1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 04.09.15
TSG A-H Bielefeld peilt erneut einen Platz in der Spitzengruppe an – Tempospiel wird forciert – Neues Maskottchen. Verstärkung für Keiler Hermann: Der Heeper Dom mutiert in der neuen Saison zum Löwenkäfig. Die TSG A-H Bielefeld hat am Dienstagabend überraschend ein neues Maskottchen auf dem Teamfoto platziert: den König der Tiere.

Eine Mannschaft im Angriffsmodus: War in der zurückliegenden Serie die Vizemeisterschaft am Ende noch verspielt worden, so möchte sich die TSG diesmal wieder mit Nachdruck »oben festbeißen. Das ist eine Herausforderung. Aber wir sind insgesamt besser geworden«, erklärt Teammanager Matthias Geukes. »An einem guten Tag können wir jede Mannschaft der Liga schlagen.«

So ein guter Tag ist schon am Samstag gefragt. Denn mit den Youngsters des TuS Ferndorf II um Neu-Trainer Michael Feldmann stelle sich »kein normaler Aufsteiger«, lautet das Urteil von Trainer Michael Boy, in Heepen vor.

Boy blickt auf eine gelungene Vorbereitung zurück. »Die Einheiten waren nicht immer lustig. Aber es war kein Murren zu hören. Man merkt, dass die Jungs wollen. Ein erstes positives Zeichen.« Zwar wird Linksaußen Leon Prüßner aktuell von Rückenproblemen gepiesackt, die eine Trainingspause erforderten, doch insgesamt ist die TSG verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen. Ein seltenes Glücksgefühl. Luca Werner war ja vorher ausgefallen. Wegen seiner »Altlast« konsultierte er gestern Dr. Broy in Lemgo – und muss sich weiter gedulden. Der Sehnenriss im Fuß ist noch nicht verheilt. Broy verordnete dem TSG-Regisseur, seinen Spezialschuh mindestens noch vier Wochen zu tragen. Im Idealfall kann Michael Boy also frühestens in sechs Wochen wieder auf Werner zurückgreifen. So wird Neuzugang Lukas Schulz, von der klassentieferen SpVg. Steinhagen gekommen, gleich in die Verantwortung gehen müssen. Dass der die zentrale Rolle in der Rückraummitte dynamisch zu interpretieren versteht, ein guter Anspieler ist und auch Torgefahr ausstrahlt, hat er in einigen Spielen angedeutet. »Lukas ist ein super Junge«, lobt Kreisläufer Tobias Fröbel den 21-Jährigen. »Er gefällt mir spielerisch gut. Mit seiner Schnelligkeit wird er uns weiterbringen.« Fröbel sieht die TSG auf einem guten Weg.

Von den anderen drei Neuen ist Michael Boy ebenfalls angetan: dem flinken und deckungsstarken Dominik Schmidt (TuS Möllbergen) auf dem linken Flügel, Rückkehrer Moritz Schneider (Augustdorf-Hövelhof) als Riesenkrake neben Carl-Moritz Wagner im Zentrum der 6:0-Abwehr und Max Conzen, der im Kasten eine stoische Ruhe ausstrahlt. Mit dieser Qualität hat er Eintracht Hagen schon in die 2. Bundesliga verholfen.

Eine durchschlagskräftige TSG-Waffe soll das forcierte Tempospiel werden. Das Grundtempo ist auf ein neues Level gehoben worden. »Wir sind hinten eine Macht, haben sicher wieder eine der besten Abwehrreihen der Oberliga. Daraus müssen wir einfach noch mehr Kapital schlagen«, hofft Boy auf viele »leichte« Tore durch die schnellen Flügelflitzer. Darüberhinaus, dass sein Team lernt, über 60 Minuten Vollgas zu geben. Gnadenloser wird! »Ein Ergebnis nicht nur verwalten, sondern auch mal ein Ausrufezeichen setzen«, formuliert es der Trainer. Die Konzeptionen seien recht gut verinnerlicht worden. Solche Spiele wie etwa in Gevelsberg würden zeigen, wie weit die Mannschaft ist. »Wir brennen und haben Bock. Bleiben wir verletzungsfrei, ist viel möglich«, beteuerte Kapitän Carl-Moritz Wagner am Dienstag in den Räumlichkeiten von Sponsor Bernd Kollmeyer. Der hatte sichtlich seinen Spaß bei dem Ortstermin. »Wenn Ihr Samstag genauso drauf seid wie heute, kann ja nichts schiefgehen«, schmunzelte Kollmeyer. Und schickte nach: »Werdet mindestens Vizemeister.«

Die Heimspiele sollen künftig einen verstärkten Eventcharakter bekommen. Der herrschaftliche Löwe auf zwei Beinen ist nur eine Neuerung. »Dominanz, Kraft, Begeisterung und wilde Energie, das passt doch gut zu uns«, findet Matthias Geukes. Jetzt wird bloß noch ein passender Name für den tierischen Neuzugang gesucht. Das Votum der Fans ist gefragt.

Der Kader der TSG

Zugänge: Maximilian Conzen (VfL Eintracht Hagen), Moritz Schneider (HSG Augustdorf / Hövelhof), Lukas Schulz (Spvg. Steinhagen), Dominik Schmidt (TuS 09 Möllbergen).

Abgänge: Kevin Becker (TuS Spenge), Marcel Ortjohann (TuS Spenge), Daniel Meyer (TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck).

DER KADER
Tor: Pascal Welge/Max Conzen.
Feld: Fabian Schnorfeil (RA), Dominik Schmidt (LA), Carl-Moritz Wagner (KL), Nils Prüßner (RR), Tobias Fröbel (KL), Moritz Schneider (RL), Phil Holland (RL), Nils Strathmeier (RA), Julian Stübber (RL), Leon Prüßner (LA), Dennis Gote (RR), Alexander Wiese (RM), Lukas Schulz (RM), Luca Werner (RM).
Trainer: Michael Boy.
Teammanager: Matthias Geukes.
Betreuer: Helmut Seniuch.
Physiotherapeuten: Karsten Keller, Stephan Winkelmann.
Mannschaftsarzt: Henning Schnittger.
Saisonziel: oben mitspielen.
Favoriten: VfL Gladbeck, TuS Spenge..

Blick auf die Anderen

Neue in der Oberliga: Die HSG Augustdorf / Hövelhof hat mit Matthias Struck (Hildesheim) einen bundesliga-erfahrenen Schützen verpflichtet. Auch LIT NSM freut sich über einen namhaften OWL-Rückkehrer: Frank Habbe (Kaldenkirchen). Mendens Trainer Micky Reiners hat sich Mittelmann Florian Bußmeyer (Spenge) geangelt. Aufsteiger Sundwig-Westig vertraut auf die Wurfkraft von Ivan Kavran (Metalac Zagreb).

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