1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 04.05.15
TSG besiegt Gevelsberg mit 32:25. Starke 14 Schlussminuten haben der TSG A-H Bielefeld gereicht, um im letzten Heimspiel der Saison ein standesgemäßes, versöhnliches Resultat zu erzielen. Aus einem 19:21 (47.) wurde so noch ein 32:25 (12:15) über den Oberliga-Vorletzten HSG Gevelsberg-Silschede.

»Es war ein Kampfspiel. Aber wir haben den Kampf zuerst nicht angenommen«, sagte Trainer Michael Boy. Folge: ein 0:3-Rückstand (4.). Sein Team hatte bis dahin noch nicht einmal aufs Tor geworfen. Über 2:6 (10.) und 6:9 (20.) entwickelte sich ein fehlerbehaftetes Spiel mit unkonzentrierten Abschlüssen. Gevelsberg agierte trotz limitierter Mittel, die TSG reagierte. Dreimal konnte im ersten Durchgang vor etwa 300 Besuchern ein Gleichstand erwirtschaftet werden (9:9, 10:10, 11:11). Fahrige Aktionen ließen die Bielefelder mit einem 12:15-Rückstand in die Pause gehen. Zwölf erzielten Treffern standen fast doppelt so viele Fahrkarten und technische Fehler gegenüber. Als »statisch und behäbig« empfand Teammanager Matthias Geukes, im 6:0-Innenblock eingesetzt, den Verlauf.

Nach Wiederanpfiff entwickelte sich ein enges Treffen. Kurzarbeiter Nils Prüßner, bereits nach acht Minuten mit zwei Zeitstrafen belastet, sah nach kurzem Intermezzo erneut zwei Finger – Rote Karte (41.). Nach dem 19:21 (46.) fand die TSG endlich ins Match. Daniel Meyer stellte in der 48. Minute die erstmalige Führung her – 22:21. Fortan war der Gastgeber im Heeper Dom am Drücker und profitierte zunehmend von einfachen Toren. Beim 27:23 (Leon Prüßner, 55.) war die Entscheidung gefallen, derweil Gevelsbergs Fankolonie die zurückhaltende Kulisse verhöhnte: »Für ein Heimspiel seid Ihr ganz schön laut...« Carl-Moritz Wagner markierte auf sehenswerte Weise den 32:25-Endstand; Krönung eines 13:4-Laufes. »Wir haben in der ersten Halbzeit zu kompliziert gedacht. In der zweiten Hälfte war eine ganz andere Einstellung im Team spürbar«, so der Kapitän. »Wir haben gut gedeckt und vorne deutlich konzentrierter gespielt und so Druck aufgebaut.«

Gästecoach HaPe Müller zeigte sich als fairer Verlierer. »Kein Vorwurf an meine Mannschaft. Sie hat zwei Drittel lang alles richtig gemacht, was wir richtig machen wollten. Im letzten Drittel hat die TSG Gas gegeben und das Spiel so gedreht. Heute hat der Sport gesiegt.« Auch Kollege Boy war angesichts klargestellter Verhältnisse erleichtert. »Hätten wir das Ding verloren, hätte es einen kleinen Beigeschmack gehabt.«

Ein bisschen Wehmut spielte mit: Vor dem Anpfiff wurden Kevin Becker (elf gehaltene Bälle), Marcel Ortjohann (wegen Fingerproblemen geschont) und Daniel Meyer (acht Tore) mit großem Applaus verabschiedet.

Neuste Galerie

09.02.24: 1. Herren - TV Emsdetten

Weitere 7707 Bilder sind in der Galerie.