weil wir aus dem Rückraum zu wenig Druck erzeugt haben«, meinte Michael Boy.

Rückraumspieler Lukas Schulz hat seinen Vertrag bei der TSG um ein Jahr verlängert. »Wir freuen uns, dass er sich dazu entschieden hat, seine Karriere bei uns weiter zu optimieren«, sagte Teammanager Matthias Geukes zu dieser wichtigen Personalie. Außerdem trainierte in der Woche Torwart Matthias Ende von den Lemgo Youngsters bei der TSG mit und hinterließ einen guten Eindruck.

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