1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 26.09.15
TSG A-H Bielefeld besiegt TuS Spenge vor 1300 Zuschauern mit 30:29. Was für ein Abend-Krimi mit Happyend: Handball-Oberligist TSG A-H Bielefeld hat im OWL-Derby gegen den TuS Spenge nach hartem Kampf einen 30:29 (13:14)-Heimsieg gefeiert und dem Nachbarn die erste Saisonniederlage beigefügt.

Spenge, als Spitzenreiter angereist, erwischte den besseren Start und legte ein 3:0 (5.) vor. Erst nach knapp sechs Minuten und mit dem sechsten Angriffsversuch gelang Phil Holland der erste TSG-Treffer. Mit seinem dritten Tor egalisierte der Bielefelder Rückraum-Kanonier zum 5:5 (13.) – es sollte der einzige Ausgleich für die Gastgeber in Abschnitt eins sein. Spenge wirkte insgesamt zielstrebiger und agierte variabler im Angriff. Der zunächst effektive Linkshänder Marcel Ortjohann ärgerte seine Ex-Kollegen, indem er die Gäste mit zwei Toren in Folge wieder nach vorne warf. Beim 5:7 (15.) nahm TSG-Trainer Michael Boy eine Auszeit. Am Spielverlauf änderte sich wenig. Die Gastgeber liefen ständig einem Zwei- bis Drei-Tore-Rückstand hinterher – vom rechten Flügel kam zu wenig. Erst gegen Ende der ersten Hälfte kämpfte sich die TSG wieder richtig heran. »Alleinunterhalter« Holland traf mit seinem sechsten Tor zum 11:13 (28.), Tobias Fröbel ließ mit dem Treffer zum 13:14-Pausenstand neue Hoffnung aufkeimen. »Wir sind zu passiv in der Abwehr und müssen mehr Körperkontakt herstellen«, raunzte TSG-Keeper Pascal Welge auf dem Weg in die Kabine.

Und die TSG fand gut in die zweite Hälfte. Dominik Schmidt erzielte den 14:14-Ausgleich. Fortan war es ein umkämpftes Derby auf des Messers Schneide – 15:15, 17:17, 19:19 durch Lukas Schmidt (40.). Der Führungstreffer wollte der TSG nicht gelingen. Bis zur 42. Minute: Dann machten Dominik Schmidt und Nils Strathmeier per Gegenstoß aus einem 19:20 ein 21:20. Jetzt war die TSG richtig heiß. Welge parierte und machte den Weg frei für Schulz, der Bastian Räber im Spenger Gehäuse zum 22:20 (44.) tunnelte – Auszeit Spenge. Phil Holland nutzte eine Überzahl und erhöhte mit dem vierten TSG-Treffer in Folge auf 23:20 (46.). Jetzt war Feuer unterm Dach der Seidensticker Halle, die mit 1300 Zuschauern gut besucht war. Spenge konterte in Unterzahl (23:22), aber die TSG blieb am Drücker. Der immer stärker werdende Welge parierte bei einer 25:23-Führung einen Mathews-Siebenmeter (50.), der in der zweiten Halbzeit auftrumpfende Linksaußen Dominik Schmidt behielt auch vom Siebenmeterpunkt die Nerven – 27:25 (54.) und 29:27 (56.). Dann die dramatische Schlussphase: Lukas Schulz scheitert beim 30:29 per Siebenmeter an Sarschizky – Calli Welge hält auf der anderen Seite gegen Sebastian Kopschek (Wurffalle). 24 Sekunden stehen noch auf der Uhr, Auszeit TSG. Holland trifft dann nur den Pfosten, doch sein Team bleibt in Ballbesitz und rettet die knappe Führung ins Ziel. Der Rest ist Bielefelder Jubel.

Mit 5:3 Punkten liegt die TSG nun wieder gut im Rennen. »Wir haben aus den Fehlern der letzten Spiele gelernt«, freute sich Tobias Fröbel. Teammanager Matthias Geukes sprach von einem »geilen Handballspiel« – Dominik Schmidt von einer »tollen Mannschaftsleistung«. Und Trainer Michael Boy jubelte: »Dieser Sieg ist mehr wert als nur zwei Punkte.«

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