Tobias-Linke-Nachfolger in Spenge ? – Phil Hollands Schulter hält – TuS 97 stabilisiert sich weiter. Nach zwei Spielzeiten verlässt Torhüter Kevin Becker die TSG A-H Bielefeld. Mögliches Ziel könnte nun Ligarivale TuS Spenge sein, nachdem Becker ein konkretes Angebot des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck abgelehnt hat. Spenge will heute einen Neuzugang präsentieren.

Becker (23) hat TSG-Kollegen und Vereinsverantwortliche davon in Kenntnis gesetzt, dass er in der kommenden Spielzeit bei einem anderen Verein anheuern werde. Da passt es ins Bild, dass Tobias Linke nach sieben Jahren in Spenge aufhört. »Für Kevin ist es in dieser Saison keine einfache Situation«, sagt Teammanager Matthias Geukes verständnisvoll. Mit der Rückkehr Pascal Welges hätten sich seine Spielanteile reduziert. Diese Situation habe Becker schon mal so ähnlich in Lemgo erlebt, wo er hinter Dennis Doden bei den TBV-Youngsters kaum zum Zuge kam. Geukes: »Deswegen kann ich Kevins Entscheidung sogar nachvollziehen. Wir alle wissen, wie ehrgeizig er ist. Es ist sehr schade für uns. Wir hätten ihn sehr gerne behalten, denn mit Kevin Becker verlässt uns ein absolut guter Torhüter und richtiger Typ. Wir haben momentan das beste Torhütergespann der Liga. Es wird nicht leicht werden, einen adäquaten Ersatz für ihn zu finden.«

Zusammen mit ihrem Schlussmann verliert die TSG auch einen versierten Trommler – und damit ein Stück Atmosphäre: Vater Harry haut bei Heimspielen im Heeper Dom stets mächtig auf die Pauke.

Das andere TSG-Gesicht

Einiges Ostwestfalen: Nach ihren Revanchesiegen lauern TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck und TSG A-H Bielefeld zusammen mit Spenge punktgleich auf Rang vier, fünf und sechs (alle 16:12 Zähler). Auffällig beim 34:29 der TSG über LIT NSM war, wie sehr sich das Gesicht im Angriff mit dem Mitwirken Phil Hollands wandelte. Das unscheinbare Mauerblümchen entwickelte plötzlich wieder eine grimmige Entschlossenheit, und zwar über 60 Minuten. »Ein bisschen Druck hatte sich ja schon aufgebaut«, freute sich Michael Boy über die lachenden Gesichter seiner Spieler. »Sie haben wieder gespürt: Wir können´s.«

Hollands Schulter hält

Zum dritten Mal in dieser Saison konnte die 30-Tore-Marke geknackt werden, und dieser Entwicklungsschritt hatte einen Namen: Phil Holland. Nach wochenlanger Reha warf der 1,92-Meter-Mann sich ob seiner lädierten Schulter zunächst nur ganz zaghaft ein, trottete irgendwann in Unterzahl als siebter Mann aufs Feld – und explodierte gegen seinen früheren Klub förmlich. Drei Würfe, drei für den LIT-Hüter kaum sichtbare Striche. Dazu stets anspielbereit. Ob als Mittelmann oder im halblinken Rückraum; Hollands Präsenz ließ die Mitstreiter wachsen. Der 20-Jährige unterstrich mit diesem Auftritt einmal mehr, wie wertvoll er für die Offensive ist. Michael Boy war erleichtert, dass er bis gestern nichts Negatives in Sachen Schulter gehört hatte. Kollege Micky Reiners darf sich auf eine erstarkte, durchschlagskräftige TSG einstellen.

Fröbels »Brustlöser«

Die Art und Weise, wie clever die TSG die 3:2:1-Deckung von LIT NSM aushebelte, ließ Tobias Fröbel staunen. »So gut hat das in dieser Saison noch nie geklappt.« Dieser überzeugende Sieg sei »gut fürs Gefühl« gewesen, »ein Brustlöser«. Netter Nebeneffekt: En passant wurde auch noch der direkte Vergleich gegen LIT gewonnen. Dessen Trainer Daniel Gerling gratulierte Michael Boy zu einem »absolut verdienten Sieg« und formulierte den Vorwurf an sein Team: »Wir haben die letzte Aggressivität in den Zweikämpfen vermissen lassen.« Die launische Diva aus dem Mühlenkreis brachte ihn ins Grübeln. »Wir haben herausragende Spitzen nach oben – und nach unten.«

