TSG-Linksaußen ist gespannt auf Jöllenbeck – weitere Personalentscheidungen stehen an. Spielerwechsel zwischen TSG A-H Bielefeld und TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck sind nicht alltäglich. Schon gar nicht von »Urgesteinen«. Nach zwölf TSG-Jahren wählt Daniel Meyer den Weg zum Ortsrivalen. Und der Linksaußen sagt: »Jöllenbeck ist eine attraktive Adresse.«

Carl-Moritz Wagner war mal einer, genau wie Ingo Franz. TSG-Trainer Michael Boy weist ebenso eine Jöllenbecker Vergangenheit auf wie Teammanager Matthias Geukes. Dass auch er mal zu einem »Jürmker« mutiert, hätte Daniel Meyer niemals gedacht. Doch der Gedanke daran lässt auch immer mehr Vorfreude kristallisieren. »Ich bin gespannt und freue mich auf das komplett neue Umfeld, in dem ich mich beweisen muss. Auf die neuen Reize dort. Ich möchte beim TuS 97 meine Qualitäten einbringen, meine Leistung abrufen. Gerne noch ein bisschen besser als jetzt.« Der schnelle Linksaußen, der in der kommenden Saison Dominic Schmidt (TuS Möllbergen) Platz machen muss, hatte mehrere Angebote vorliegen. »Das hat mich glücklich gemacht und war ein schöner Beweis, dass man als Linksaußen doch einen gewissen Wert hat.«

»Alle fassungslos«
Als die TSG die Trennung von Meyer offiziell machte, hätten ihn viele Leute kontaktiert. »Alle waren fassungslos und konnten das nicht nachvollziehen. Aber es ist nun mal die Entscheidung des Vereins. Von Trainer, Teammanager und Vorstand. Wenn das Gespann Prüßner/Meyer nicht mehr ausreicht, ist das eben so. Ich werde nicht rumjammern.«

Rückkehr kaum vorstellbar
Meyer verspricht, sich bis zum letzten Abpfiff voll für die TSG reinzuhängen. »Immer 100 Prozent. Nicht dass ich noch dick und langsam werde.« Danach endet dieses Kapitel. Die Tür sei nicht zugeschlagen. Verletzter Stolz spielt aber wohl mit, wenn Meyer betont: »Eine Rückkehr kann ich mir zurzeit nur schwerlich vorstellen. Zumindest nicht unter den gegebenen Rahmenbedingungen. Aber wer weiß schon, was in vier Jahren ist.« In Jöllenbeck freuen sie sich jedenfalls schon auf den 27-Jährigen. Trainer Walter Schubert: »Daniel Meyer bringt Erfahrung mit und ist ein starker Gegenstoßspieler. Seine Qualitäten in der ersten Welle werden uns gut tun.«

Räbiger ausleihen
Derweil steht die TSG wohl kurz vor der Verpflichtung Colin Räbigers. Der 2,06 Meter große Torwartriese des Drittligisten GWD Minden II besticht durch eine beachtliche Präsenz zwischen den Pfosten. »Er will zu uns, und wir wollen das auch«, bestätigt TSG-Chef Heinrich Rödding laufende Verhandlungen. Da der 21-Jährige in Minden einen Vertrag über die laufende Saison hinaus besitzt und diesen auch erfüllen möchte, »sieht die Option so aus, dass wir ihn ausleihen«, erklärt Rödding, der hofft, dass die Einigung für ein Doppelspielrecht zeitnah erfolgt.

Kein Nasenbeinbruch
Im Falle des Trainers fehlt nur noch dessen Unterschrift. »Unser Angebot steht. Es liegt jetzt an Michi«, sagt Heinrich Rödding, der aber nur von einer Formsache spricht. »Noch zwei, drei Tage«, bittet Michael Boy um etwas Geduld, um gleichfalls die Vokabel »Formsache« zu bestätigen. Beim 27:21-Sieg in Möllbergen gefiel ihm die Überzeugung von der ersten Minute an. »Auch unser Überzahl- und Unterzahlspiel war gut.« Entwarnung gibt es im Falle Nils Prüßners. Der Verdacht auf Nasenbeinbruch beim Linkshänder hat sich nicht bestätigt.

