1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 16.03.15
Torminator Pascal Welge und der Hammer schwingende Phil Holland mit neun Treffern haben auf der Zielgeraden den Unterschied ausgemacht: Handball-Oberligist TSG A-H Bielefeld konnte mit Hängen und Würgen den ASV Senden 26:24 (14:14) niederringen.

H»Wir haben in der zweiten Halbzeit ein anderes Gesicht gezeigt. Da bin ich schon ein bisschen stolz drauf«, würdigte TSG-Trainer Michael Boy den stetig wachsenden Widerstand gerade im Defensivverbund. Beim Stand von 20:21 kippte die Partie zugunsten der Hausherren ausgerechnet in einer doppelten Unterzahl, verursacht durch Tobias Fröbel und den protestierenden TSG-Trainer Michael Boy (51.). Diese brenzlige Phase vier gegen sechs überstand die wackere TSG ohne Gegentreffer. »Da hat die Mannschaft Moral gezeigt«, lobte Boy, und sein Sendener Kollege Diethard von Boenigk, der Heepen-Heimkehrer, nickte säuerlich: »Das zeichnet die erfahrenere Mannschaft aus, wenn sie sich in solchen Situationen nicht so leicht unterkriegen lässt.«

Pascal Welge (»Ich hatte so einen Hals«) gelang es, aufkommende Aggressionen ob der Pfeifenmänner Löhr/Lüchtefeld (Eintracht Dolberg) in die richtigen Bahnen zu kanalisieren. Unter anderem wehrte er beim 20:21 einen Kuhlmann-Siebenmeter ab. »Die haben unterirdisch gegen uns gepfiffen. Das hat mich gepusht.« Der Torminator machte also dicht, und vorne setzte sich die Wertarbeit fort. Mit vier Treffern bis zur 58. Minute (21:21, 22:21, 23:22 und 24:22) schuf Phil Holland einen wertvollen Zinsertrag. Doch erst Tobias Fröbels 25:23 – Pass von Holland – ließ die etwa 260 Besucher im Heeper Dom aufatmen. Luca Werner veredelte den letzten Ballbesitz mit dem 26:24-Schlusspunkt.

Michael Boy hatte es vorab prophezeit: »Das wird keinen Schönheitspreis geben.« Der TSG-Coach sollte Recht behalten. Der bewegliche ASV Senden brachte eine ordentliche Portion Ärgerpotenzial mit und hielt hartnäckig Anschluss – 3:3 (9.), 7:7 (17.), 10:10 (23.). Der TSG war es kaum möglich, Struktur ins Angriffsspiel zu bekommen. Senden erzwang immer wieder technische Fehler der Bielefelder Hauruckhandballer. Die 17:14-Führung (33.) sollte also keine Vorentscheidung sein. Senden egalisierte mehrfach, um nach 49 Minuten mit 21:20 das erste und einzige Mal in Führung zu gehen. »Dass es so lange ein offenes Spiel sein würde, habe ich nicht erwartet«, gab Boy zu. Als unberechenbarer Faktor erwiesen sich dabei die Dolberger Referees, die Senden nach 39 Minuten bereits sieben Siebenmeter zuerkannt hatten – der TSG keinen. Gut, dass Pascal Welge insgesamt vier vereitelte! »Ein Spiegelbild der letzten Monate. Unser kleines Problemchen«, merkte von Boenigk an. Sendens Coach bedauerte: »Das ist ein bisschen bitter. Wir haben es wieder mal versäumt, uns für 60 Minuten aufopfernden Kampf zu belohnen. Calli Welge hat famos gehalten und uns mindestens einen Punkt gekostet. Er hat in der entscheidenden Phase die Kiste zugenagelt.«

Kreisläufer Fröbel war einfach nur froh über die Saisonpunkte 25 und 26. »Das waren harte Kletten. Super anstrengend, gegen die zu spielen«, kommentierte er Sendens bewegliche 3:2:1-Deckung.

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