8 | Arne Schütforth | 23.06.15
Ein nicht immer ganz ernst gemeinter Rückblick auf den Aufstiegsmarathon der männlichen A-Jugend. Fünf Turniere und zwei Einzelspiele über sechs Wochen. Jugendbundesligavorqualifikation. Deutlicher Auftaktsieg gegen Harsewinkel. Nur zwölf Minuten guten Handball gespielt – in zwölf Minuten zwölf Tore Vorsprung herausgeworfen.

Soldat Thiemo Balcerowicz hielt, als würde er sein Land verteidigen. Dann in Emsdetten schon die Chance gehabt, die Oberliga frühzeitig klar zu machen, dass klappte aber nicht. Aufgestiegen sind wir dann am späten Freitagabend, als der der Trainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck das für Sonntag zur besten Frühstückszeit angesetzte Spiel absagte. Freuen hätten wir uns trotzdem können, schließlich hatten wir ja ganz unbürokratisch unser primäres Ziel erreicht. Erstes Turnier der Jugendbundesligaqualifikation in Nordhemmern. Kai Schiemann, ab dem Emsdettenspiel spielberechtigt deutete schon gegen Herdecke/Ende sein enormes Potential an, wenn er denn die richtigen Schuhe an hat. Nur knapp unterlagen wir den Gastgebern NSM mit 25:29 – unser vielleicht bestes Spiel der gesamten Qualifikation. Auch wenn sich der ein oder andere mächtig echauffierte, dass das letzte Spiel gegen Ahlen entkräftet in die Hose ging – Schwamm drüber! Zweite Chance in Dortmund. Trainer Schütforth zeitgleich auf einer Mittelmeerinsel. Thomas und Corinna Rolf coachen das Team mit der unglaublich guten Tordifferenz von plus eins zu Rang eins. Schon vorher sorgte sich Tim Schuwerack sekündlich um die Finanzen des Vereins – „Wer soll das Bundesligajahr bezahlen?“ Spielte dann so, als wollte er den Verein gründlich ruinieren. Erste Runde der NRW-Quali in Nettelstedt. Erstes Spiel gegen Ergste – den späteren Bundesligaaufsteiger – unnötig verpatzt. Gegen NSM nach einem deutlicher werdenden Rückstand hergeschenkt, aber Pascal Kuba, Julian Niehaus, Florian Schröder, Jannik Wortmann, Nicolas Dux und Co zeigten trotzdem eine kämpferisch ansprechende Leistung. Justus Giersch kniff, damit er im nächsten Spiel gegen Neuss so richtig zulangen konnte, denn das Spiel musste unbedingt gewonnen werden. Gesagt getan. Zweite Runde auf NRW-Ebene. Auf zum Rothaarsteig. Wo hin? Ferndorf durfte ausrichten. Dank guter Organisation von Ulli Hollmann und Jürgen Stenner - an dieser Stelle zunächst einmal an Ulli ein großes Dankeschön!! - ging es mit Bullis die knapp 220 Kilometer in den Südwesten NRWs. Jugendkoordinator Martin Räber verschob seinen Jahresurlaub und reiste per Wohnmobil an. Übernachtet wurde in der Jugendherberge Hilchenbach - ein super Event. Gegen Hamm einen sicher geglaubten Vorsprung noch fast verspielt. Albert Kreismann wirbelte zunächst die offensive Abwehr durcheinander. In Durchgang zwei entwischte nur noch Jarid Asseburg den Hammern. Da aber – Mist jetzt muss ich ihn doppelt erwähnen – Kai Schiemann auch den Siebenmeter nach Abpfiff hielt, gewannen wir mit einem Tor. Gegen Ferndorf dann leider nicht richtig gut gewesen, da war der direkte Aufstieg in die JBHL dahin. Gegen Hagen die letzten Körner mobilisiert. Der einarmige Bandit Felix Weeke verteidigte noch einmal auf der Eins, obwohl er auf Grund einer Verletzung nicht mal mehr fangen konnte. Jonas Blom warf wichtige Tore und hielt uns lange im Spiel. Nach dem wir vorsichtshalber mit 21:23 in Rückstand gerieten – wir durften maximal mit zwei Toren verlieren, um nicht Platz drei oder vier, der zur Teilnahme an der Bundesweiten Endrunde berechtigte, zu verspielen – drehten wir das Spiel auf dem letzten Prozent Akku souverän zum 23:23. Bundesweite Endrunde. Weiß wer was über Konstanz? Jetzt wissen wir zumindest, dass Konstanz verdient aufgestiegen ist. Wir haben aber nach anfänglich guter Leistung nicht nur gespielt wie Flasche leer – da war nicht mehr viel im Tank. Lediglich Hendrik Schott und Jonah Reckfort konnten noch Akzente setzen. Gegen Ingelheim/Budenheim hätten wir das erste Spiel gewinnen können. Eine offensive Abwehr konnte den zu hohen Halbzeitrückstand aber nicht mehr ausmerzen. Das erste K.o.-Halbfinale gegen Hamm ging am Sonntag dann trotz ansprechender Leistung mit drei Toren verloren.

Was haben wir gelernt? Viel! Chris von Hollen kann jetzt seinen Daumen selber Tapen. Und: Gegen die besten Jugendmannschaften Deutschland können wir, eine optimale Leistung vorausgesetzt, mithalten. Bei weniger guter Leistung leider nicht.

Im Anschluss noch einmal ein großes Dankeschön an Jürgen Stenner, der ab dem Turnier in Dortmund als Betreuer aushalf. Und jetzt: Sommerpause. Ach ne! Auch die Oberligasaison 2015/16 wird uns voll fordern. Mit Dortmund/Oespel, Hagen, Herdecke, Hamm und Ahlen sind gleich fünf Mannschaften dabei, die wir in der Qualifikation nicht, zum Teil oder nur knapp schlagen konnten. Es bleibt also spannend und sportlich hoch anspruchsvoll.

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