TSG ist die Nummer eins im Kreis – TuS 97 wirft Sorgen über Bord – Aufstiegslust und Abstiegsangst in Senne. In Volmetal werden sie den 35:31-Triumph der TSG A-H Bielefeld in Spenge mit Genugtuung registriert haben. Fünf Spieltage vor Schluss darf sich der Oberligaprimus jetzt sogar drei Niederlagen leisten, ohne seinen Thron herzuschenken.

Die TSG ist am 11. April beim TuS Volmetal zu Gast. Trainer Michael Boy glaubt nicht mehr daran, dass sich der Spitzenreiter den Aufstieg noch nehmen lässt. »Doch vielleicht können wir sie ja ein bisschen nervös machen.« So ähnlich wie Samstag in Spenge. Nach imposanten 7:0 Toren in Folge samt der 27:25-Führung »haben eigentlich alle Zeichen für Spenge gesprochen«, meint Teammanager Matthias Geukes. Total angetan davon, wie abgeklärt die TSG A-H Bielefeld darauf reagierte und letztlich sicher den Derbysieg einfuhr. »Das war sehr charakterstark.«

Boys Video-Vorfreude

Hinsichtlich der Video-Nachbereitung verspürte Trainer Michael Boy schon eine Portion Vorfreude auf diese Sequenz. »Das war einfach genial.« Betonanrührer Welge auf dem Pfosten-Posten, ein Luca Werner, der an dem Abend »auch aus der Kabine ins Tor getroffen hätte« (Boy), dazu Nils Strathmeiers Manndeckung gegen Linkshänder Sebastian Kopschek – das war ein gelungener Mix, als es spitz auf Knopf stand. »So ein Gefühl hatte ich schon lange nicht mehr«, grinste Werner. »Die Abläufe passen. Ich habe mich Training für Training gesteigert und hoffe, der Knoten ist geplatzt.« Kopschek, der Pascal Welge, Kumpel aus Kindergartentagen, im Dutzend einschenkte, ärgerte sich: »Gegen Altenhagen zu verlieren, wurmt mich extrem.« Der künftige Spenger Marcel Ortjohann feixte: »Wir haben nicht den Kopf verloren und hatten auf alles eine Antwort.«

Nummer eins im Kreis

Als »wichtig für die Moral« bezeichnete Matthias Geukes den Streich in der ostwestfälischen Nachbarschaft, der die TSG ihrem selbst gesteckten Ziel wieder näherbrachte. »Wir sind angetreten, um die Nummer eins im Handballkreis zu sein«, erinnerte Geukes ans ursprüngliche Vorhaben. »Da, wo wir jetzt stehen, gehören wir auch hin.« Darüberhinaus bereitete die TSG im Topspiel Spenges Vorhaben den Garaus, »gegen jede Mannschaft in der Liga ein Mal gewonnen zu haben.«

Starcks Liebe

Am Tag vor dem Derby hatte die TSG in den sozialen Netzwerken ihr neues Imagevideo veröffentlicht. Gespickt mit Hinspiel-Siegesszenen gegen den TuS Spenge. Für Macher Johann-David Starck »war und ist dieser Film eine Herzensangelegenheit.« Eine Liebeserklärung ganz ohne Oliven . . . Carl-Moritz Wagner saß ein letztes Mal in zivil auf der Bank. »Mensch Calle. Ich habe fest mit dir gerechnet«, begrüßte ihn Spenges Trainer Heiko Holtmann herzlich. »Ich brenne auch. Aber ich bin vernünftig geworden«, entgegnete der Kreisläufer. Die TSG wird in der Osterpause normal weitertrainieren. »Karfreitag hat die Mannschaft frei«, sagt Michael Boy gnädig.

TuS 97 ist fast durch

Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck kann dem Saisonfinale nach dem 24:23-Arbeitssieg bei SF Loxten wieder gelassener entgegensehen. »Mit einem Heimsieg gegen Senden können wir nach der Osterpause alles klar machen und dann vielleicht noch ein paar Plätze nach oben klettern«, verweist Trainer Walter Schubert auf die Tabellenoptik. Sollte den Jürmkern am 11. April der avisierte Sieg gegen den Drittletzten ASV Senden gelingen, wäre der Ligaverbleib selbst bei drei Absteigern auch rechnerisch unter Dach und Fach. Was Schubert im OWL-Derby gegen Loxten trotz einer insgesamt glanzlosen Vorstellung gefiel, war der Biss, die Körpersprache: »Die Mannschaft ist in Sachen Aggressivität und Willensbekundung ganz anders aufgetreten als in den Spielen zuvor.«

Kalms´ Tunnelversuch

Walter Schubert lobte in erster Linie das Deckungsverhalten, gab aber auch zu, »dass Loxten mit Sicherheit nicht seinen besten Tag erwischt hatte«. Beleg dafür waren nur 23 SF-Tore. »Die werfen wir normalerweise in einer Halbzeit – katastrophal«, grantelte Loxtens Trainer Dirk Elschner. Und Christian Kalms, der mit seinem finalen Wurf an der Hacke von Jörg-Uwe Lütt gescheitert war, gab zerknirscht zu Protokoll: »Ich wollte ihn tunneln. Die letzte Aktion war symptomatisch und passte zu unserer Leistung in einem insgesamt ganz schlechten Oberligaspiel.«

Sundwig-Westig jubelt

Der erste Aufsteiger in die Oberliga steht bereits fest. Fünf Spieltage vor dem Saisonende ist Verbandsligaprimus HTV Sundwig-Westig mit elf Punkten Vorsprung nicht mehr einzuholen, nachdem die TSG Harsewinkel mit ihrem 29:27 gegen den Tabellenzweiten VfL Mennighüffen Schrittmacherdienste geleistet hat.

Erster Matchball für Senne

Bezirksliga-Primus HT SF Senne hat im ersten Spiel nach der Osterpause seinen ersten Matchball zum Aufstieg. Durch einen Heimsieg gegen die HSG Gütersloh II kann Senne am 11. April vorzeitig die Meisterschaft und die Rückkehr in die Landesliga nach 25 Jahren Abstinenz perfekt machen. »Das sind natürlich optimale Voraussetzungen. Jetzt wollen wir so schnell wie möglich den Deckel drauf machen«, frohlockt HT-Trainer Matthias Wieling.

HT-Frauen in Not

Die Senner Damen stehen in der Verbandsliga dagegen weiter mit dem Rücken zur Wand. Zwei Spieltage vor Schluss rangiert das Handballteam punktgleich mit dem Drittletzten TuS Nettelstedt auf dem vorletzten Platz, hat aber den um ein Tor schlechteren direkten Vergleich gegenüber Nettelstedt. Und da nach aktuellem Stand von drei Absteigern aus der Verbandsliga auszugehen ist, hat Senne schlechte Karten, zumal Nettelstedt das leichtere Restprogramm hat. Hoffnungsschimmer: Durch die geplante Fusion des VfB Holzhausen mit LIT Handball NSM steht Holzhausen als erster Absteiger aus der Verbandsliga fest, falls LIT aus der Oberliga absteigen sollte. Danach sieht momentan alles aus, denn LIT ist Vorletzter und aus der Oberliga müssen nach derzeitigem Stand vier Teams absteigen. Das wiederum lässt den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck trotz respektabler 20:22 Punkte noch nicht in Sicherheit wiegen. Der Vorsprung der Jürmkerinnen auf den Viertletzten Coesfeld beträgt aber immerhin vier Punkte – bei fünf noch ausstehenden Spielen.

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