1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 16.04.15
In der neuen Saison 97-er: TSG-Linksaußen Daniel Meyer freut sich aufs Handballderby. Daniel Meyer wird an diesem Samstag (19 Uhr, Seidensticker Halle) sein vorläufig letztes Handball-Ortsderby im Dress der TSG A-H Bielefeld bestreiten. In der kommenden Saison übernimmt er den linken Flügel des Gegners TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck.

Dass die Tabellensituation jede Brisanz aus dem Duell nimmt, findet der 28-Jährige nicht weiter schlimm. »Ein Derby zwischen diesen beiden Vereinen ist immer ein Klassiker, auch so interessant. Es ist sogar ganz gut, dass es nicht mehr um Auf- oder Abstieg geht. Dass kein Druck auf den Mannschaften lastet, entspannt die allgemeine Lage, ändert freilich nichts an der Grundausrichtung. Beide wollen gewinnen. Wir haben das Hinspiel nicht vergessen.«

Daniel Meyer hat sich vorgenommen, am Samstagabend mit einer akkuraten Leistung zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. »Zum einen möchte ich dem TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und seinem Anhang zeigen, dass sie einen guten Typen dazukriegen. Zum anderen der TSG nochmal vor Augen führen, dass es vielleicht doch ein Fehler war, mich rauszuwerfen.« Die krasse Wortwahl verdeutlicht, dass der schnelle Spieler es immer noch nicht so ganz verwunden hat, nach so langen Jahren im Verein ausgemustert worden zu sein. In der »ewigen Liste« wird er seit 2006 geführt, ist mit 708 Toren der fünftbeste TSG-Schütze aller Zeiten. Keiner hat mehr Siebenmeter verwandelt als Meyer (199). »Irgendwann wird Gras über die Sache gewachsen sein. Aber noch sitzt der Stachel der Enttäuschung tief. Das ist einfach so.«

Da zu den drei Langzeitverletzten der TSG auch sein Flügelkollege Leon Prüßner (Finger) zählt, wird Daniel Meyer auf jeden Fall in der ersten Sieben stehen. »Es tut mir echt leid für Leon. Das ist ein guter Junge. Ich wünsche ihm und meinem Nachfolger Dominic Schmidt für die kommende Saison alles Gute.« Und er betont im gleichen Atemzug unmissverständlich, bis zum Schluss als TSG-er zu fühlen, zu denken und zu spielen. »Ich stehe voll hinter dieser Mannschaft. Wir wollen noch Zweiter werden.« Seit sein Wechsel feststeht, habe niemand vom TuS 97 den Kontakt mit ihm gesucht und er nicht mit seinem neuen Verein. »Und das wird vor diesem Spiel auch so bleiben.« Schließlich will er keine Angriffsfläche bieten. Es wäre für den Blondschopf ein Graus, sollte er etwa bei einem engen Spielstand einen Siebenmeter verwerfen.

Spiele in der Seidensticker Halle – mit ansprechender Kulisse – seien stets eine spaßige Angelegenheit, beteuert Meyer. »Vierstellig wird´s auf jeden Fall. Wie voll die Halle letztlich wird, entscheiden nicht zuletzt die Temperaturen an dem Tag.«

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