1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 29.01.16
TSG A-H Bielefeld ist heute in Spenge zum Siegen verdammt. Der Blick auf die Tabelle erlaubt wohl keine andere Sichtweise. Will die TSG A-H Bielefeld ihre Ambitionen wahren, im Aufstiegskampf der Handball-Oberliga die führenden VfL Gladbeck und TuS Spenge noch lange zu ärgern, muss Freitagabend (20.15 Uhr) ein Auswärtssieg in Spenge her.

Die Sporthalle der Realschule Spenge einzunehmen, ist in dieser Saison allerdings noch keiner Mannschaft gelungen. »Wir werden 60 Minuten Vollgas geben«, kündigt Trainer Michael Boy eine »Bewegungstherapie« der etwas anderen Art an. »Für mich ist das ein 50:50-Spiel. Der bessere Torhüter und der Nervositätsfaktor, die Anzahl der technischen Fehler, wird den Ausschlag geben. So eine Quote wie gegen Gladbeck dürfen wir uns nicht nochmal erlauben.«

Die grandiosen Vorstellungen der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen haben Spenge bewogen, die Anwurfzeit um eine Viertelstunde nach hinten zu verlegen. So können die Zuschauer bequem erst das EM-Halbfinale gegen Norwegen im Foyer der Halle schauen und als »Zugabe« im Anschluss das OWL-Derby.

TSG-Teammanager Matthias Geukes freut sich auf ein »besonderes Spiel. Wenn unsere Jungs Normalform haben, vielleicht ein, zwei über sich hinauswachsen, werden wir das Ding gewinnen! Gelingt uns das nicht, ist der Meisterschaft bei dann sieben Punkten Rückstand für uns abgefahren.« Nils Prüßner und Moritz Schneider sind weiter zum Zuschauen verdammt.

Spenges Trainer Heiko Holtmann, der die stärkste Formation auf die Platte schickt, sieht seinen Klub psychologisch in der günstigeren Ausgangsposition. »Klar sind wir der Favorit. Aber die TSG muss. Wenn sie auch bei uns verliert, kann sie einen Haken an die Serie machen. Das wäre bei uns nicht der Fall.« Und wenn er beiläufig erwähnt: »Wir haben einen Lauf«, dann bedeutet das in Zahlen: Der Tabellenzweite hat seit elf Spielen nicht verloren. Mit dem Plan, diese Serie zu beschließen, reist die TSG in die Nachbarschaft. Boy selbstsicher: »Die Derby-Historie spricht für uns«, erinnert er an das 35:31 in der Vorsaison. »Wir fahren dahin, um wieder zu gewinnen. Es ist schön, dass Heiko den Druck uns zuschiebt. Aber wenn sie Erster werden wollen, dürfen sie sich keine Niederlage gegen uns erlauben.« Michael Boy schätzt die personelle Besetzung des Gegners. »Zwei starke Torhüter, ein überragender Kader in der Breite und dazu mit Harbert, Mathews und Reinsch schnelle Außen, die wir unbedingt in den Griff bekommen müssen.«

Boy rechnet mit einem kribbeligen Vergleich. »Das Kreispokalendspiel war ein guter Vorgeschmack. Es wird zur Sache gehen und kann wieder hitzig werden.« Das Hinspiel ist für Spenges Coach Vergangenheit. »Da sind wir eine Dreiviertelstunde lang nicht für einen Sieg in Frage gekommen.« Holtmann lässt das ärgerliche 29:30 im ersten Treffen ebensowenig als Maßstab gelten wie das Anfang des Jahres gewonnene Kreispokalfinale. »Phil Holland und Luca Werner sind inzwischen wieder gut dabei.« Größten Respekt hat er vor dem überragenden Pascal Welge samt dem gut bestückten Deckungsblock davor. »Aber auch wir stellen eine starke Abwehr. Unser Umschaltspiel, die zweite und dritte Welle, kann sich sehen lassen.« Heiko Holtmann bündelt Spiele gerne für einen perspektivischen Ausblick. »Wir haben jetzt die TSG, LIT und Gladbeck. Wenn wir da mit 4:2 Punkten rausgehen können, bleiben wir oben dran.« Freitag sei der erste Sieg dran, fügt er kämpferisch an. In Spenge blicken sie nicht nur auf die 1. Mannschaft: In dieser Saison ist sogar ein Dreifach-Aufstieg im Männerbereich noch möglich. Der TuS Spenge II führt die Landesliga mit drei Zählern Vorsprung an, und die »Dritte« liegt in der Bezirksliga nach einem 20:2-Punktelauf nur noch vier Zähler hinter Primus TSG Altenhagen-Heepen II zurück.

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