TuS 97 will alle halten

Der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck hat nach dem 32:28-Arbeitssieg gegen Schlusslicht HSG Gevelsberg-Silschede erstmals die vor der Saison avisierten Top-5-Plätze erklommen. »Damit dürfte auch klar sein, wo wir nächste Saison spielen werden«, sagte Geschäftsführer Wilhelm Boeckstiegel mit Blick auf die Tabelle, in der die Jürmker nun einen Acht-Punkte-Vorsprung auf die Abstiegsplätze aufweisen. »Wir können uns jetzt nach oben orientieren«, bestätigte Rückraumspieler Nils Grothaus, der mit 69 Treffern weiterhin die Bielefelder Schützenliste in der Oberliga (insgesamt Platz 12) anführt. »Die Mannschaft stabilisiert sich weiter«, freut sich Boeckstiegel, der nach der Vertragsverlängerung mit Trainer Walter Schubert (bis 2017) auch im Spielerkader auf Kontinuität setzt: »Wir wollen alle halten. Ich bin guter Dinge, dass uns das auch gelingen wird.« Außerdem soll die Mannschaft punktuell durch externe Neuzugänge verstärkt werden. Priorität hierbei hat die Besetzung des Pfosten-Postens – Torwart-Dino Jörg-Uwe Lütt steht bekanntlich nur bis Saisonende zur Verfügung. Boeckstiegel: »Wir stehen mit drei Torhütern in Gesprächen. Kevin Becker hatten wir ein Angebot gemacht, was er aber abgelehnt hat.« Kommt nun Tobias Linke?

Schwere Gegner kommen

Durch die Rückkehr von Allrounder Christian Hoff hat der TuS 97 mehr Möglichkeiten, sein Spiel variabel zu gestalten. Gegen Gevelsberg bekam auch Linkshänder Thorben Schneider Einsatzzeit, die er mit zwei Toren rechtfertigte. »Wenn wir alle an Bord haben, brauchen wir uns vor keiner Mannschaft verstecken«, betont Walter Schubert, der nach dem Kraftakt gegen Gevelsberg nun zuversichtlich auf das Spiel am Freitag beim Rangdritten Ahlener SG blickt: »Da treffen wir auf einen Gegner mit mehr Spielkultur. Wir sind in der Lage, auch dort zu punkten.« Darauf setzt auch der Sportliche Leiter Achim Frensing, der die aktuellen 16:12 Punkte als »okay« bezeichnet. »Die schweren Gegner kommen jetzt, aber wir können mit jedem mithalten.« Den Sieg gegen Gevelsberg bezeichnete Frensing als verdient. Die Art und Weise, wie der Gegner in Jöllenbeck auftrat, empfand auch er als unfair. Frensing: »Gevelsberg hat es mit der Härte übertrieben. Die Schiedsrichter hätten konsequenter durchgreifen müssen.«

Charity-Cup in Senne

Die Damen des HT SF Senne richten am kommenden Samstag (ab 14.30 Uhr) in der Sporthalle der Realschule Senne den »Mestemacher-Charity-Cup« aus. Der Erlös aus diesem Wohltätigkeits-Turnier zu Gunsten von Frauen und Mädchen, die in Ländern wie Afghanistan oder Indien terrorisiert und misshandelt werden, geht an die Menschenrechts-Organisation »Terre des femmes« und steht unter dem Motto »Mädchen für Mädchen«. Aus diesem Anlass wird eine Tombola mit attraktiven Preisen durchgeführt. Im Anschluss an ein Einlagespiel der Bielefelder Uni-Mixed-Mannschaft gegen eine Mixed-Mannschaft des HT SF Senne und der offiziellen Begrüßung durch Schirmherrin Professor Ulrike Detmers (Mestemacher-Unternehmensleitung) findet ein Turnier mit sechs Damen-Teams statt. Dabei sind Senne I und II sowie Brake, Jöllenbeck, Bad Salzuflen und Steinhagen.

Mädchen zur Auswahl

Torhüterin Louisa Rabeneick (TuS 97) ist für die Westfalenauswahl (Jahrgang 1999) nominiert worden, die am 31. Januar in Unna ein Westfalenturnier austrägt. Der Jahrgang 2000 trifft sich am 31. Januar in Unna zu einem Tageslehrgang. Hierfür sind die Talente Ndidi Agwunedu, Patricia Lazarevic und Franziska Rolf (alle TuS Brake) nominiert. Auf Abruf stehen Vivien David und Finja Meier (beide Brake) bereit.

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