Lob für Ortjohann
Eine üble Grippe hatte Marcel Ortjohann vor dem Spiel mattgesetzt. Wie der Linkshänder dann biss, gefiel dem Trainer. »Marcel will, das sieht man auch im Training. Der haut sich voll rein. Mit seinen sechs Toren hat er mal wieder unterstrichen, was er kann.« Die TSG gehört weiter zum Verfolgertrio des führenden TuS Volmetal. Michael Boy: »Sechs Punkte Rückstand sind schon eine Ansage. Wir können nur weiter versuchen, jedes Spiel zu gewinnen.«

Kurskorrektur
Beim TuS 97 geht es nach drei Niederlagen in Folge darum, die Talfahrt zu stoppen. »Ich fühle mich noch nicht sicher«, sagt Walter Schubert mit Blick auf die Tabelle. Jöllenbecks Vorsprung auf das Kellerduo aus Möllbergen und Gevelsberg beträgt weiterhin acht Punkte, aber in diese Regionen wollen die Jürmker eigentlich nicht mehr schauen. »Jetzt haben wir wie in der Hinrunde 2:6 Punkte aus den ersten vier Spielen der Rückrunde geholt und stehen schon wieder unter Zugzwang.« In den folgenden Spielen gegen Hagen II, Möllbergen und Hamm II erwartet Schubert eine Kurskorrektur – Platz acht ist schließlich nicht das, was sie sich in Jöllenbeck vorstellen.

TuS 97-Trainingsgäste
Bezüglich der Personalplanungen für die kommende Saison sollen in Kürze weitere Entscheidungen fallen. In dieser Woche werden ein Linkshänder und ein Torwart zum Probetraining erwartet. Kandidat Max Conzen (Eintracht Hagen II) liebäugelt unterdessen mit einem neuen Angebot seines jetzigen Vereins. In Sachen Linkshänder besteht Handlungsbedarf, da Hermann Hippe nach dieser Saison aus beruflichen Gründen kürzer treten will und Henning Kiel noch nicht weiß, wohin es ihn ab Sommer verschlagen wird.

Cuhlmann ist zufrieden
Bei den Jöllenbecker Oberliga-Damen herrscht dagegen bereits Planungssicherheit. »Mannschaft und Trainerteam machen geschlossen weiter. Das freut mich sehr und stellt uns alle zufrieden«, gibt Coach Sebastian Cuhlmann bekannt. Zudem halten die Jürmkerinnen noch die Augen nach »ein, zwei Neuzugängen« offen und hoffen auf die baldige Rückkehr von Saskia Winter.

Diedel bleibt in Senden
Trainer Diethard von Boenigk hat beim ASV Senden verlängert und geht im Sommer in sein sechstes Jahr. »Das Gesamtpaket in Senden hat einen gewissen Charme«, erklärt der frühere TSG-Mittelmann. »Zwei, drei Mannschaften zu ärgern, die am Ende hinter uns bleiben, und das große Ziel Klassenerhalt zu schaffen, das ist schon eine Herausforderung.«

EGB-Torwartproblem
Landesligist HSG EGB Bielefeld liegt als Tabellenvierter mit nur drei Punkten Rückstand auf Primus TG Hörste glänzend im Rennen. »Der Blick nach oben ist auch weiterhin erlaubt, obwohl wir vom Niveau her noch nicht wie eine Spitzenmannschaft auftreten«, sagt Trainer Matthias Foede. Außerdem ist ein Torwart-Problem aufgetreten. Lennert Iseringhausen hat sich beim jüngsten Heimsieg gegen Telgte das Knie verdreht und der als Ersatz vorgesehene Ferdinand Jünemann hat sich einen Splitterbruch in der Hand zugezogen.

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