Bielefeld (WB). Die Tabellenoptik an der Spitze der Handball-Oberliga ist unmissverständlich. Der TuS Volmetal zieht mit komfortablen sechs Punkten Vorsprung einsam seine Kreise und steuert der Meisterschaft zu. TSG-Trainer Michael Boy sagt jedoch mit Verweis auf dessen Restprogramm verschmitzt: »Die müssen noch gegen Spenge, Jöllenbeck und uns spielen.«

So ganz mag sich Boy also noch nicht mit der Rolle des Kronprinzen abgeben, will vor allem noch den direkten Vergleich gewinnen. »Wir haben gegen Hamm als Team funktioniert«, nennt er jene Qualität, mit der die TSG allem Unbill zum Trotz eine seit fünf Spielen andauernde Siegesserie gestartet hat. Den fehlerbehafteten Beginn gegen Hamm mit 1:4-Rückstand nahm Teammanager Matthias Geukes locker. »Da war der Schalter noch nicht vollständig auf An.« Boy registrierte: »Nach 20 Minuten war mehr Zug drin.« Womöglich hatte die TSG den Gegner unterschätzt, Hamm II ohne Wienczek und Ritterbach als leichte Beute gesehen. »Vielleicht hat uns das zu viel Sicherheit geschenkt und wir dachten, dass wir die im Vorbeigehen schlagen können«, überlegte Pascal Welge. Was für Geukes zählte, war die Art und Weise des Schlussspurtes. »Da hat man unsere Qualität gesehen. Jetzt sind wir auf Platz zwei, und da gehören wir auch hin.« Hamms Coach Christof Reichenberger hatte sich schon im Vorfeld nicht viel ausgerechnet und von »Bonuspunkten« gesprochen. Bei der TSG hätten sie nichts dagegen, sollte Hamm II dies Freitag gelingen. Da heißt der Gegner: TuS Volmetal.

Fast alles klar. Derweil stimmen die Verhandlungsführer die Gespräche mit den noch vakanten Spielern hoffnungsfroh. TSG-Chef Heinrich Rödding glaubt an eine baldige Einigung mit Carl-Moritz Wagner, Tobias Fröbel und auch Marcel Ortjohann. Die Kreisläufer sind schon nahezu fix. »Unser Angebot steht. Marcel ist jetzt am Zug.« Der einzige Umstand, der Rödding nachdenklich stimmt, ist die Zuschauerresonanz. »Wir haben Erfolg. Trotzdem sind viele Plätze leer geblieben.« [...]