1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 17.11.14
TSG seit sieben Spielen ungeschlagen – Nun kommt Spitzenreiter Volmetal nach Heepen. Die spannende Schlussphase in der Seidensticker Halle kommentierte »Chefarzt« Michael Boy mit einem Augenzwinkern. »Jeder, der Probleme mit einem niedrigen Blutdruck hat, hatte die in den letzten zehn Minuten sicher nicht mehr.«

Wie die TSG A-H Bielefeld im Oberligaderby gegen den TuS Spenge – wir berichteten am Samstag ausführlich – mit falschen Entscheidungen und überhasteten Aktionen leichtfertig ein 18:13- (39.) und 23:18-Polster (52.) binnen fünf Minuten verspielte, zehrte an den Nerven. »Ich bin fix und alle«, kommentierte TSG-Boss Heinrich Rödding erleichtert das Herzschlagfinale mit dem glücklicheren Ende für seinen Klub, weil Tobias Fröbel beim 25. und 26. Treffer vom Kreis eiskalt blieb und am Ende auch Kopschek dingfest machte. Das zeige die Moral der Mannschaft, so Trainer Michael Boy. »Wir hätten es entspannter machen können, wenn wir unsere Möglichkeiten besser genutzt und uns an die Absprachen in der Abwehr gehalten hätten.«

In der ersten Hälfte zeigte die TSG noch, warum sie die nach Gegentoren beste Deckung der Oberliga stellt. Flankiert von etlichen Fehlern des TuS Spenge im Aufbauspiel. Dessen Trainer Heiko Holtmann vermisste einmal mehr Shooter Joel Huesmann. »Wir konnten auf halblinks keinen Druck aufbauen«, sah er null Durchschlagskraft von Simon Hanneforth ausgehen.

»Wir haben lange auf unsere Chancen gewartet«, fand Mittelmann Luca Werner lobende Worte für die Geduld im TSG-Angriff. Die Unsicherheiten vorne sollen jedoch zunehmend auf die Verteidigung überspringen. »Wir haben zu viele einfache Treffer gekriegt«, so Werner. Dem zweiten Durchgang verlieh Teammanager Matthias Geukes wegen der sichtbaren Defizite das Attribut »unter aller Kanone«. Seine fünf verwandelten Siebenmeter, davon vier nach dem Wechsel, waren Gold wert: Daniel Meyer (»Die Stimmung war top«) hielt sein Team so im Spiel, als es vorne nicht rund lief. »Wir haben drei Viertel des Spiels kontrolliert. Dann haben vielleicht die Kräfte nachgelassen. Wir hätten da einen klaren Kopf bewahren müssen. Ich bin am Ende«, japste der Linksaußen, der schon lange nicht mehr 60 Minuten durchgespielt hat. »In den letzten zehn Minuten haben wir uns gegenseitig angemosert.«

Bei Martin Räber schlug Freitagabend »das Familienherz.« Der TSG-Jugendkoordinator freute sich mit Filius Bastian über dessen gute Vorstellung im Spenger Tor. Gerade der zweite Abschnitt war wohl Räbers bester in dieser Serie. Krönung des Altenhageners war sein Treffer zum 16:18, als er mit einem weiten Wurf in den verwaisten TSG-Kasten einnetzte. Nach einem Ballverlust hatte die Maßnahme, den in Unterzahl eingewechselten Feldspieler Alex Wiese wieder mit Keeper Pascal Welge zu tauschen, zu lange gedauert. »Darauf habe ich gelauert. Mein letztes Tor liegt bestimmt schon drei Jahre zurück«, kramte Bastian Räber in seiner Erinnerung. »Klasse, wie Basti gerade in der Schlussphase die Ruhe bewahrt hat. Der ist schließlich erst 20«, würdigte Ex-Bundesligatorhüter Martin Räber seinen Junior.

Die TSG freut sich nun aufs nächste Topspiel: Am Samstag, 29. November, wird Spitzenreiter TuS Volmetal in Heepen erwartet. Dessen Trainer Stefan Neff war am Freitag einer der 1540 Besucher.

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