1. Herren | Westfalen-Blatt (Jörg Manthey) | 15.11.14
TSG A-H Bielefeld besiegt TuS Spenge vor 1540 Zuschauern mit 26:25
Bielefeld(WB). Jubel bei der TSG A-H Bielefeld: Der Handball-Oberligist hat sich am Abend im Derby gegen den TuS Spenge zu einem 26:25 (13:9)-Heimsieg gezittert.

Vor einer stattlichen Kulisse von 1540 Zuschauern in der Bielefelder Seidensticker Halle feierte die TSG einen Start-Ziel-Sieg, der am Ende jedoch am seidenen Faden hing. Durch den dritten doppelten Punktgewinn in Folge ist das Team zumindest über Nacht auf Tabellenplatz zwei vorgeprescht.

Luca Werner, der wegen Rückenbeschwerden fitgespritzt werden musste, besorgte das 1:0 (2.). Die Anfangsphase verlief zäh und torarm – geprägt von zwei robusten Abwehrreihen, allerdings auch von Nervosität und technischen Fehlern. Mittelmann Werner traf mit seinem dritten Treffer zum 4:3 (9.). Dann parierte Pascal Welge hinter seiner bissigen 6:0-Deckung zweimal in Folge, Phil Holland erhöhte auf 5:3 – Time-Out Spenge (12.). Das blieb zunächst ohne Wirkung. Daniel Meyer erhöhte in Unterzahl auf 7:3 (14.), doch Spenge konterte; auch dank einiger Paraden von Keeper Bastian Räber. Beim 7:5 (18.) nahm TSG-Trainer Michael Boy die erste Auszeit und richtete sein Team neu aus. Meyer und Julian Stübber warfen wieder eine Vier-Tore-Führung heraus – 9:5. Über 12:7 (Nils Strathmeier, 28.) ging die TSG mit einem 13:9-Polster in die Pause. Bis dahin war es ein intensives, von Kampf geprägtes Derby, in dem die Hausherren die insgesamt konstantere Mannschaft stellten. »Wir haben vorne aber auch einiges liegen lassen«, urteilte Michi Boy zur Halbzeit.

Die Geschichte der zweiten Hälfte hätte relativ schnell erzählt sein können. Bis zum 18:14 (38.) hielt die TSG den Vorsprung, weil die Abwehr weiter ackerte und damit die dürftige Trefferquote im Angriff ausbügelte. Doch dann wurde es doch noch richtig kribbelig. Bastian Räber verkürzte mit einem Wurf ins verwaiste TSG-Tor (Keeper Calli Welge hatte seinen Kasten in Unterzahl verlassen) auf 18:16 (43.). Die TSG wankte, fiel aber nicht. Phil Holland und der nervenstarke Daniel Meyer per Siebenmeter sorgten zunächst mit ihren Toren zum 20:16 für Erleichterung, doch in der von vielen Zeitstrafen geprägten Schlussphase wurde es dann richtig eng. Die TSG leistete sich nun zu viele Fahrkarten, ein 23:18 schmolz dahin. Sebastian Kopschek glich für Spenge zum 24:24 und 25:25 (59.) aus. Tobias Fröbel sorgte 20 Sekunden vor Schluss mit seinem Treffer zum 26:25 für stehende Ovationen auf den Rängen. Spenge nahm die letzte Auszeit, Kopschek setzte zum finalen Wurf an – Welge pariert. Der Rest ist TSG-Jubel. »Es ist umso schöner, vor dieser Kulisse so zu gewinnen«, schnaufte Michael Boy erleichtert durch.

Während Spenge nach der vierten Niederlage in Folge vorerst im Mittelfeld der Tabelle verschwunden ist (8:8 Punkte), darf die TSG A-H Bielefeld (12:4) andere Ambitionen hegen, auch wenn das Wort »Aufstieg« noch ein Tabu ist.

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